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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 41/2022
3 - Aus den Hochwaldgemeinden
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Äpfel sind wieder IN!

Vergangenen Samstag ging‘s in der Grenderichhalle Gusenburg (fast) nur um den Apfel - ob direkt vom Baum, in Kuchenform oder frisch aus der Kelter - für alle großen und kleinen Streuobst-Interessierten, die das Wetter nicht abschrecken konnte, war etwas dabei.

Die Gemeinde Gusenburg, der Obst- und Gartenbauverein Hochwald e.V. und der Naturpark Saar-Hunsrück stellten gemeinsam ein gleichermaßen informatives als auch gemütliches Fest auf die Beine. Zu Beginn stellte Roger Marti als dessen Geschäftsführer den Verband der Gartenbauvereine Saarland /Rheinland-Pfalz vor und berichtete unter anderem über deren Arbeit rund um das Streuobst. Vor dem Stand des Pomologen Christoph Vanberg bildete sich eine lange Schlange von Menschen, die mehrere Exemplare ihrer bis dato unbekannten Apfelsorten vom Fachmann bestimmen ließen. So wurde neben Klassikern wie dem Boskop und Jonagold auch Sorten wie Ontario, Freiherr von Berlepsch und Luxemburger Triumph entdeckt. Mit aufmerksamen Blick wurden die einzelnen Äpfel untersucht, verglichen, teils auch verköstigt. Beinah poetisch wurden die Lentizellen (Atemlöcher in der Schale der Äpfel) als strahlende Lichter vieler Taschenlampen beschrieben sowie glocken- von fassförmigen Exemplaren unterschieden. Über Anbau und Pflege von Streuobstwiesen informierte Claudia Jaskowski vom Planungsbüro Hortulus, der Gesellschaft zur Förderung von Garten- und Landschaftskultur, als auch ein liebevoll gestalteter Stand der Streuobstinitiative Gusenburg und deren Mitgliedern. Wenn es um‘s Streuobst geht, darf die Biene natürlich nicht fehlen. Daher waren neben ausgiebigen Listen an bienen- und insektenfreunlichen Blühmischungen am Stand des OGV Hochwald als Inspiration für den eigenen Garten auch die u.a. zahlreichen Honigsorten des Imkers Martin Anell eine willkommene Einkaufsmöglichkeit regionaler Produkte. Auf den (Apfel-) Geschmack konnten die Besucher*innen ebenfalls bei der Verkostung des Gusenburger Obstbrands von Markus Ludwig als auch dem sympathischen Team der Reinsfelder Viez-Garage kommen, die ihre Viez- und Secco-Variationen feilboten. Zum Vergnügen besonders der jüngeren Besucherschaft gab es ein Schau-Keltern vom Lanz Club Gusenburg, bei dem sich die Kleinen ihren eigenen Apfelsaft abzapfen durften. Die Kreativität der „Pänz“ war nicht nur bei den verschiedenen themenbezogenen Spielen am Stand des Naturparks Saar-Hunsrück gefragt, sondern auch beim Siebdrucken von Äpfeln, Regenwürmern, Heckenscheren und mehr auf kleine Jutebeutel - einer Kinderaktion des OGV Hochwald.

Wer nun, ob vom Geschmack des Apfelkuchens verführt oder schlicht von der Notwendigkeit überzeugt mit der Anlage einer eigenen Streuobstwiese zu beginnen, der erhielt vom Naturpark Saar-Hunsrück wertvolle Tipps und Kontaktadressen.

Mit vollen Bäuchen und Herzen klang der erste Streuobsttag am späteren Nachmittag aus. Und nicht nur die Besucher*innen, sondern auch alle Ehrenamtlichen sowie Mitwirkenden sind überzeugt: Streuobst sollte wieder mehr in das Landschaftsbild des Schwarzwälder Hochwaldes gehören - zu unser aller Genuss!