Die Jugendfeuerwehren aus Geisfeld und Rascheid hielten auf dem Vorplatz des Bürgerhauses noch eine kleine Löschübung ab.
Das Kelterfest in Geisfeld hat sich seit seiner ersten Durchführung im Jahr 2013 zu einer festen Institution im Dorfleben entwickelt. Die Anregung zur Feier kam damals von Ortsbürgermeister Theo Palm – auf Geheiß des damaligen Stellvertreters und heutigen Wehrführers der Geisfelder Feuerwehr war auch schnell klar, wer die Organisation übernehmen sollte: „Das ist was für die Feuerwehr!“
Die Vorbereitungen für das Fest bargen damals noch einige Herausforderungen. Zunächst mussten geeignete Kelter beschafft werden. Während andere Dörfer bereits über Kelter mit einem Durchmesser von 1,50 Metern verfügten, war diese Anschaffung für Geisfeld nicht tragbar, sowohl aufgrund der Kosten als auch wegen der begrenzten Lagermöglichkeiten. Schließlich wurde in Stuttgart eine kleinere Kelter mit 60 Zentimetern Durchmesser gefunden. Lediglich eine Apfelmühle fehlte, die schließlich im Rheingau ersteigert werden konnte. Beide Geräte mussten restauriert werden, eine Aufgabe, die die Feuerwehr unter der Federführung von Christoph Heib erfolgreich meisterte.
Warum eigentlich „Kelterfest“?
Die Bezeichnung „Kelterfest“ hat ihren Ursprung übrigens in der Geisfelder Redensart „Wir fahren auf den Kelter“, wenn sie sich aufmachten, um Viez zu produzierten. Ursprünglich fand das Kelterfest immer am Tag der Deutschen Einheit statt, bis man es auf den ersten Samstag danach verlegte. „Es war und ist schon immer ein fest für das Dorf“, so Heib. Seither wird es von der örtlichen Feuerwehr organisiert, die aktuell aus 12 Männern und 2 Frauen besteht. Die Jugendfeuerwehr hilft tatkräftig beim Einsammeln der Äpfel, die von den Bäumen an der Kreisstraße stammen. Am Festtag wurden die Äpfel von den Alterskameraden gemahlen und gekeltert, der süße Most im Anschluss als als Freigetränk für Kinder ausgeschenkt oder in 3-Liter-Fässern verkauft.
Zur guten Tradition gehört auch der Besuch der befreundeten Feuerwehren. Die Feuerwehrkameraden aus Prosterath unterstützen das Fest schon seit vielen Jahren. Anfangs zwar nicht eingeladen, kamen sie aus Neugier und sind seitdem ein fester Bestandteil des Kelterfestes. Der Gegenbesuch findet traditionsgemäß zwei Wochen später beim Prosterather Viezfest statt. Zudem waren Feuerwehren aus Nonnweiler, Grimburg, Gusenburg, Mühl, Züsch-Neuhütten, Pölert und Rascheid vor Ort. Gefeiert wurde bis halb 4 in der Früh. „Das diesjährige Fest war gut besucht. Insgesamt wurden etwa 120 Liter süßer Viez bzw. Most gekeltert“, resümierte Heib. (LeWe)