Besetzt bis auf den letzten Platz: Viele Hochwälderinnen und Hochwälder feierten gemeinsam mit vielen Ehrenamtlichen aus der Pfarrei die Wiedereröffnung des Klosters in Hermeskeil.
Am vergangenen Wochenende feierte das Kloster in Hermeskeil seine Wiedereröffnung als „Kulturkloster“. Mit dem Ziel, Kirche, Kultur und Soziales miteinander zu verbinden, soll dieser Ort zu einem Zentrum für alle Menschen werden.
Die Feierlichkeiten begannen am 3. Oktober mit einer Lichtprozession ausgehend von der Pfarrkirche St. Martinus hin zur Klosterkirche. Mehr als 100 Menschen haben sich dem Lichtergang anschlossen, einige mehr haben von dem Ambiente bei dem anschließenden Angebot der Go(o)dnight Gebrauch gemacht. Bewegt und berührt waren viele der Anwesenden – und freudig, dass es das Angebot nun wieder geben sollte.
Höhepunkt des Wochenendes war jedoch das Franziskusfest mit Eucharistie-Feier am Freitagabend. Mehr als 200 Gäste sind der Einladung gefolgt – die Kirche war brechend voll, was der besonderen Stimmung des Abends keinen Abbruch tun sollte. Ganz im Gegenteil: Dekan Christian Heinz freute sich über viele neue Gesichter und war überrascht, dass noch mehr Besucher als bei der Verabschiedung der Franziskanerschwestern im März 2022 zugegen waren. Das zeige einmal mehr: „Das Kloster zieht an.“ Viele andere sagten an dem Abend (durchaus mit belegter Stimme) „Unser Klösterchen lebt wieder“.
Worte der Zuversicht
Peter Kretz, in Funktion als Vertreter des Verbandsbürgermeisters, ging auf seiner Ansprache auf den aktuellen Umbruch an. „Kirche war bislang das Verlässliche – aber auch das ist nun im Wandel.“ Im Kloster könne man nun möglicherweise umso besser sehen, dass es nur noch „gemeinsam“ ginge – so wie hier Kirche, Kultur und Soziales nun unter einem Dach in einer vielversprechenden Kooperation zusammengefunden haben und etwas „Neues“ erschaffen.
„Es wird zu viel gejammert“, stellte Christian Heinz in seiner Predigt fest und setzte mit seinem Fokus auf Jesus und Franz von Assisi jedoch einen Kontrapunkt: Diese haben gerade in diesen schwierigen Situationen gelobt und gepriesen. Genau das solle man in jenen Zeiten tun: Gerade nicht den Kopf hängen lassen. Er sei noch nie so froh gewesen, sich geirrt zu haben: „Ich habe damals beim Abschluss des Klosters gedacht, es würde nie wieder öffnen“, gab er offen zu.
Alle sind willkommen – diese Offenheit soll an diesem Ort gelebt werden. Und genau das sei die „Klosterkultur“ gewesen, von der sie sich wünscht, dass sie sich auch im neuen Kulturkloster wiederfindet. Bernhard Weiler und Daniela Müller vom Leitungsteam des neugegründeten Vorstands bedankten sich für das zahlreiche Erscheinen und gaben einen kleinen Ausblick auf die nächsten Aktionen.
Würdigung des Engagements und der Unterstützer
Zum Ende der Messe wurden einige Ehrenamtliche der Pfarrei namentlich erwähnt und zum Franziskusfest gedankt. Die Investoren Johannes Kiefer und Uwe Düpre wurden ebenfalls gewürdigt - denn ohne deren Engagement wäre die Wiederbelebung des Klosters nicht möglich gewesen. Ihr Einsatz wurde von den Anwesenden mit spontanem Beifall honoriert.
Musikalische Untermalung und gesellige Abschlussveranstaltung
Musikalisch wurde die Feier von der Holzcombo der Stadtkapelle und dem Klosterensemble begleitet, die den Feierlichkeiten eine eindrucksvolle und feierliche Note verliehen. Nach der Messe folgte ein Empfang, der von einer gelösten Stimmung geprägt war. Die Gäste genossen das Beisammensein bei einem kleinen Büffet. Besonders aufregend wurde es in der Nacht noch für die Messdienerinnen und Messdiener – sie durften im Klostergemäuer übernachten.
Ausblick auf die zukünftigen Aktivitäten
Das Kulturkloster wird eine Vielzahl von Veranstaltungen anbieten, die Menschen aller Altersgruppen ansprechen. Geplant sind kulturelle Highlights wie Ausstellungen, Lesungen und musikalische Darbietungen sowie Angebote, die den sozialen Austausch fördern. Der neu gegründete „Begegnungsverein Kulturkloster Hermeskeil“ hat die Vision, diesen Ort als einen der Begegnung und Kultur zu etablieren. „Kunst trifft Courage“ – eine Fotoausstellung von Daniela Müller wird von 15.11-1.12. hierzu einen ersten Eindruck vermitteln. Begleitet von Lesungen, Selbstverteigungsworkshops und Gesprächsrunden wird hier Zeit für Begegnung, Austausch und Kunst geboten.
Es gibt viel zu tun
Die Verantwortlichen laden alle Interessierten ein, Teil der Erfolgsgeschichte zu werden und dem Kloster neues Leben einzuhauchen. Weitere Informationen und Möglichkeiten zur Mitwirkung sind unter der E-Mail-Adresse begegnungsverein.kloster@gmail.com erhältlich. (LeWe)