Reger Andrang herrschte am tisch von Christoph Vanberg bei der Bestimmung von Apfelsorten
Schaffelle, ein Produkt der Schäferei Eggert
Jahrelang fristete die Streuobstwiese ein fast tristes Dasein. Es gab und gibt sie, aber sie wurde mehr oder weniger nur hinlänglich gepflegt. Das hat sich in letzter Zeit geändert, auch dank engagierter Frauen und Männern, die sich in Obst- und Gartenbauvereinen zusammengetan haben, um diese Grundstücke, die auf dem Hochwald Kulturgut sind, zu pflegen und im Herbst die Früchte zu ernten. Mit Masse sind es Äpfel verschiedenster Sorten, die man sammelt, um daraus Apfelsaft oder im zweiten Schritt Viez herzustellen. Denn Viez hat eine sehr lange Tradition und war in ärmlichen Zeiten der Alkohol der Bauern auf dem Hochwald, wird aber auch heute noch von Liebhabern geschätzt, zumal es inzwischen neue Varianten gibt.
Aus den Äpfeln wird aber auch Apfelkompott oder Gelee hergestellt. Einige Apfelsorten eignen sich zum Lagern und können über eine längere Zeit verzehrt werden. Es gibt natürlich nicht nur Äpfel, auch Mirabellen, Zwetschgen, Birnen und andere Steinobstsorten sind auf den Streuobstwiesen oder in den heimischen Gärten zu finden und werden im Herbst z. B. zu Marmelade verarbeitet.
Am vergangenen Samstag feierte der Obst- und Gartenbauverein Hochwald in der Grenderichhalle in Gusenburg ein Streuobstwiesenfest, bei dem der Apfel im Mittelpunkt stand. Zum einen war da Pomologe Christoph Vanberg, ein Fachmann, der das Bestimmen von Apfelsorten beherrscht. Die Besucher konnten ihre Äpfel mitbringen und er sagt ihnen, um welche Sorte es sich handelt. Des Weiteren wurde von einem heimischen Imker Honig vom Hochwald angeboten, die Viezgarage Reinsfeld bot Apfelsaft, Viez und Viezsecco zum Verkosten an und die ortsansässige Schäferei Eggert bot ihre Produkte, wie Schafwolldünger und bearbeitete Schaffelle an. An verschiedenen Infoständen konnte man sich über die heimischen Äpfel, den Obst- und Gartenbauverein und über den Nationalpark Hunsrück-Hochwald informieren. Natürlich war auch für das leibliche Wohl gesorgt, es gab Kaffee, Kuchen, verschiedene Getränke und das Angebot eines Imbisswagens.
Hatte es am Vormittag noch stark geregnet, so klarte am Nachmittag der Himmel auf und im Schulgarten konnte ein Schau-Keltern stattfinden, bei dem die Besucher frisch gepressten Apfelsaft verkosten konnten. Die Veranstalter hatten sich ein paar Besucher mehr erhofft, waren aber mit dem Verlauf der Veranstaltung zufrieden. Bb