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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 42/2022
3 - Aus den Hochwaldgemeinden
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Faszination Fledermaus: „Die fliegen mit den Händen“

Die Pänz des Obst- und Gartenbauvereins Hochwald waren wieder unterwegs, diesmal mit Hermann-Josef Schuh auf der Suche nach Fledermäusen. Anhand von vielen großen Bildern wurden den Kindern zunächst viele der ca. 20 im Naturpark Saar-Hunsrück vorkommenden Fledermausarten vorgestellt. Neben der Zwergfledermaus, die die häufigste Art darstellt, flattert auch die Große Hufeisennase in unserer Gegend herum, was eine Rarität darstellt - leben doch nur noch 300-400 Exemplare in ganz Deutschland. Weltweit gibt es eine große Varietät an „fliegenden Mäusen“: die thailändische Hummelfledermaus bringt gerade mal 2,5 Gramm auf die Waage, wohingegen der größte Vertreter der früchteliebenden Flughunde eine Flügelspannweite von 1,6 Metern vorweisen kann. Die Pänz staunten nicht schlecht, als sie erführen, dass Fledermäuse mit ihren Händen fliegen. Zwischen ihren sehr langen Fingern sind Flughäute gespannt, ähnlich einem Regenschirm. An ihrem Daumen ist eine kräftige Kralle, mit der sie sich festhalten können. Die Babys der kleinen Säugetiere kommen nackt zur Welt, weswegen die Tiere auf warme Sommerquartiere, wie beispielsweise Kirchendächer, Baumhöhlen oder sogar Hausverkleidungen angewiesen sind. Manche Arten bilden richtige Wochenstubenquartiere, in denen die Muttertiere ihre Jungen aufziehen. Im Winter suchen die Tiere gerne Höhlen oder Schächte, wie das Feller Schieferbergwerk auf, um in Kolonien zu überwintern. „Sie werden so kalt wie Butter im Kühlschrank“, berichtet Herr Schuh, um den Kindern eine deutliche Vorstellung zu geben. Sie fahren ihre Körpertemperatur und den Herzschlag runter, um so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen. Dies verdeutlicht, wie gefährlich es für die Tiere wird, wenn sie im Winterschlaf gestört werden und ihre Reserven vorzeitig verbrauchen müssen.

Viele Ohhs und Ahhs waren zu hören, als wie aus dem Nichts 7 Fledermäuse über dem Gusenburger Angelweiher kreisten, um Stechmücken und andere Insekten zu jagen. Mit Echolotgeräten machten sich die Pänz auf den Weg die Rufe der Fledermäuse, mit denen sie die Insekten in der Luft orten. Denn eigentlich, so Schuh, brüllt die Fledermaus sehr laut, um sich mit dem Echo ein Bild ihrer Umgebung und Beute zu machen, nur ist dieser Schallbereich für uns Menschen nicht hörbar. Beute war dann auch das Stichwort, um die knurrenden Mägen der Pänz zu füllen und am Lagerfeuer weiter über unsere fliegenden Mäuse zu sprechen und den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.

Informationen zu Aktionen der Hochwälder Pänz finden Sie auf ogv-hochwald.de