​​​​​​​Deftige Niederlage beim Spitzenspiel

SG Hermeskeil/Züsch verliert 0:7 gegen Ehrang

Das mit Spannung erwartete Spitzenspiel in der B10 zwischen der SG Hermeskeil und der FSG Ehrang war am Ende, zumindest ergebnismäßig, eine einseitige Angelegenheit zu Gunsten der Gäste. Dabei widerspiegelt die hohe 0:7-Niederlage der Gastgeber nicht unbedingt den wahren Spielverlauf. Besonders in der ersten Hälfte der Partie war Hermeskeil/Züsch ebenbürtig, auch was die Anzahl der Torchancen angeht. Das Team aus Ehrang war im Ausnutzen der Torchancen brutal effizient. Ihr Sieg war zwar verdient, ist allerdings etwas zu hoch ausgefallen.

Der Spielertrainer der Gastgeber, Andreas Weber, musste durch den Ausfall von Michael Urhahn die Mannschaft umstellen. Die Innenverteidigung wurde von Tobias Gosert und Arman Anari gebildet, die auf den Außenbahnen von Scott Henninger und Mustafa Badr Aldin („Mo“) unterstützt wurde. Weber selbst agierte auf der offensiven Position im Mittelfeld.

Zu diesem Aufstellungs-Handicap spielte den Gästen in die Karten, dass man schon nach einer Minute mit 0:1 in Führung ging. Dem sonst sehr ballsicheren Tobias Gosert versprang im Strafraum der Ball. Davon kann der Ehranger Sascha Kraus profitieren und erzielte unhaltbar für Torhüter Oliver Lauer das 0:1. Zunächst ließen sich die Gastgeber von dieser frühen Führung wenig beeindrucken und kreierten ihrerseits einige Torchancen, so in der 8. Minute als Adel Aladel auf der rechten Seite Rene Probst bediente, dessen Querpass zu Andreas Weber gelangt, dessen Schuss allerdings vom 19-jährigen Max Schmitt im Tor der Gäste bravourös pariert wurde. Auch in der Folge sahen die etwa 120 Zuschauer ein ausgeglichenes Spiel. Wesentlicher Unterschied, Hermeskeil brachte sich immer wieder durch teilweise schlampig gespielte Pässe im Mittelfeld in Schwierigkeiten, während der Spielaufbau bei den Gästen, meist klug initiiert von Jason Pütz, abgeklärter und routinierter wirkte. Dann setzte sich in der 31. Minute Sascha Kraus auf der linken Seite gegen Scott Henninger durch und bringt von der Grundlinie aus den Ball mustergültig auf Alexander Krieger, der mit einem platzierten Flachschuss das 0:2 erzielte. Fünf Minuten später dann die nächste Großchance für die Gastgeber, als sich Rene Probst rechts durchgesetzt hatte, seine Flanke bei dem jungen Hassan Hussein landet, dessen Schuss allerdings knapp am Tor von Ehrang vorbeistreicht. Und auch in der 38. Minute die Chance zum Anschlusstreffer, Probst kann diesmal auf Adel Aladel durchstecken, dessen Schuss allerdings dem Ehranger Torhüter keine Probleme bereitet.

Dann in der 40. Minute, die vielleicht spielentscheidende Szene der Begegnung. Scott Henninger bekam auf der rechten Seite wieder mal keinen Zugriff auf seinen Gegenspieler und wusste sich nur durch ein Foul zu helfen, für das er die gelbe Karte sah. Den fälligen Freistoß, eher als Flanke gedacht, landete im langen Eck zum 0:3 im Gehäuse der Gastgeber.

Und es sollte auch in der zweiten Halbzeit weitergehen mit der gnadenlosen Effizienz der Gäste. Nachdem im Mittelfeld der Gastgeber der Ball vertändelt wurde fuhren die Gäste einen klugen Konter gegen die sich in der Vorwärtsbewegung befindlichen Gastgeber. Die Überzahlsituation nutzt Rene Jahn aus, nachdem er von Rene Schwarz bedient wurde und schiebt überlegt zum 0:4 (59.) ein. Jetzt machte sich bei den Gastgebern weitestgehend Resignation breit. In der 73. Minute kann Lauer einen Schuss von Janik Lerch nicht festhalten, den Abpraller versenkt Andreas Huwer eiskalt zum 0:5. Dem gleichen Spieler gelingt in der 86. Minute nach einem Eckball gegen die jetzt total aufsteckenden Gastgeber das 0:6. Das an sich bedeutungslose 0:7 (91.) muss man dann unter der Rubrik Kuriosum verbuchen. Der Ehranger Ersatztorwart, der vorher als Linienrichter fungiert hatte, kommt für den verletzten Isssa Hashiyar ins Spiel und markiert bei seiner ersten Aktion das 0:7.

Fazit: Es war ein verdienter Sieg der Gäste, der allerdings gemessen am Spielverlauf zu hoch ausgefallen ist. Das Spiel der Ehranger wirkte reifer und routinierter zudem legten sie beim Ausnutzen ihrer Torchancen eine hohe Effizienz an den Tag. (Kö)