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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 42/2024
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Mitte November gehts in die Endplanung

Architekten bringen den Stadtrat auf den neuesten Stand zur Kita am Labachweg

Zur jüngsten Sitzung des Stadtrats hatte Stadtbürgermeister Christoph König Architektin Gudrun Dillig-Raab (Simmern) und Dipl. Ing. Helmut Kraaz vom Büro temak in Trier, dem die Projektsteuerung anvertraut ist, eingeladen. Sie sollten den Stadtrat, dessen Zusammensetzung sich bei der Kommunalwahl im Juni stark verändert und verjüngt hat, über den Stand der Planung bei der neuen Kita informieren, die die Stadt im Labachweg bauen will. Der endgültige Beschluss dazu ist in der vergangenen Legislaturperiode gefasst worden. Eine Diskussion über bereits beschlossene Dinge solle es in der Sitzung nicht geben, so der Stadtbürgermeister.

Vorab fasste Andreas Schmitt von der VG-Verwaltung die Historie kurz zusammen. Bereits im Juni 2020 stand fest, dass es für die drei Hermeskeiler Kitas zusätzlichen Platzbedarf gab. Seinerzeit wurden die bestehenden Möglichkeiten - Erweiterung vorhandener Gebäude oder Neubau? - diskutiert. Als Sofortmaßnahme wurde im ehemaligen Bonhoefferhaus in der Saarstraße eine provisorische Gruppe der Kita Adolph Kolping eingerichtet. Ein halbes Jahr später gab es Gutachtertermine in dieser ältesten Hermeskeiler Einrichtung - sie stammt aus dem Jahr 1938 - mit dem Ergebnis, dass im Hinblick auf den schlechten baulichen Zustand eine Erweiterung unwirtschaftlich sei. Die sinnvollere Lösung sei ein Kita-Neubau für acht bis zehn Gruppen, hieß es im Februar 2021.

Noch im gleichen Jahr wurde der Auftrag an ein Beratungsbüro für die Vorbereitung des EU-weiten Vergabeverfahrens erteilt und unter Federführung von René Treitz, damals wie heute als Beigeordneter zuständig für die Bauangelegenheiten der Stadt, mit der Leitung der Standortfindung beauftragt. Im Gespräch waren z.B. der Parkplatz unterhalb der Integrierten Gesamtschule, der St. Fargeau-Park, der Klostergarten und das Neubaugebiet Auf der Pferch, doch keiner dieser Standorte erschien geeignet. „Wir sind dann an zwei Grundstücken ‚hängengeblieben‘“, so Treitz. Das waren die alte Kita Adolph Kolping und die ehemalige Tennisanlage am Labachweg. Bei ersterem hätte zuerst der Abriss erfolgen müssen, doch das Grundstück erwies sich auch als nicht groß genug. Der Bauausschuss der Stadt entschied sich daher einstimmig für die Tennisanlage, da das Gelände im Eigentum der Stadt ausreichend groß ist und keine baurechtlichen Probleme zu erwarten sind, erklärte der Beigeordnete. Andreas Schmitt ergänzte, dass in diesem Fall während der Neubauphase auch keine „Containerlösung“ notwendig sei.

Seit Februar dieses Jahres befindet man sich nun in der Phase der Entwurfsplanung, erklärte Architektin Dillig-Raab. Es habe seither Abstimmungen mit Fachbüros, der ADD, der Kreisverwaltung, dem Kreisjugendamt und der Leitung der Kita Adolph Kolping gegeben. Interessiert begutachteten die neuen Stadtratsmitglieder den geplanten Grundriss und die Außenansichten der neuen Kita, die die Architektin vorstellte und ausführlich erläuterte. Die Gesamtkosten - ohne Verkehrserschließung und Außenanlagen - belaufen sich nach dem Stand vom Februar auf rund 9,5 Mio. Euro. Das sei noch aktuell, denn die Preisentwicklung sei seitdem „stagnierend bis minimal“, so Dillig-Raab. Der Zeitplan sieht für Mitte November die Endplanung und bei optimalem Lauf Ende des Jahres die Genehmigungsplanung vor. Nach der Ausführungsplanung im Februar 2025 könnten die Gewerke eventuell bereits im nächsten April ausgeschrieben und dann im Mai vergeben werden. Bei voraussichtlich 17 Monaten Bauzeit könne mit der Fertigstellung Anfang 2027 gerechnet werden, so die Planerin.

Lena Weber wies auf eine „neue Überlegung“ im Hinblick auf das irgendwann frei werdende Altenheim in der Gartenfeldstraße hin, womit vielleicht eine kostengünstigere Lösung denkbar wäre. Stadtbürgermeister König blockte ab: Es solle ja heute keine Diskussion geben (Weber, die wegen der Teilnahme am Kreisjugendausschuss mit etwas Verspätung zur Sitzung gekommen war, hatte das nicht wissen können). Auf die Frage von Bernhard Kronenberger, ob eine Umplanung möglich wäre, wenn sich der Bedarf ändern würde, erklärte Andreas Schmitt, dass das eher auf eine komplette Neuplanung hinauslaufen würde.

Der Stadtbürgermeister resümierte: „Heute gab es ganz viel Input.“ Man solle das erst einmal „sacken lassen“ und dann Fragen formulieren, die an die Planer weitergegeben würden. „Das Thema wird spannend und uns die nächsten Jahre beschäftigen“, schloss er. (WIL-)