Die Engelsgruppe am Erzberg sieht wieder aus "wie neu". Im Auftrag des Heimatvereins richtete Ursula Stimmler die Gruppe wieder her.
Der Heimatverein Hermeskeil hatte die Restaurierung der Heiligenfiguren der Gethsemanegruppe neben dem Erzkapellchen in Auftrag gegeben. Inzwischen sind die durch die aus Züsch stammende Malerin und Bildhauerin Ursula Stimmler durchgeführten Arbeiten abgeschlossen.
Im Garten Gethsemane verbrachte Jesus seine letzte Nacht in Freiheit, hier betete er zu Gott. Hier wurde er gefangen genommen. Die Gethsemanegruppe stellt figürlich die biblische Szene dar, wie Jesus zusammen mit seinen Jüngern in der Nacht vor seiner Kreuzigung im Garten Gethsemane betet. Die Figurengruppe hat eine bewegte Geschichte: Ursprünglich in bzw. neben der Pfarrkirche St. Martinus aufgestellt, fand sie 1956 ihren Platz um das Erzkapellchen, wo sie nun nach einer umfassenden Restaurierung erstrahlt. Dem Vernehmen nach soll eine Familie aus Hermeskeil aus Dankbarkeit, dass ihr Sohn gesund aus dem Krieg heimgekehrt ist, der Kirche die Heiligenfiguren der Gethsemanegruppe gespendet haben.
Kapelle am Erzberg
Eine Kapelle am Erzberg gibt es übrigens schon deutlich länger: Laut Pfarrchronik hat der Kaufmann Johann Marx aus Hermeskeil bereits 1865 dort eine kleine Kapelle erbaut. Nach mündlicher Überlieferung soll die barocke Madonnenstatue, die dort aufgestellt wurde, aus der Kapelle stammen, die früher auf dem Lascheider Hof stand, aber um 1850 abgerissen wurde. 1925 wurde eine erste gründliche Renovierung durchgeführt. Als bleibende Erinnerung an das Marianische Jahr 1954 wurde die Kapelle 1955 durch einen neuen, größeren Bau ersetzt.
134 Stunden Arbeit
„Ich hätte nie gedacht, dass das Ergebnis so toll werden würde“, äußert sich Markus Linn, der Vorsitzende des Heimatvereins. „Ehrlicherweise hatte ich die Figuren schon abgeschrieben. Ursula Stimmler hat hier wirklich ein Meisterwerk vollbracht, und wir sind mit ihrer Arbeit sehr zufrieden.“
Durch die kunstvolle Restauration hat der Heimatverein nicht nur die Figuren wiederhergestellt, sondern auch das Gesamtbild des Erzkapellchens um ein Vielfaches aufgewertet. In einer feierlichen Abendmesse, die im Mai 2024 von Pfarrer Christian Heinz geleitet wurde, wurden zudem die neuen Kirchturmglocken, die zuvor in der Katholischen Pfarrkirche im Einsatz waren, gesegnet.
Ursula Stimmler, die bei Erich Hauser an der Kunstakademie Stuttgart studierte, investierte beeindruckende 134 Stunden in die Restaurierung der Gethsemanegruppe. „Die Zeit hat sich wahrlich gelohnt“, so Linn. Darüber hinaus wurde das umliegende Gelände durch die engagierten Mitglieder des Heimatvereins aufgewertet – Sträucher wurden gestutzt, ein alter Baum gefällt und der Bereich neu hergerichtet.
Um ihre Dankbarkeit auszudrücken, überreichte der Vorstand des Heimatvereins Ursula Stimmler in seiner letzten Sitzung einen Blumenstrauß. Zudem steht das nächste Projekt bereits in den Startlöchern: Der Engel, der rechts neben dem Eingang zur Kapelle steht, wird nun ebenfalls fachgerecht restauriert.
Das Erzkapellchen wird seit jeher von gläubigen Menschen zum Beten aufgesucht. Auch Wanderer und Spaziergänger finden hier Ruhe und Erholung – dementsprechend hat der Heimatverein auf diesen Bereich in den letzten Jahren einen starken Fokus gelegt. Von der durch den Heimatverein aufgestellten Sitzgruppe bzw. den Bänken kann man einen hervorragenden Ausblick über das Städtchen genießen.
Info
Der Heimatverein freut sich über weitere Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Interessierte können sich per Mail an heimatvereinhermeskeil@gmail.com an den Vorstand wenden. (LeWe)