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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 42/2025
3 - Aus den Hochwaldgemeinden
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Rascheid plant Zukunft

Neues Bürgerhaus, Nahwärmenetz und klares Signal an die Landespolitik

In seiner jüngsten Sitzung befasste sich der Ortsgemeinderat Rascheid mit einer Reihe zukunftsweisender Themen. Neben den Planungen zum Neubau des Bürgerhauses standen unter anderem die Vergabe einer Machbarkeitsstudie für ein kaltes Nahwärmenetz, der Jahresabschluss 2020 sowie die Beteiligung an der landesweiten Initiative „Jetzt reden WIR – Ortsgemeinden stehen auf!“ auf der Tagesordnung. Sämtliche Beschlüsse wurden einstimmig gefasst.

Neues Bürgerhaus mit offenem Treff

Im Mittelpunkt der Sitzung stand die Vorstellung der überarbeiteten Entwurfsplanung für das neue Bürgerhaus mit offenem Treff und Freianlage. Planerin Rosa Vollmuth vom Planungsbüro Vollmuth und Arno Björn Packroß vom Ingenieurbüro Packroß & Packroß präsentierten den aktuellen Stand anhand von Bauplänen und beantworteten Fragen der Ratsmitglieder.

Eine detaillierte Kostenaufstellung liegt derzeit noch nicht vor, da Angebote für Statik und Haustechnik noch ausstehen. Der Rat stimmte dennoch einstimmig der Entwurfsplanung zu und beauftragte die Verwaltung, eine Förderung aus dem Investitionsstock 2026 zu beantragen. Zudem soll für den vorzeitigen Maßnahmenbeginn zum Abriss der bestehenden Gebäude ein Antrag gestellt werden.

Kalte Nahwärme: Rascheid setzt auf erneuerbare Energie

Ein weiterer zentraler Punkt der Sitzung war die Entscheidung über die Vergabe einer Machbarkeitsstudie für das geplante kalte Nahwärmenetz im Ortskern.

Gemeinsam mit der Energieagentur Rheinland-Pfalz und Prof. Thomas Giel wurde bereits eine Vorstudie erarbeitet, die das große Potenzial für eine klimafreundliche Wärmeversorgung in Rascheid aufzeigt. Ziel ist es, künftig einen Großteil der Bestandsgebäude mit bezahlbarer, regenerativer Wärme aus Geothermie zu versorgen.

Der Auftrag für die Erstellung der Machbarkeitsstudie ging zum Bruttoangebotspreis von 77.350 Euro an die GTR Gebäudetechnik Rheinstraße GmbH aus Ingelheim am Rhein. Finanziert wird das Projekt mit einer 50-Prozent-Förderung aus der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW).

Den verbleibenden Eigenanteil von 19.220 Euro kompensiert die Ortsgemeinde durch Mehreinnahmen bei Gewerbe- und Grundsteuer sowie Minderausgaben bei Modernisierungsvorhaben.

Die Studie soll unter anderem eine Probebohrung und einen Thermal Response Test umfassen, um die Ergiebigkeit der geothermischen Wärmequelle zu prüfen. Sie ist zudem Voraussetzung für eine spätere Förderung des eigentlichen Wärmenetzbaus.

Jahresabschluss 2020 festgestellt

Ebenfalls einstimmig stellte der Gemeinderat den Jahresabschluss 2020 fest. Die Rechnungsprüfung hatte keine Beanstandungen ergeben. Ortsbürgermeister Ludwig sowie die Beigeordneten Axel Thielen und Frank Lorscheidernahmen gemäß § 22 GemO nicht an der Beratung teil. Dem Bürgermeister, seinen Vertretern sowie den Beigeordneten der Verbandsgemeinde wurde Entlastung erteilt.

Gemeinsame Stimme der Ortsgemeinden

Mit Nachdruck schloss sich der Gemeinderat der Initiative „Jetzt reden WIR – Ortsgemeinden stehen auf!“ an. Das von zahlreichen Orts- und Stadträten getragene Forderungspapier richtet sich an die Landes- und Bundesregierung und mahnt dringend Reformen zur Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung an. Im Mittelpunkt stehen Forderungen nach finanzieller Eigenständigkeit, mehr Planungs- und Handlungshoheit sowie einer spürbaren Entbürokratisierung und Stärkung des Ehrenamtes.

Weitere Themen: Kita-Kosten und Straßensanierung

Unter „Verschiedenes“ informierte Ortsbürgermeister Ludwig über die Forderung des Landkreises Trier-Saarburg in Höhe von 45.000 Euro für die Kita-Kosten 2025, gegen die die Gemeinde Einspruch eingelegt hat.

Zudem wurde eine Stellungnahme zur dringend notwendigen Sanierung der Kreisstraße K 95 beschlossen. Die Straße sei eine wichtige Verbindung insbesondere für Schüler, Kindergartenkinder und Berufspendler. Die letzte Instandsetzung liege mehr als zehn Jahre zurück. Rascheid fordert daher, die K 95 in die Prioritätenliste des Landesbetriebs Mobilität aufzunehmen. (LeWe)