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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 43/2023
3 - Aus den Hochwaldgemeinden
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Züscher Kreativ- und Genusstage gehen historisch zu Ende

Die stolzen Frauen vom Team Historisches Züsch vor der Bildertafel

Ingrid Hein und Cornelia Bier zeigen die aktuelle Postkartenausstellung

Volles Bürgerhaus beim Abschlussfest der Züscher Kreativ- und Genusstage

Zum Abschluss feiert das Dorf sich und die ehrenamtlich Engagierten

Drei Wochen lang im Herbst steht Züsch unter einem bunten Motto. Mit den Züscher Kreativ- und Genusstagen zeigt das 500-Einwohner-Dorf im Hochwald, was es ausmacht. Interessierte an historischen Quellen kommen genauso auf ihre Kosten wie Sport-, Kunst- und Literaturbegeisterte. Erstmals lud Bürgermeister Ulrich Frohn zur Talsperrenbesichtigung ein, so dass auch Technik und Ingenieurskunst zum bunten Programm gehörte.

Auftakt der traditionsreichen Kreativ- und Genusstage ist die Weinerlebniswanderung, mit der Züsch mehr als 1000 Menschen begeisterte. (RuH berichtete). Die Gruppe Historisches Züsch, die mit Liane Hein, Sabine Brauß, Ingrid Huwer, Cornelia Bier und Evelyne Schrenk fünf engagierte und selbstständig arbeitende Frauen vereint, hat in diesem einen historischen Schwerpunkt auf die Dorftage gelegt. Einstand feierten die fünf Frauen am verregneten Tag der Deutschen Einheit mit dem Brunnenfest. Dann bereiteten sie, wie schon seit sieben Jahren, Kalender mit historischen Fotos und Postkarten und die Ausstellung für die Abschlussveranstaltung vor. Die Gruppe betont, dass sie sich auf Initiative der Dorfmoderatorin Beate Stoff gefunden habe. Damals hätten noch einige ältere Züscher und Züscherinnen gelebt. Man habe sie befragt, um die alten Geschichten zu bewahren. Die ältesten Fotos seien von 1902 und 1914. Heute geht es den Frauen auch um die Bewahrung des Wissens um das jüngere Züsch. So haben einige Schulklassenfotos aus den 1970er und 1980er Jahren nicht nur den Bürgermeister Ulrich Frohn als Kind gezeigt, sondern auch die anderen Aktiven im Dorfleben. Selbst hier fällt auf, dass Wissen über die Zeit abnimmt. Wenige Kinder konnten selbst aus diesen Jahren nicht mehr namentlich zugeordnet werden.

Höhepunkt der Gruppe Historisches Züsch war in diesem Jahr die Aufstellung und feierliche Enthüllung der Schautafel vor dem Bürgerhaus mit historischen Fotos und einer selbstgemalten Karte von Sandra Hein. Diese wichtige Sichtbarmachung der ehrenamtlichen Arbeit wurde durch das EU-Programm LEADER mit 3.000 Euro gefördert und auch durch den Heimatverein Züsch unterstützt. Überhaupt arbeiten die Frauen ohne formale Strukturen unter dem Dach des Heimatsvereins. Ulrich Frohn, Bürgermeister von Züsch ist heilfroh, dass sich die Gruppe gefunden hat und selbstständig und engagiert für das Vermächtnis und Archiv des Ortes arbeitet.

Mit den Züscher Kreativ- und Genusstagen zeigen auch die sportbegeisterten unter den Züschern, wie sie kreativ ins Schwitzen kommen. Dieses Jahr war dazu Dance Aerobic im Angebot. Außerdem lud ein Skatturnier oder eine Edelbrandprobe zum Verweilen und Zusammensein ein. Auch die genussfreudigen Züscher feierten sowohl beim Oktober- als auch beim Schlachtfest. Ein Kinotag, eine Autorinnenlesung der Krimiautorin Elvy Jansen und der obligatorische Malkurs der Züscher Künstlerin Ursula Stimmler rundeten das Programm ab und sprachen die unterschiedlichen Geschmäcker im Dorf und darüber hinaus an. (TB)