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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 44/2023
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Ein Date mit Hermeskeil

„Lumartinée“ bringt die Stadt zum Leuchten

Die Probleme wie Leerstände, rückläufige Besucherzahlen auch als Folge der Corona-Pandemie, liegen in Hermeskeil, wie auch in anderen Städten auf der Hand. Nun soll eine Marketingkampagne zur Belebung der Hermeskeiler Innenstadt beitragen. Bei der letzten Stadtratssitzung am 17.10. und einem Pressegespräch vergangene Woche hat Bernd Neisen von der Firma Markenmut eine Kreativkonzeption für die Stadt Hermeskeil vorgestellt. Mehrere Impulsveranstaltungen werden finanziert über ein Landes-Förderprogramm, dessen Ziel es ist wieder mehr Besucher in die Innenstädte zu locken.

Gerade während und nach der Corona-Pandemie ist der Zulauf von Besuchern in den Innenstädten deutlich zurückgegangen. Deshalb hat das Land Rheinland-Pfalz ein Landes-Förderprogramm aufgelegt, das den Städten helfen soll, um attraktiver zu werden und in der Folge mehr Besucher in die Städte zu locken. Das Landesprogramm war zwar zunächst nur für Großstädte wie Trier gedacht, wurde dann aber später auf die Mittelzentren wie Hermeskeil ausgeweitet. Unter der Federführung von Stefanie Schömer, Wirtschaftsförderin bei der Hermeskeiler Verbandsgemeinde, musste in Zusammenarbeit mit der Stadtbürgermeisterin innerhalb von sechs Wochen ein Konzept auf den Weg gebracht werden, um den Bewilligungsbescheid zu bekommen, der einen Umfang von 171.000 Euro hat. Die Laufzeit des Landesprogrammes erstreckt sich bis zum Ende 2024.

Marketing-Manager Bernd Neisen vom Kooperationspartner Markenmut aus Trier betont aber ausdrücklich, dass das Konzept ein langfristiges Projekt sein müsse, das von der Stadt nach Ablauf einfach weitergeführt und mit Ideen ergänzt werden könne. Dazu wäre es unbedingt erforderlich, dass man die örtlichen Betriebe, Vereine, Institutionen sowie auch die Kirchen mit ins Boot nimmt.

Aber nicht nur neue Veranstaltungsideen sollen kreiert werden, sondern mit einer Kommunikationsstrategie samt digitaler Kampagnen, die von der Agentur Markenmut entwickelt wurde, soll die Innenstadt belebt werden. Dazu gehört auch ein Imagefilm über Hermeskeil, von dem schon erste Sequenzen gedreht wurden.

Man bedient sich überwiegend (70 bis 90 %) medialen Medien wie Facebook, Instagramm, Onlinebannern oder Google Adwords. Auch die Internet-Seite der Stadt (www.stadt-hermeskeil.de) soll genutzt werden, um auf Veranstaltungen und Aktionen hinzuweisen.

Hermeskeil muss man daten, um sich kennenzulernen

Es sei erforderlich, kurz- und mittelfristige sogenannte „Aktions- und Kommunikations-Peaks“ durchzuführen. Hermeskeil muss man „daten“, damit man sich besser kennenlernt, meint Marketing-Fachmann Bernd Neisen. Vordergründig nehme man Hermeskeil als eine Kleinstadt wahr wie viele andere, mit inhabergeführten Geschäften, mit Cafés und mit kulturellen Highlights. Man müsse aber etwas genauer hinsehen, um zu erkennen, dass Hermeskeil schon etwas Besonderes sei, nämlich mit einer kleinen aber feinen Struktur, mit einer kleinen Fußgängerzone und den vielfältigen regionalen Angeboten und auch seinen liebenswerten Menschen. Man müsse die Stadt wie eine Person wahrnehmen, bei der es neben seiner Erscheinung viele Facetten, seine Liebenswürdigkeit, seinen Charakter und seine Besonderheiten zu entdecken gilt. Der Slogan „(D)ein Date mit Hermeskeil“ kann variabel abgewandelt werden in Schlagwörter wie Kultur-, Shopping- oder auch Natur-Date.

Die Stadt am 3. und 4. November ins Licht setzen

Im ersten Aufschlag soll Hermeskeil sinngemäß in ein neues Licht gesetzt werden. Für Einheimische und Gäste wird am kommenden Wochenende (3. und 4. November) bei der „Lumartinée“ die Fußgängerzone zum Leuchten gebracht. Lena Weber, die Stadtbürgermeisterin, erklärt die Wortschöpfung so, dass mehrere Teile verknüpft worden seien. So sei der Baustein „Lu“ von Lux (Licht) abgeleitet, Matinée wiederum beleuchte eine künstlerische Seite und man könne den Wort-Baustein auch aus „Martinus“, (Heiliger Martin) dem Namenpatron der katholischen Pfarrkirche herleiten. An den beiden Abenden soll eine kunstvolle, farbenprächtige Beleuchtung in der Fußgängerzone erzeugt werden. Dadurch wolle man auch einen Brückenschlag zum Weihnachtsmarkt „Lichterglanz im Park“ herstellen, betont Wirtschaftsförderin Stefanie Schömer. Auch die Gebäude der Geschäfte werden mit unterschiedlichen Motiven illuminiert. Doch es geht nicht nur um ein Spiel mit dem Licht, sondern ein sogenanntes „Late Night-Shopping“ bei dem die Einzelhändler (freitags bis 21.00 Uhr, samstags bis 18.00 Uhr) geöffnet haben. Unterschiedliche Aktionen sollen die Kunden anregen in die Läden zu kommen. Das könne durch Anbieten von Sekt, Snacks oder das Zeigen von Kurzfilmen geschehen. Das Offerieren von Rabattaktionen soll die Kunden und Besucher zusätzlich zum Kauf animieren.

Die Kirche als Wahrzeichen der Stadt

Auch die Pfarrei St. Franziskus ist mit im Boot. Pfarrer Christian Heinz, betont, dass die Kirche an den beiden Tagen jeweils bis 23.00 Uhr geöffnet sei und ebenfalls illuminiert wird. Es werden Getränke und ein kleiner Imbiss angeboten, eine Akustikband übernimmt am Freitag die musikalische Umrahmung, am Samstag wird ein Musical Projekt aufgeführt. Auch Tanzaufführungen sind geplant. Es sei eine gute Gelegenheit in der Kirche eine andere Atmosphäre vorzufinden. Sie soll ein Sammelpunkt sein, um sich Kennenzulernen und zu kommunizieren. Vor dem Hintergrund des Fehlens finanzieller Mittel der Kirchengemeinde, um die notwendige Sanierung der Kirche zu realisieren, kann diese Aktion nur hilfreich sein. (Kö)