Überwiegend forstwirtschaftliche Themen beherrschten die Gemeinderatssitzung, zu der Ortsbürgermeisterin Nastja Raab-Roschlaub ins Bescheider Bürgerhaus am vergangenen Mittwoch eingeladen hatte. Neben der Beratung und der Beschlussfassung üb er den Forstwirtschaftsplan 2024 wurde die Brennholzpreise festgelegt. Ebenso wurde wie auch in allen anderen Gemeinden in der VG die Einführung wiederkehrende Beitrag beschlossen. Um zukünftig Stromkosten zu sparen votierte der Gemeinderat für die LED-Umrüstung der Straßenleuchten.
Zu Beginn der Sitzung konnte die Bescheider Ortsbürgermeisterin neben einigen Zuhörern die Revierleiterin Sandra Sasse begrüßen.
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Raab-Roschlaub berichtete, dass der Breitbandausbau relativ „geräuschlos“ verlaufe. Kritisiert wurde lediglich die teilweise mangelnde Kommunikation zwischen Baufirma und Bürgern. Weiterhin führte die Bürgermeisterin aus, dass die vier neuen Windkraftanlagen inzwischen aufgestellt seien, lediglich der Trafo müsse noch installiert werden. Wegen der Sanierung des Bürgerhauses laufen demnächst Gespräche mit der Verwaltung zum Vergabeverfahren. Der Einbau der neuen Fenster für die Dorfhalle wurde an die Firma Schabbach vergeben.
Forstwirtschaftsplan 2024
Die Revierleiterin Sandra Sasse referierte über den Forstwirtschaftsplan 2024, der vorsieht, dass ca. 2.300 Festmeter Holz eingeschlagen werden.
Es wird ein Betriebsergebnis von 27.790 Euro prognostiziert, das sich aus einem Ertrag von 164.895 abzüglich des Aufwandes von 137.105 ergibt. Durch die Problematik der Kalamitäten durch Käferholz, hat sich der Hiebsatz 2023 bei der Fichte jetzt schon verdreifacht. Das Holz konnte gut vermarktet werden, sowohl was die Menge, als auch den Preis angeht. Sasse wies darauf hin dass der Holzpreis sehr stark von der Nachfrage der Bauwirtschaft beeinflusst sei.
Der Borkenkäfer bereitet auch im Gemeindewald Bescheid, wie in anderen Revieren große Sorgen. Bei der Aufforstung müsse man darauf achten, Monokulturen zu vermeiden und bei der Anpflanzung die Vielfalt von Bäumen beachten. Auch die zeitnahe Entnahme von käferbefallenen Bäumen und der schnelle Abtransport sei eine effektive Maßnahme gegen den Schädling. In diesem Zusammenhang wies die Bürgermeisterin auf das Abholzen und die Naturverjüngung des Waldes im Bereich des Sportplatzes hin. In Bezug auf die Rasenpflege profitiere davon auch der Sportverein. Der vorgelegte Forstwirtschaftsplan wurde einstimmig beschlossen.
Brennholzpreise
Jetzt kam die unausweichliche Diskussion über die Festsetzung des Brennholzpreises im Gemeindewald. Dem Vorschlag des Forstamtes Hochwald, die Preise des Staatswaldes, das sind 73 Euro/fm für Laubholz und 53 Euro/fm für Nadelholz, auch für den Bescheider Gemeindewald festzulegen, konnte sich der Rat nicht anschließen. Die Argumentation der meisten Ratsmitglieder lief darauf hinaus, dass man keine Veranlassung sehe teurer zu werden als im Vorjahr, denn schließlich wären es ja nur Bescheider Bürger die Brennholz aus dem eigenen Gemeindewald erwerben könnten. Bei einer Gegenstimme wurde wie im Vorjahre 47 €/fm für Hartholz und 30 €/fm für Nadelholz festgelegt. Die Höhe der Festmeter-Zuteilung pro Haushalt wird im Anschluss an eine Bedarfsabfrage der Bürger von Bescheid ermittelt.
Einführung des wiederkehrenden Beitrages
Der Einführung des wiederkehrenden Beitrages wurde nach kurzen Erläuterungen von Jan Kolling von der Verwaltung weitestgehend zugestimmt. Es gibt in Bescheid ein Abrechnungsgebiet. Aussiedlerhöfe gehören nicht dazu und sind beitragsfrei. Lediglich die Tiefenbegrenzung wurde nicht wie vorgeschlagen auf 35 sondern auf 30 m festgelegt. Bei der Bebauung in zweiter Reihe (Hinterliegergrundstück) wurde die Grundstückstiefe auf 60 anstatt 70 m festgelegt.
Wartungsvertrag Straßenbeleuchtung und Umrüstung auf LED
In der Gemeinde Bescheid befinden sich insgesamt 85 Straßenleuchten. Der Wartungsvertrag mit der Westernergie besteht bis 31.12.2025. Das Entgelt beträgt 39,32 Euro pro Leuchtstelle und Jahr, inclusive Vandalismus.
Nun besteht ein Angebot der Westenergie alle 85 Straßenleuchten auf LED umzustellen. Die Umrüstkosten betragen rund 48.800 Euro Brutto. Allerdings beträgt die jährliche Ersparnis bei den Betriebskosten 8.966 Euro, d. h. die Investitionskosten für die Umrüstung haben sich nach 5,45 Jahren für die Gemeinde amortisiert. Das Angebot der Westenergie zur Umrüstung auf LED wurde einstimmig angenommen. (Kö)