Das Hermeskeiler Hallenbad wurde vor fast 50 Jahren seiner Bestimmung übergeben. Deshalb ist es an der Zeit es zukunftsfähig zu sanieren, sowie im energetischen wie auch baulichen Bereich. Da kommt die Förderzusage vom Bund in Höhe von etwas mehr als 1,7 Millionen Euro gerade recht, die von der Bundestagsabgeordneten Verena Hubertz an Verbandsbürgermeister Hartmut Heck im Rahmen eines Pressetermins im Hallenbad vergangenen Montag überbracht wurde. Die Sanierung soll in vier Schritten geschehen, die 2027 abgeschlossen sein sollen.
Der Deutsche Bundestag hat 2022 beschlossen Programmmittel in Höhe von 476 Millionen Euro für das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ in den Haushalt einzustellen. Es sind Jahresraten bis 2027 vorgesehen, um eine Förderung investiver Projekte in Bereichen mit besonderer regionaler oder überregionaler Bedeutung und mit hoher Qualität im Hinblick auf ihre energetischen Wirkungen und Anpassungsleistungen an den Klimawandel zu ermöglichen. Die Projekte sollen darüber hinaus vorbildhaft hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit sein.
Von 995 Bewerbungen wurden 148 ausgewählt
Der Verbandsgemeinderat hat am 29.03.2023 einstimmig die formelle Beantragung der Zuwendung für die „Sanierung und Optimierung des Hallenbades Hermeskeil“ beschlossen. Außerdem votierten die Ratsmitglieder dafür, den kommunalen Eigenanteil an den Sanierungskosten im Haushalt auszuweisen und entsprechend der Förderquote in den jeweiligen Haushaltjahren bereitzustellen.
Von 995 Bewerbungen bundesweit wurden 148 ausgewählt. Dazu zählt auch die Verbandsgemeinde Hermeskeil, die damit von dem Bundesprogramm zur Sanierung des Hallenbades profitiert. Der offizielle Bewilligungsbescheid der Förderung über die Summe von 1.719.000 Euro, konnte vergangene Woche von der Trierer Bundestagsabgeordneten Verena Hubertz (SPD) an Verbandsbürgermeister Hartmut Heck überreicht werden.
Die Bundestagsabgeordnete wies darauf hin, dass der Erhalt eines Schwimmbades in sehr großem Maße etwas mit Teilhabe der Bevölkerung an einem wichtigen Freizeitangebot zu tun habe, aber neben der sozialen auch eine große Bedeutung für die Gesundheitsvorsorge habe. Dem konnte Heck nur zustimmen und stellte kritisch die Frage in den Raum, ob die Sanierung eines Bades deshalb nicht auch wie z.B. der Bau und die Unterhaltung einer Schule eine Pflichtaufgabe sei. Eine zumindest nachdenkens- und diskussionswürdige Überlegung. Dies auch vor dem Hintergrund, dass gerade für die Sportausbildung an Schulen das Vorhalten eines Schwimmbades einen hohen Stellenwert hat.
Heck betonte, dass dieser Geldsegen genau zum richtigen Zeitpunkt käme, um das Bad fit für die Zukunft zu machen. Es sie ein dicker Batzen, den die Verbandsgemeinde zu stemmen habe, denn das Großprojekt soll nach gegenwärtiger Schätzung rund 4,5 Millionen Euro verschlingen, aber, so der Verbandsbürgermeister: „Das ist gut angelegtes Geld“. Sein Dank galt natürlich dem Bund für die großzügige Bezuschussung, er fand aber auch vor allem anerkennende Worte für die Angehörigen seiner Verwaltung, die mit sehr viel Fingerspitzengefühl, erheblicher Fleißarbeit sowie fachlicher Kompetenz erfolgreich den Bewerbungsantrag formuliert und bearbeitet haben.
Sanierungsarbeiten beeinträchtigen nur kurzfristig den Badebetrieb
Die Realisierung der Sanierung geschieht in vier Teilprojekten, die bis 2027 zum Abschluss gebracht werden sollen. Dafür wurde ein konkretes Konzept mit Zeitplan erstellt. Ein Anfang ist mit der Demontierung der Deckenkonstruktion gemacht, die deutliche Materialermüdungen gezeigt hat und deshalb erneuert werden muss. Aber auch mit anderen Arbeiten wurde im laufenden Jahr 2023 schon begonnen. „Wir haben einiges in der Pipeline, um das Hallenbad baulich und energetisch fit für die Zukunft zu machen“, betont Heck. So werden das Schwimmbecken und die Großrutsche erneuert, das Foyer im Eingangsbereich wird barrierefrei gestaltet werden. Zu den Maßnahmen einer energetischen Optimierung gehören auch die Erneuerung der nördlichen Fassade des Gebäudes, sowie der Austausch von Eingangstüren und Fenstern. Die Sanierungsmaßnahmen beinhalten auch die umfangreiche Neugestaltung der Wassertechnik sowie der raumlufttechnischen und elektrischen Anlagen. Mit umfangreichen Maßnahmen zur Wärmedämmung wird auch in hohem Maße den Zustimmungskriterien des Bundesprogrammes Rechnung getragen, auch vor dem Hintergrund, der enorm hohen Einsparungsmöglichkeiten für Energiekosten im Hallenbad.
Ein wesentlicher Punkt ist die Frage der Nutzung durch Badegäste während den Sanierungsarbeiten. Der Ablauf- und Zeitplan der Verwaltung sieht vor, dass nur im Winter 2024/2025 die Badegäste auf den Besuch des Schwimmbades verzichten müssen. In diesem Zeitraum werden die zeitaufwendigen und umfangreichen Arbeiten an der Nordfassade ausgeführt.
Schwimmbad wichtiger Standortfaktor
Stadtbürgermeisterin Lena Weber, wie auch Verbandsbürgermeister Hartmut Heck betonen unisono, dass das Hallenbad, mit etwa 35.000 Besuchern im Jahr auch eine große touristische Bedeutung habe, denn so Heck wörtlich: „Viele Besucher kommen von weit her.“ Weber weist darauf hin, dass ein attraktives Schwimmbad auch ein wichtiger Standortfaktor sei. Die Stadt, so Weber, stehe mit großer Entschlossenheit hinter der Entscheidung der Verbandsgemeinde das Schwimmbad zu erhalten, auch vor dem Hintergrund kritischer Haushalte der Kommunen. (Kö)