Titel Logo
Rund um Hermeskeil
Ausgabe 45/2023
2 - Hermeskeiler Stadtnotizen
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Keine generelle Gefahr durch traumatisierte Flüchtlinge

Zum Kommentar „Nur Symbolcharakter“ in RuH 43/2023 vom 26. Oktober 2023 erreicht die RuH-Redaktion von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) folgende Stellungnahme:

„Die Anzahl der geflüchteten Menschen, die in Rheinland-Pfalz Schutz suchen, ist zurzeit sehr hoch. Es gibt daher viele Themen, die Bürgerinnen und Bürger sowie die Verantwortlichen in Land und Kommune bewegen.

Um die Kommunen zu entlasten und ihnen Zeit zu geben, selbst Aufnahmekapazitäten zu schaffen, weiten wir derzeit auch die Kapazitäten in der Landesaufnahme aus. So wurden auch vorhandene und erweiterte Kapazitäten am Standort Hermeskeil kurzfristig benötigt und sind entsprechend belegt. Auch hier soll perspektivisch durch weitere Standorte Entlastung geschaffen werden.

Der Darstellung, dass traumatisierte Flüchtlinge generell eine Gefahr darstellen, möchten wir aber entschieden entgegentreten. Unsere Erfahrungen seit 2015 zeigen, dass wir in Hermeskeil stets einen guten Umgang gefunden haben. Das bestätigen auch die Statistiken und Berichte der zuständigen Ermittlungsbehörden. Zudem können wir uns auf erfahrenes Betreuungspersonal, erprobte Präventionskonzepte und ein Netzwerk aus erfahrenen Partnerinnen und Partnern verlassen.

Die Aufnahme und Begleitung von Geflüchteten ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Der Austausch zu den Themen, die uns alle in diesem Zusammenhang beschäftigen, ist hierfür die wichtigste Grundvoraussetzung. Die Resolution des Stadtrats hat für uns deshalb auch mehr als nur Symbolcharakter – sie zeigt deutlich Punkte auf, zu denen es gemeinsame Lösungen braucht. Und auch, welche Anpassungsbedarfe in den vertraglichen Grundlagen zwischen Stadt und Land gesehen werden. Deshalb wird dieser Vertrag derzeit auch neu ausgearbeitet, um ihn bestmöglich den aktuellen Gegebenheiten anzupassen.

Gute Erfahrungen machen wir in diesem Sinne mit der Arbeit in unserem AfA-Beirat, der in Kürze bereits zum 34. Mal tagt. Hier tauschen sich politisch Verantwortliche, AfA-Leitung und Polizei seit Jahren zu wichtigen Fragestellungen und Bedarfen aus. Zudem möchten wir in absehbarer Zeit auch Formate wiederbeleben, die es auf Initiative anderer Partner vor Ort schon einmal gab, um den Personenkreis zu erweitern, der an diesem Austausch teilnehmen und seine Perspektive teilen kann.“