Ausbau der Solarenergie, Verlängerung von Wartungsverträgen zur Straßenbeleuchtung, der Forstwirtschaftsplan 2024 und die Regelung der Brennholzversorgung, aber auch der Bericht über den Neubau der Feuerwehr und die Bestellung der ehrenamtlichen Dorfbegleiterin waren die Themen, die Bürgermeister Ulrich Frohn am 30. Oktober den vollständig anwesenden Ratsmitgliedern zur Abstimmung und Information vorlegte. Diese honorierten die Umtriebigkeit des Bürgermeisters mit nahezu einstimmigen Beschlüssen.
Konkret wurde es in der Gemeinderatsitzung bereits beim Tagesordnungspunkt „Eins“. Denn mit den Informationen des Bürgermeisters machte Ulrich Frohn transparent, welche Themen er für die Gemeinde wichtig findet. Sein Appell, sich aktiv an der Sanierung des Bürgerhauses zu beteiligen, untermauerte er mit dem Hinweis, dass sich keine Baufirma habe finden lassen, um die notwendige Drainage auszuheben. Jetzt soll diese von Ratsmitgliedern und am Gemeinwohl interessierten Bürgern und Bürgerinnen in Eigenleistung erbracht werden. „Jede Hilfe ist willkommen“, betonte Frohn das Anliegen.
Bauarbeiten an der KiTa abgeschlossen – Aktion Blau im Fraubachtal
In der von den Gemeinden Neuhütten und Züsch betriebenen Kindertagesstätte zeigte Frohn Fotos von den abgeschlossenen Bauarbeiten. Hier waren Toiletten, Decken und Beleuchtung erneuert worden. Im Zweckverband müsse jetzt beraten werden, ob die im selben Gebäude liegende Wohnung saniert wird. Hierzu ist mit dem Bauamt der Verbandsgemeinde bereits ein Termin zur Sichtung vereinbart. Die Kosten für eine solche Sanierung trage der Zweckverband.
Zu den Planungen der Renaturierung und Sanierung des Fraubachs im Rahmen der Aktion Blau des Landes berichtete Frohn, dass diese für nächstes Jahr angedacht sei. Außerdem stellte er die Entwurfsplanung für den Neubau der gemeinsamen Feuerwehr Neuhütten und Züsch vor, die im Verbandsgemeinderat vorgestellt worden waren. Die Planung sieht Gruppen- und Umkleideräume, Waschräume, Schulungsräume im Erdgeschoss und der ersten Etage vor, auch Parkplätze und Stellplätze für die Fahrzeuge. Der Baubeginn ist für Ende 2024, wahrscheinlicher im Jahr 2025 geplant. Des W
eiteren sei mit der Baumaßnahme, einen Fußweg zur Grillhütte einzurichten, nach einigen Jahrzehnten begonnen worden. Die Arbeiten am Fußweg sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen sein. Der Gemeinderat nahm erfreut Spenden der Jagdgenossenschaft und des Heimatsvereins Züsch an, die gemeinsam die Kosten für die Fußwegbeleuchtung zur Grillhütte tragen werden.
Alexandra Thömmes, die ehrenamtliche Dorfbegleiterin von Züsch erläuterte dann das kreiseigene Klimaschutzprojekt 150.000 Bäume, bei dem Ortsgemeinden 2000 Quadratmeter für mögliche Baumpflanzungen ausweisen müssen, die vom Kreis finanziert werden. Die anschließende Pflege muss von der Gemeinde übernommen werden. In Züsch sei der Wirtschaftsweg vorgesehen, um die dort vorhandenen Streuobstflächen zu verdichten. Ob Züsch in die engere Auswahl kommt, steht noch nicht fest. Für 2024 sei in jedem Fall eine zweite Bewerbungsphase vorgesehen. Thömmes wurde vom Gemeinderat einstimmig in ihrem Ehrenamt bestätigt und wird die Gemeinde für weitere drei Jahre begleiten. Sie dankte für das Vertrauen und freut sich immer auf neue Ideen und unterstützt gern, wo sie kann. Dies kommentierte der Rat mit Applaus.
Forstwirtschaftsplan 2024 – Brennholzpreise
Das Hauptaugenmerk der Gemeinderatssitzung lag auf der Vorstellung des Forstwirtschaftsplans 2024, den Revierförster Jörg Clemens vorstellte. Insbesondere die Zwangsnutzung von Fichtenkäferholz bestimmte das Wirtschaftsjahr 2023. Die Ernte sei auf den Gemeindeflächen grundsätzlich schwierig, da wegen erhöhter Schutzanforderungen im Wasserschutzgebiet auf Spritzungen verzichtet wird, auch das Hochspannungsnetz die Ernte erschwere. Es gebe im Gebiet viele überwinternde Borkenkäfer. Auch könne aufgrund der Witterung bei Regen kein weiteres Holz entnommen werden. Und nicht jeder betroffene Baum werde erkannt. Auf Nachfrage aus dem Rat, welchen Einfluss der Nationalpark auf die Borkenkäferpopulation habe, erklärte Clemens, dass im Nationalpark kein Borkenkäfereinschlag vorgenommen werde. Es sei eine 500 Meter breite Schutzzone zugesagt, wo auch Bekämpfung stattfinde. Ein weiterer Einflussfaktor seien die vielen kleinen Privatwälder. Clemens betonte: „Wir haben in diesem Jahr 4500 laufende Meter Käferholz geschlagen, normal sind 700 laufende Meter Festholz.“ Außerdem habe der Forst Maschinenwege instandgesetzt und Verbissschutz-Maßnahmen durchgeführt. Daneben seien Pflanzungen zur Verkehrssicherung vorgenommen worden. „Es gibt jetzt recht große Kahlflächen“, sagte Clemens. „Ein Grundgerüst an Buchen steht, allerdings muss ohne natürliches Fichtenwachstum zugepflanzt werden.“ Abzüglich aller Kosten liege das voraussichtliche Betriebsergebnis bei 16.000 Euro Einnahmen für Züsch. Für 2024 spricht Clemens das Finanzziel von 34.785 Euro aus. Beim Vorgehen mit der Brennholzversorgung stimmt der Gemeinderat dem Vorschlag von Ortsbürgermeister Frohn zu: „Eine Orientierung an den Holzpreisen des Landes ist sinnvoll, da der Preis gerecht ist.“ Da aus dem eigenen Gemeindewald nur 20-25 fm Brennholz weitergegeben werden und der Bedarf in einem höheren dreistelligen Bereich liege, „kann von einer Eigenversorgung keine Rede sein“, unterstützt Christian Nimtz den Vorschlag. Es wurden 73 Euro pro fm für Hartlaubhölzer und 53 Euro fm für alle Nadelhölzer einstimmig mit einer Enthaltung beschlossen.
Der Rat beschloss außerdem eine Geschwindigkeitsanzeige für die Ortseinfahrt Muhler Straße sowie die Fortführung des Vertrags bis 2035 für Wartung und LED-Umstellung der Straßenbeleuchtung bei der Westnetz. Um bauplanungsrechtliche Grundlagen für weitere PV-Freiflächen zu schaffen, hat der Gemeinderat außerdem einstimmig die Aufstellung eines Bebauungsplans für die angedachte Fläche im Gebiet Züsch West abgesegnet.
In der abschließenden Einwohnerfragestunde wurde geklärt, dass das Glasfasernetz in Züsch bis August 2024 gebaut wird, da die Vermarktungsquote knapp ausgereicht hat. (TB)