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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 45/2024
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Aufzugsausfall im Marienhaus Seniorenzentrum St. Klara

Eine Herausforderung für Bewohner und Angehörige

Im Marienhaus Seniorenzentrum St. Klara herrscht seit kurzem eine herausfordernde Situation: Beide Aufzüge sind außer Betrieb. Für die Einrichtungsleitung und die Bewohner bedeutet dies nicht nur eingeschränkte Mobilität, sondern auch einen Verlust an Lebensqualität. Claudia Reichert, die Einrichtungsleiterin, äußert sich besorgt: „So etwas ist mir in 37 Jahren Berufstätigkeit noch nie passiert."

Die technische Störung wurde bereits von zuständigen Technikern analysiert, jedoch steht fest, dass eine grundhafte Sanierung der altersbedingt defekten Aufzüge unumgänglich ist. Mit einem stolzen Alter von 32 Jahren sind die Anlagen nicht mehr am Puls der Zeit. „Die Hauptsteuerung und Platine sind bei beiden Aufzügen defekt. Hierbei handelt es sich um Bauteile, die eigens hergestellt werden müssen, weshalb die Ersatzteilbeschaffung derzeit ein großes Problem darstellt“, erklärt Einrichtungsleiterin Claudia Reichert. Angebote für eine grundhafte Sanierung wurden im Zuge der regelmäßigen Wartungsarbeiten bereits vor dem Ausfall eingeholt. Die Kosten werden auf rund 120.000 Euro beziffert. Dass beide Aufzüge nun so unerwartet innerhalb einer Woche ausfallen, konnte man nicht erahnen und sei kaum zu glauben. „Da hat man schon den Vorteil zweier Aufzüge und dann sind beide defekt. So etwas ist mir in 37 Jahren Berufstätigkeit noch nie passiert", so Reichert. Der Landkreis Trier-Saarburg als Eigentümer der Immobilie hat die Mittel für die Sanierung kurzfristig freigegeben.

Die Situation erinnert an die Isolation während der Corona-Pandemie: „Es ist geradezu gespenstisch still“, beschreibt eine Angehörige die aktuelle Stimmung. Die derzeitige Situation bringt für die Bewohner des Marienhaus Seniorenzentrums St. Klara erhebliche Einschränkungen mit sich. Die BewohnerInnen, die auf Rollstühle und Gehhilfen angewiesen sind, können nicht aus ihren Wohnbereichen heraus. Und auch Angehörige, die nicht mehr voll mobil sind, können BewohnerInnen aktuell nicht besuchen. Die fehlende Aufzugverbindung schränkt aber nicht nur die Mobilität der Senioren ein, sondern beeinträchtigt auch deren soziale Teilhabe. Die fehlende Möglichkeit, frische Luft zu schnappen oder sich im Garten zu sonnen, wird besonders an schönen Tagen zum emotionalen Dilemma. „An Tagen wie diesen schmerzt es noch mehr, nicht hinausgehen zu können“, fügt Reichert hinzu, und erläutert, dass rund 16 Prozent der 93 BewohnerInnen, die noch in der Lage sind, eigenständig kleine Ausflüge zu machen, unter dieser Situation stark leiden.

Um die dringend benötigte Abwechslung in den Alltag zu bringen, reagiert das Team der sozialen Betreuung proaktiv und bietet auf den Stationen verschiedene Aktivitäten an, um dennoch eine ansprechende und partizipative Atmosphäre zu schaffen. „Wir haben zum Beispiel eine mobile Kochstation, um die Bewohner zum gemeinsamen Kochen einzuladen“, so Reichert.

Notfälle können dennoch versorgt werden; das Rote Kreuz steht bereit und alle Beteiligten haben sich schnell auf die veränderte Lage eingestellt. Alexander Schuhler, Geschäftsführer der Marienhaus mit dem Schwerpunkt Altenhilfe, sieht die Sanierung als höchste Priorität: „Die Sanierung wurde umgehend beauftragt, jetzt warten wir auf die Teile. Es dauert leider seine Zeit.“ Die Hoffnung bleibt, dass bald eine Interimslösung gefunden wird, gerade jetzt, wo es auf die Adventszeit zugeht. (LeWe)