Hochbetrieb im Kenner Strafraum
Gegen den sich im unteren Drittel der Tabelle befindlichen SG Kenn II war zwar der 3:1-Sieg kein Spaziergang, aber das Team von Spielertrainer Andreas Weber hatte das Spiel während der gesamten 90 Minuten immer im Griff. Die Gastgeber wehrten sich nach Kräften, andererseits ließ sich das Gästeteam von deren körperbetonten Spielweise nicht beeindrucken. Gemessen an den Spielanteilen sind die Gastgeber bei der Höhe der Niederlage noch glimpflich davongekommen.
Auf dem ungewohnten Hartplatz in Kenn ließ der Tabellendritte von Anfang an keine Zweifel aufkommen, wer am Ende als Sieger den Platz verlassen würde. Für den abwesenden Robin Nepi stand Oliver Lauer im Tor, der mit seiner Routine sehr viel Sicherheit ausstrahlte. Wohl dem Trainer, der solch einen Stand-by-Torhüter in seinen Reihen hat. In der Innenverteidigung tat Spielertrainer Andreas Weber genau das taktisch Richtige, als er vor allem seine primäre Aufgabe darin sah den Defensivverbund mit seiner Übersicht klug zu dirigieren und für eine optimale Spieleröffnung zu sorgen. Unterstützt wurde er dabei in der Mitte von Hendrik Altmaier und auf den Außenbahnen von Aldin Mustafa Mohamed und Scott Henninger. Vor der Abwehr auf den beiden 6er-Positionen überzeugte vor allem Elias Malburg, der für sein jugendliches Alter sehr abgeklärt und zweikampfstark agierte. Die andere 6er-Position hatte Rada Hassan Mohamed übernommen, der durch ein kluges Stellungsspiel und einem schlauen Spielaufbau überzeugen konnte. Die Hausherren agierten äußerst bissig und körperbetont und es bedurfte schon präziser Pässe und Zweikampfstärke, um den Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen.
In der 28. Minute spielte der sehr agile Hussein Hassan einen herrlichen Steckpass auf Michael Urhahn und der ließ mit einem platzierten Schuss aus etwa elf Metern zum 1:0 dem tüchtigen Torhüter der Gastgeber, Ruben von Bellen, keine Abwehrchance. Jetzt boten sich einige Torchancen, um auf 2:0 zu stellen, man muss aber auch konstatieren, dass die Hausherren mit Alexander Schiff und Till Augustin zwei überaus umsichtige Defensivkräfte in ihren Reihen hatten, die einiges vor dem Strafraum abräumten. Bis zur 40. Minute hatte Oliver Lauer als Keeper eigentlich einen geruhsamen Tag, doch dann tauchte wie aus heiterem Himmel vor seinem Tor Maximillian Brosche auf, seinen Schuss konnte er im Stile eines Handballtorhüters reaktionsschnell mit dem Fuß abwehren. Ein Ausgleichstreffer hätte zu diesem Zeitpunkt den Spielverlauf auf den Kopf gestellt.
In der 52. Minute wurde dann Tobias Gosert auf der rechten Außenbahn von Mohamed Yusuf Fahrah in den Raum geschickt, sein präziser Rückpass von der Torauslinie erreichte Michael Urhahn, dessen platzierter Flachschuss zum 2:0 einschlug. Wer jetzt geglaubt hatte, die Einheimischen würden resignieren sah sich getäuscht. Die Kenner Zweite versuchte immer wieder vor allem durch eine große Portion Körperlichkeit dagegen zu halten.
In der 74. Minute gelang dann Hussein Hassan das Tor zum 3:0, nach dem zunächst der einheimische Keeper einen Schuss von Scott Henninger abgewehrt hatte und Hassan seine gute Leistung mit dem Abstaubertor untermauerte. Jetzt erlahmte etwas die Gegenwehr der Gastgeber und bei noch größerer Effizienz im Abschluss hätten die Gäste das Ergebnis noch deutlicher ausbauen können.
Kurz vor dem Abpfiff gelang dann der Kenner Zweiten durch Maximilian Brosche der Ehrentreffer zum 1:3, der aber lediglich nur noch Ergebniskosmetik bedeutete. Resümee: Es war ein hochverdienter Sieg der Gäste, die durch eine geschlossene Mannschaftsleistung während der gesamten 90 Minuten für klare Verhältnisse sorgten. (Kö)