Manche Sitzungen kommunaler Gremien sind für die RuH-Redakteure oft eine Zumutung. Nicht nur, dass diese stundenlang dauern, nein, es wird auch langatmig diskutiert und ständig hinterfragt, so, als hätte es im Vorfeld keine Ausschusssitzungen gegeben. Von wiederholten, oft überflüssigen Wortmeldungen einzelner Ratsfrauen/männer ganz zu schweigen. Auch die Sitzungsleitung lässt hin und wieder zu wünschen übrig, die Gemeindeordnung lässt grüßen.
Ganz anders in Geisfeld. Das liegt daran, dass Ortsbürgermeister Theo Palm ein alter Fuhrmann in Sachen Kommunalpolitik ist, sein Dorf und seine Leute in- und auswendig kennt und die Sitzungen in seiner Muttersprache hält, nämlich in Geisfelder Platt.
Vor den Sitzungen kommuniziert er nach seinen eigenen Worten mit seinen Ratsmitgliedern per E-Mail oder per Telefon und informiert diese umfassend über die anstehenden Themen. Am Abend der Sitzung sind alle Fragen geklärt, es werden nur noch die notwendigen Beschlüsse gefasst, die Sitzungen sind in der Regel nach einer Stunde beendet.
So auch in der letzten Sitzung des Gemeinderates (RuH berichtete). Die Brennholzpreise waren nach nur 5 Minuten erledigt (Gruß an den Hermeskeiler Stadtrat!), die Forstwirtschaftspläne wurden ohne Diskussion durchgewunken und die übrigen Tagesordnungspunkte einstimmig verabschiedet. Keine langatmigen Diskussionen, keine Selbstdarstellungen, kein parteipolitisches Gezänk, denn, dort gibt es keine Parteifraktionen. In Geisfeld ist die Welt noch in Ordnung, man kennt und respektiert sich. Da macht es Spaß, als Redakteur an den Sitzungen teil zu nehmen, auch weil man weiß, dass man mit Theo Palm und dem Rat noch ein Schwätzchen halten kann und man spätestens nach 2 Stunden wieder zu Hause ist.