Peter Meyer (r.), der nach 30 Jahren als Revierförster das Revier Büdlicher Brück, zu dem auch Nauraht/Wald gehört, verlässt, wurde von Ortsbürgermeister Dirk Nabakowski verabschiedet.
Der Forst war in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag, dem 10. November Hauptthema. Revierförster Peter Meyer und Gebietsförsterin Tamara Teufel trugen die wesentlichen Fakten aus dem laufenden und künftigen Forsthaushalt vor. Beschlossen wurde auch die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Teilgebiet „Im Pfühlchen“. Die Freiflächenphotovoltaikanlage ist in der Warteschleife.
Peter Meyer, seit 1992 Revierförster im Revier Büdlicher Brück, zu dem auch Naurath/Wald als einzige Gemeinde der VG Hermeskeil gehört, trug in dieser Sitzung seinen letzten Bericht vor. Er wechselt im kommenden Jahr in die Zentralstelle der Forstverwaltung mit Sitz in Neustadt/Weinstraße. Nach über dreißig Jahren im Forst verlangten, so Meyer, Körper und Geist einen Perspektivwechsel. Unterstützt wurde er von Gebietsförsterin Tamara Teufel. Sie hat zwar mit ihrer Bewerbung für die Nachfolge von Meyer den „Hut in den Ring geworfen“, die Entscheidung wird jedoch erst nach Ende der Stellenausschreibung Anfang Dezember getroffen. Alle Gemeinden im Forstrevier müssen dann gemeinschaftlich ihre Zustimmung zur Besetzung des Revierleiterpostens geben.
Ein Perspektivwechsel, so Meyer, sei aber nicht nur bei ihm, sondern auch bei der Forstwirtschaft angesagt. Um den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden – erst recht im Klimawandel -, seien diese wechselnden Blickwinkel für den Wald überlebenswichtig. Das Forstrevier Büdlicher Brück sei vom Problem der Trockenheit mit all seinen Folgen wie Käferbefall etc. besonders hart betroffen und liege deshalb beim „Dürremonitor“ des Landes im dunkelroten Bereich, also im Hotspot. Das gilt vor allem für die Baumarten Fichte und Tanne, die immer noch einen großen Prozentsatz des Baumbestandes ausmachen. Durch das zwangsweise Einschlagen des „Käferholzes“ (über 2.500 fm) sei zwar in diesem Jahr ein sechsstelliger Ertrag beim Forstergebnis zu erwarten, aber leider zu Lasten des „Tafelsilbers“. Die Holzvermarktung werde schwieriger, die Inlandsnachfrage stagniere, die Nachfrage aus dem Ausland sei immer noch auf hohem Preisniveau. So wurden für vom Käfer befallenes Fichtenholz immerhin noch 105 €/fm bezahlt.
Im kommenden Jahr ist für die Wiederbewaldung in Abteilung 15 die Mischbepflanzung mit Buchen und Douglasien und die Pflege der Kulturen aus den Vorjahren mit einem Kostenaufwand von 16.500 € vorgesehen. Knapp die Hälfte der Kosten werden über Fördermittel abgedeckt. Für den Wildschutz werden 6.200 € vorgesehen. Für die Bereitstellung und den Verkauf von Brennholz aus dem Gemeindewald werden verschiedene Abteilungen mit Schwerpunkt Fichte und Douglasie durchforstet. Wurde bisher nach Raummeter (70% Holz, 30% Luft) abgerechnet, wird ab diesem Jahr nur noch in Festmeter (100% Holz) verkauft. Nachhaltigkeit ist auch hier ein großes Thema. So behält sich die Gemeinde vor, Laubholzmengen, die nicht nachhaltig bereitgestellt werden können, durch Weich-/Nadelholz zu ersetzen. Die Bestellmenge wird pro Haushalt auf 15 fm begrenzt. Unter Berücksichtigung der Umstellung von Raum- auf Festmeter werden die Preise wie folgt festgelegt: 68 €/fm für Laubhartholz und 55 €/fm für Weichholz (jeweils inkl. MwSt.). Für 2023 wird ein forstliches Betriebsergebnis von knapp 14.000 € erwartet. Am Ende seiner Ausführungen dankte Meyer für das entgegengebrachte Vertrauen. Auch wenn er als Förster nicht mehr in Erscheinung tritt, wird er der Gemeinde jedoch als Ratsmitglied und 2. Beigeordneter erhalten bleiben.
Baugebiet „Im Pfühlchen“
Einstimmig beschlossen wurde die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Teilgebiet „Im Pfühlchen“. Die Sonderregelungen gemäß § 13 b BauGB (weniger als 10 000 m² und Anschluss an im Zusammenhang bebaute Ortsteile) treffen für die geplanten 16 Baugrundstücke zu. Bis zum Ablauf des 31. Dezember 2022 muss das Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplans förmlich eingeleitet werden und der Satzungsbeschluss gefasst werden. Das beauftragte Planungsbüro wird nun über Fachfirmen Vorprüfungen zu relevanten Themen der Umweltverträglichkeit initiieren. Ein Umweltbericht ist in diesem Falle nicht gefordert.
Freiflächen-Photovoltaikanlage
Das Thema ist vorläufig auf Eis gelegt, so der Ortsbürgermeister Dirk Nabakowski. Der Kreis genehmigt zurzeit keine weiteren Flächen mehr, bevor nicht das Gesamtkonzept geprüft und ein Kriterienkatalog aufgestellt ist. Der Bürgermeister sieht jedoch gute Chancen für eine Verwirklichung, da die Fläche in Nähe der Autobahn vorgesehen ist. (BäR)