Das Ehepaar Carolin und Tommy Malburg mit Stadtbürgermeisterin Lena Weber vor dem Sanierungsobjekt in der Donatusstraße.
Das Ehepaar Tommy und Carolin Malburg hat in diesem Jahr eine Immobilie erworben, die im Sanierungsgebiet der Stadt Hermeskeil liegt. Das Gebäude in der Donatusstraße wurde 1955 gebaut und anfangs gewerblich genutzt. Später in den 70er/80er Jahren befand sich im Erdgeschoss des Hauses ein beliebter gastronomischer Treffpunkt von überwiegend Jugendlichen, allseits als „Hansa“ bekannt. Unterschiedliche Gewerbe, aber auch Leerstände lösten sich dann im Laufe der Jahre ab. Jetzt wird das Gebäude umfassend saniert.
Der Hermeskeiler Stadtrat hat in seiner öffentlichen Sitzung am 24.11.2020 eine Satzung beschlossen, die ein Sanierungsgebiet „Innenstadt“ förmlich festlegt.
Um vom Förderprogramm Stadtumbau Nutznießer zu sein, bedarf es der Erfüllung von einigen Voraussetzungen. So muss das Gebäude im festgelegten Sanierungsgebiet (dargestellt in einem Lageplan) liegen und bauliche Missstände aufweisen, die durch die Sanierung behoben werden. In einem zusammengestellten „Maßnahmenpaket“ müssen die Sanierungsmaßnahmen dargestellt werden. Diese Voraussetzungen liegen bei dem Gebäude in der Fußgängerzone vor. Dabei hat der Inhaber der Immobilie, wie alle anderen Bauherren, die im Sanierungsgebiet investieren, kostenlosen Anspruch auf den Einsatz eines Sanierungsplaners, das ist im konkreten Fall das Ingenieurbüro Wolf aus Kaiserslautern.
Stadtbürgermeisterin Lena Weber erwähnt, dass die Stadt froh darüber sein kann, dass Investoren etwas dafür tun, damit Leerstände beseitigt, das Stadtbild verschönert und erschwinglicher Wohnraum geschaffen wird.
Unterschiedliche finanzielle Unterstützung
Tommy Malburg ist als Baufinanzierungsberater ein „Mann vom Fach“. Er betont, dass momentan von den Bau-Kreditzinsen her, die zwischen 4 und 4,5 % schwanken sowie hohen Preisen in der Baubranche ein solcher Invest eigentlich gegen den Trend liege, aber u.a. die Fördermöglichkeiten ausschlaggebend für seine Entscheidung waren. Er kann eine finanzielle Unterstützung der Stadt von ca. 20.000 Euro in Anspruch nehmen, die gewährt wird wenn nach städtebaulichen Vorgaben saniert wird. Dem entsprechenden Förderantrag, habe der Stadtrat ohne Wenn und Aber zugestimmt, betont Stadtchefin Lena Weber. Darüber hinaus besteht der steuerliche Vorteil der 12 Jahre währenden erhöhten Abschreibung auf die Sanierungskosten der Maßnahme. Außerdem profitieren die Investoren von zinsgünstigen Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die Sanierungsprojekte mit hoher energetischer Effiziens fördert. Das Ehepaar Malburg investiert nach eigenen Angaben für den Umbau, einschließlich des Immobilienerwerbs ca. eine Million Euro.
Gebäude energetisch fit machen
Die Umbaumaßnahmen sollen das Gebäude auf den energetisch neuesten Stand bringen, dazu gehören beispielsweise eine entsprechende Wärmedämmung im Inneren, wie auch an der Fassade sowie der Einbau einer Wärmepumpe. Dadurch entsteht ein sogenanntes KfW-70-Haus, das im Vergleich zu den gesetzlichen Mindeststandards 30 Prozent weniger Primärenergie verbraucht.
Das Gebäude hat eine Grundfläche von ca. 420 qm, davon sollen etwa 65 qm im Erdgeschoss gewerblich genutzt werden. Es entstehen insgesamt fünf Wohnungen verteilt vom Erdgeschoss bis in das dritte Stockwerk. Die größte Wohneinheit hat eine Grundfläche von 110 qm, die kleineren Wohnungen werden zwischen 45 und 55 qm groß sein. Während für die Gewerbefläche schon ein Mieter feststeht, sind die Wohnungen noch nicht vermietet. Wenn alles nach Plan läuft soll die Sanierungsmaßnahme bis Juni 2024 zum Abschluss gebracht werden. (Kö)