Der öffentliche Teil der letzten Sitzung des Verbandsgemeinderats dauerte gerade mal eine halbe Stunde. In dieser kurzen Zeit eilte Bürgermeister Stefan Ding durch acht Tagesordnungspunkte – einschließlich seiner „Informationen des Bürgermeisters“. Diskutiert wurde lediglich – und das auch nur kurz – in einem einzigen Punkt; alle anderen wurden ohne Aussprache „durchgewunken“.
Um die Tourismusarbeit in der Region zukunftssicher und wettbewerbsfähiger zu machen, sollen die Hunsrück-Touristik GmbH und die Naheland-Touristik GmbH zum Beginn des kommenden Jahres zur Hunsrück-Nahe Touristik GmbH verschmolzen werden. Gesellschafter werden vorerst die Kreise Bad Kreuznach, Bernkastel-Wittlich, Birkenfeld, Cochem-Zell, Mainz-Bingen und der Rhein-Hunsrück-Kreis sein; der Kreis Trier-Saarburg hat sich vor einiger Zeit aus der Finanzierung der Tourismusförderung zurückgezogen; der auf ihn entfallende Anteil wurde seither von den VG Hermeskeil und Saarburg-Kell getragen, wobei es vorerst bleiben soll.
Der VG-Rat sollte nun der Fusion zustimmen und beschließen, dass die VG Hermeskeil dem zusätzlich neu zu gründenden „Tourismusverband Hunsrück-Nahe e.V.“ beitritt. Als Gesellschafterin der alten Hunsrück-Touristik GmbH solle die VG ausscheiden und ihre GmbH-Anteile an den Rhein-Hunsrück-Kreis übertragen werden. Dass Letzteres ohne Gegenleistung erfolgen sollte, stieß bei Philipp Dewans (SPD) auf Bedenken. „Wir machen durch unser Ausscheiden die Verschmelzung erst möglich“, erklärte er. Deshalb sei es wünschenswert, die Anteile nur unter dem Vorbehalt zu übertragen, dass sie – sollte der Kreis Trier-Saarburg später der Hunsrück-Nahe Touristik GmbH beitreten – auf diesen übergehen. Nach entsprechender Ergänzung des Beschlussvorschlags stimmte der Rat ohne Gegenstimmen oder Enthaltungen zu.
Folgende weitere Beschlüsse wurden – alle einstimmig – gefasst:
Weil die Elternbeiträge für Betreuungsangebote in den Schulen in Trägerschaft der VG vom Rat ab dem 1. September angepasst worden waren, musste hierfür pro forma ein Nachtragshaushalt erstellt werden.
Der Auftrag für die Dämmarbeiten im Obergeschoss der Grundschule Beuren im Rahmen der energetischen Sanierung wurde für 19175 Euro netto an den wirtschaftlichsten Bieter vergeben.
Die Feuerwehrbedarfspläne werden künftig im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit der Verbandsgemeinden im Landkreis erstellt. Der Landkreis wird ermächtigt, die Ausschreibung federführend durchzuführen und Fördermittel zu beantragen.
Der Auftrag zur Lieferung der Mittagsverpflegung in den Grundschulen Beuren, Gusenburg und Hermeskeil wird für das Jahr 2026 an die Firma „Gasthaus Biehl“ in Wadern zum Angebotspreis von 4,50 Euro netto (= 4,82 Euro brutto) vergeben.
Die Verbandsgemeinde beteiligt sich mit 30 % an der Miete der Räume der Kreisvolkshochschule in Hermeskeil und stimmt einer Erhöhung der Wochenstunden einer Bürokraft der VHS in Hermeskeil von sechs auf neun Wochenstunden zu.
Am Ende bleibt noch zu erwähnen, dass es zu allen Punkten zum Glück schriftliche Vorlagen mit Informationen gab, sonst hätte die Öffentlichkeit in Gestalt des Pressevertreters der Sitzung inhaltlich nicht folgen können. Ein Tagesordnungspunkt, der eventuell eine längere Diskussion verursacht haben würde, war zu Beginn der Sitzung – „aus rechtlichen Erwägungen“, wie Bürgermeister Stefan Ding sagte – abgesetzt worden war. Dabei handelte es sich um die Änderung des Flächennutzungsplans für das „Sondergebiet Katzenmühle“. Ein einziger Bürger, der ausschließlich wegen dieses Punktes gekommen war, hatte daraufhin die Sitzung gleich wieder verlassen. (WIL-)