In der vergangenen Woche hatte der Naurather Ortsbürgermeister Dirk Nabakowski zu einer Ratssitzung ins Bürgerhaus eingeladen. Erste Priorität bei dieser Sitzung war dem Wald vorenthalten. Hier ging es im Wesentlichen um das Votum über den Forstwirtschaftsplan 2024 und die Festsetzung der Brennholzpreise. Diskutiert wurde auch über die Festlegung von Abschusszahlen von Rotwild, um die jungen Bäume vor Verbiss zu schützen.
Beim Tagesordnungspunkt Informationen, konnte der Bürgermeister berichten, dass beim KiTa-An- und Neubau in Beuren, das Projekt mit großen Schritten vorangetrieben werde.
Dann war die Bühne frei, für die Revierförsterin Tamara Teufel, die den Forstwirtschaftsplan für 2024 vorstellte. Nach den Forsteinrichtungsdaten beträgt der Hiebsatz 961 Festmeter, das entspricht bei insgesamt 186,6 ha Waldboden einem Hiebsatz von 5,2 Festmeter pro Hektar Waldboden im Gemeindewald Naurath.
Aus dem Verkauf von 1.360 Festmetern prognostiziert der Forstwirtschaftsplan einen Verkaufsertrag von 119.883 Euro dazu kommen Fördermittel in Höhe von 18.100 Euro, 2.900 Euro für Sachgüter, sowie 1.000 Euro für Beiträge der Kommune. Das ergibt ein Betriebsergebnis nach Landeswaldgesetz von 141.883 Euro, dem stehen 109.200 Euro an Aufwand gegenüber. Hier machen den Löwenanteil der Kosten die Waldbegründung mit 18.100 Euro, der Waldschutz mit 11.100 Euro, sowie der übrige Aufwand mit 13.500 Euro aus. Die Gemeinde kann sich also über einen satten Gewinn aus dem Wald von 32.683 Euro freuen.
Abschusszahlen erhöhen
Dann wies Ratsmitglied Peter Meyer, besonders im Hinblick auf die hohen Kosten von Waldschutz gegen Wild (11.100 Euro), darauf hin dass unbedingt mit den Jagdpächtern und der Jagdgenossenschaft geredet werden müsse, dass der Mindestabschussplan nicht nur erfüllt, sondern nach Möglichkeit verdoppelt werden sollte. Nur so könne gewährleistet werden, dass junge Bäumchen die zur Aufforstung gepflanzt werden nicht durch Wildverbiss vernichtet werden. Meyer verwies auf benachbarte Reviere, bei denen man durch entsprechende Konzepte gute Erfahrungen gemacht habe.
Brennholzpreise
Anders wie in vielen anderen Ortsgemeinden hat man die Festsetzung der Brennholzpreise in Naurath weniger emotionslos und gelassen diskutiert.
In einem Rundschreiben hatte der Leiter des Forstamtes Hochwald Thomas Vanck darauf hingewiesen, dass im Staatswald die landesweiten Mindestpreise um etwa 30 % angehoben wurden. Dies erweise sich nach Aussage von Vanck als mindestens marktgerecht. Der Forstamtsleiter schlug vor, dass sich die Kommunen an den Mindestpreisen beim Verkauf im Staatswald, das sind 73 Euro pro Festmeter für Laubhartholz sowie 53 €/fm für Nadelholz, anzuschließen. Vanck wies auch darauf hin, dass eine den gängigen Marktpreisen angelehnte Preisfestlegung sich positiv auf das zu erwartende Betriebsergebnis auswirke.
Während Ratsmitglied Peter Meyer dafür plädierte, die vom Forstamt empfohlenen Preise anzunehmen, sah ein anderer Vorschlag eines Ratsmitgliedes 68 Euro für Laubholz und 55 Euro für Weichholz vor. Sehr schnell fand man dann zu einem Kompromiss und beschloss einstimmig einen Preis von 70 €/fm Laubholz und 55 €/fm für Nadelholz festzulegen. Die maximale Bezugsmenge pro Haushalt beträgt 15 Festmeter, bei einem Vorkaufsrecht für Naurather Bürger. Der Empfehlung des Forstamtes das Brennholz im Versteigerungsverfahren zu veräußern kam der Gemeinderat nach. Das hat den Vorteil, dass jeder Interessent sich das zur Verfügung stehende Holz anschauen kann und weiß, worauf er bietet. (Kö)