30 kmh auf Innerortsstraßen sind dringend geboten!
Meist nach schweren innerörtlichen Unfällen mit Kindern oder Fahrradfahrern kocht das Thema immer einmal wieder hoch, um anschließend nach kurzer Zeit wieder in Vergessenheit zu geraten: 30 kmh Höchstgeschwindigkeit auf Innerortsstraßen. Die derzeit gültige Regel mit 50 kmh ist Jahrzehnte alt und bei dem heutigen Verkehrsaufkommen völlig aus der Zeit gefallen. Konnten die Kinder in den 60er und 70er Jahren noch unbeschwert auf den Dorfstraßen spielen, ist das heute nicht mehr möglich, es besteht, salopp gesagt, Lebensgefahr. Deshalb ist es dringend geboten, in allen Dörfern und Städten auf Innerortsstraßen die Höchstgeschwindigkeit von 30 kmh gesetzlich festzulegen, hier ist die Politik gefordert. Verzögern, Verschleppen, Parteiengezänk und endlose Diskussionen sind hier völlig fehl am Platze.
Die Forderung kann mit einfachen Zahlen belegt werden:
Bei 50 kmh beträgt der Bremsweg 25 m, rechnet man noch 1 Sekunde Reaktionszeit mit 15 m hinzu, kommt das Fahrzeug nach 40 (!) m zum Stehen, bei einer Vollbremsung ist der Weg etwas kürzer.
Bei 30 kmh beträgt der Bremsweg lediglich 3 m, rechnet man noch 1 Sekunde Reaktionszeit mit 9 m hinzu, kommt das Fahrzeug schon nach 12 m zum Stehen, gegenüber 50 km also 28 m weniger. 28 m, die einem Kind, das auf die Straße läuft, das Leben retten können. Hinzu kommt, dass sich bei 30 kmh wesentlich geringere Kräfte entfalten. Ein weiterer Faktor ist die Reaktionszeit, beträgt diese bei einem jungen Menschen wie gesagt noch 1 Sekunde, lässt diese im Alter nach, der Bremsweg wird länger.
Warum die Politik angesichts dieser einleuchtenden Fakten nicht reagiert, entzieht sich meiner Kenntnis. Im benachbarten Saarland ist man weiter. Dort galt an Kindergärten und Schulen schon immer 30 kmh, inzwischen gilt dieser Wert für alle Innerortsstraßen. Also, liebe politischen Entscheider, packt das Thema an und schafft endlich Fakten, sofort und nicht erst in ein paar Jahren.