Titel Logo
Rund um Hermeskeil
Ausgabe 48/2023
2 - Hermeskeiler Stadtnotizen
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Interessengemeinschaft stellt Kita-Standort erneut infrage

Hier soll die neue KiTa gebaut werden

Planer und Gutachter präsentieren erste Untersuchungsergebnisse

In seiner Sitzung am Montag vergangener Woche befasste sich der Stadtrat wieder mit dem Kindergartenneubau. Anlass war die Vorlage eines Schreibens von Anwohnern des Labachweges. Um die vorgetragenen Kritikpunkte zu entkräften, ließ Stadtbürgermeisterin Lena Weber Planer und Gutachter detailliert die relevanten Untersuchungsergebnisse vorstellen.

Deutlich verärgert reagierte Stadtbürgermeisterin Lena Weber auf die wiederholte Infragestellung des Standortes der neuen Kita am Labachweg. Wir hatten, so Weber, einen sehr intensiven Standort-Findungsprozess, der 2021 zum Ergebnis führte, das die Örtlichkeiten am Labachweg die am besten geeignete Standortlösung sei. Andere Standorte und Vorschläge zum Splitting auf mehrere Standorte seien damals schon aus unterschiedlichen Gründen verworfen worden.

Thomas Lang vom Büro BKS in Trier trug den derzeitigen Planungsstand vor.

Zunächst betonte er, dass noch kein Verfahrensschritt vollzogen sei, der zur Erstellung eines Bebauungsplanes führen würde. Es ginge um die Vorstellung eines ersten Entwurfes, bei dem noch einiges zu klären sei. Rechtlich sei nur eine Kita-Bebauung möglich. Einrichtungen, die mit einer Kita nichts zu tun haben, seien nicht genehmigungsfähig. Hier seien wohl, so die Stadtbürgermeisterin, bei der Erwähnung von internen Kita-Angeboten wie einen „Umsonstladen“ Missverständnisse entstanden. Gewerbliche Nutzung sei nicht vorgesehen.

Explizit ging Thomas Lang auf die geplante Zufahrt mit Wendeanlage für Busse und die vorhandene Parkfläche ein. Letztere könne geordnete Stellplätze ausweisen. Zur Verkehrssituation seien im Sommer zu den Öffnungszeiten des Freibades Zählungen erfolgt. Im Ergebnis seien alle Straßen und Knotenpunkte in diesem Bereich ausreichend leistungsfähig. Die Gebäudehöhe gab er bei einer Schrägdachlösung mit 15 Meter an, bei einem Flachdach wird sie entsprechend niedriger. Von den gegenüber liegenden Wohnhäusern könne man also selbst bei der Schrägdachlösung immer noch über das Kita-Gebäude hinweg sehen. Auch im Konzept der Wasserableitung aus Oberfläche (Grundwasser wurde nicht festgestellt), Dach und Straße sind keine Probleme erkennbar. Das Wasser wird kontrolliert über den Labach abgeleitet. Die Beteiligung der Öffentlichkeit zum Planentwurf erfolge im Rahmen der Offenlegung. Falls alle Unterlagen vorliegen und der Rat diesem rechtzeitig zustimmt, ist sie für Januar 2024 vorgesehen.

Zu der von den Anwohnern befürchteten Schadstoffbelastung des Areals trug Egbert Adam vom Büro Umweltgeotechnik vor. Dabei erläuterte er dezidiert die Ergebnisse mehrerer Gutachten aus den Jahren 2022 und 2023. Sie befassten sich sowohl mit Untersuchungen des Boden wie auch mit dem nicht mehr genutzten Umkleidegebäude der IGS, das abgerissen werden soll. Bei letzterem ist

wie in vielen Altbauten Mineralwolle verbaut, die als gefährlicher Abfall zu entsorgen ist. Asbest wurde nicht festgestellt. Außerdem müsse man bei den Abrissarbeiten den Schimmelbefall berücksichtigen. Auch die Bodenuntersuchungen bestätigten die Befürchtungen der Anwohner nicht. Acht Probebohrungen auf dem Sportplatz ergaben Dioxinkonzentrationen weit unter den relevanten Grenzwerten. Die Werte bei Nickel und Zink seien leicht erhöht, das sei aber typisch für die Böden im Hunsrück. Die Tragfähigkeit der Böden sei gut. Sie seien mit normalem Aufwand zu bearbeiten, eine zusätzliche Stabilisierung sei nicht erforderlich. Mit den Untersuchungen sei alles abgedeckt, was für einen Bebauungsplan relevant sei. Risiken wurden keine gefunden. Dies alles erleichtere die Umsetzung der neuen Verordnung, die vorschreibt, möglichst viele Massen vor Ort zu verwenden und die Deponien weniger zu belasten. Trotzdem wurde eine Begleitung der späteren Erdarbeiten durch einen Fachgutachter empfohlen, da man mit den Probebohrungen allein spätere Überraschungen nicht ausschließen könne. (BäR)