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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 48/2023
2 - Hermeskeiler Stadtnotizen
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Stadtratssplitter

Forstwirtschaft

Größerer Diskussionsbedarf entstand bei der Vorstellung der Situation im Hermeskeiler Forst durch Revierförster Jörg Clemens. Sorgte das nun feststehende Betriebsergebnis des Jahres 2022 (Planung 177.827€ - Ergebnis 575.436,32€) schon für Verwunderung, kam man beim derzeitigen Sachstand für das laufende Jahr aus dem Staunen nicht mehr heraus. War hier als Ziel ein Plus von 220.794€ anvisiert, liegt man zurzeit bei ca. 750.000€. Grund dafür sei, so Clemens, der erhebliche Mehreinschlag von Kalamitätsholz vor allem durch den Borkenkäfer verursacht. Er betrifft in erster Linie die Fichte. Hier musste der geplante Einschlag fast verfünffacht werden (7.200fm zu 34.138fm). Dazu kommt, dass auch das Käferholz bessere Verkaufserlöse erzielt als geplant. Ratsmitglied Bernhard Kronenberger forderte erneut realistischere Planzahlen, notfalls zwei bis dreimal im laufenden Jahr überprüft und korrigiert, um haushaltstechnisch nachsteuern zu können. Der Revierförster stellte fest, dass weder das Wetter noch die Käferentwicklung langfristig vorhersehbar seien. Und das seien nun mal die wesentlichen Parameter, die das Zahlenkonstrukt wesentlich beeinflussen und unkalkulierbarer machen. Der Plan für 2024 sieht einen Hiebsatz von 10.796fm vor. Dem gegenüber ist zu Lasten des Fichtenbestandes ein Einschlag von 15.510fm geplant auch um die Verbreitung des Borkenkäfers einzudämmen. Der Rat stimmte dem vorgestellten Plan zu, allerdings ohne den Vorschlag zur moderaten Anhebung der Brennholzpreise anzunehmen. Die Preise bleiben gleich, das Holz wird nur für den Ortsbedarf und an anwesende Personen versteigert. Die Laubholzmenge wird auf 10fm begrenzt.

Projekte der Stadt

Infolge der kontroversen Diskussion über die geringen Prozentsätze der erledigten Projekte bei der Augustsitzung dieses Jahres stellte Daniela Pitro von der Bauverwaltung die derzeit laufenden Projekte der Stadt vor. Die Liste sei ein Vorschlag aus Sicht der Verwaltung und Grundlage für die Diskussion im Rat. Vier Bewertungskriterien (Dringlichkeit/Notwendigkeit, schnelle Umsetzbarkeit, Durchführbarkeit/Realisierbarkeit, Förderprogramm/-fristen) versehen mit einem Multiplikator von 1 - 5 ergeben die Reihenfolge. Ergänzt wird die Liste durch Angaben zur voraussichtlichen Dauer der Umsetzung und dem Erfüllungsgrad in Prozent. Der Rat war unisono dankbar für diese Aufstellung. Wichtig sei aber auch so Ratsmitglied Sigurd Hein, was das Bauamt personell leisten könne, um Grundlagen für die Aufstellung des nächsten Haushaltes zu haben. „Selbstläufer“ würden nicht mehr den „politischen Blick“ erfordern. Auch Stefan Ding fragte nach der Kapazitätsgrenze. Dazu würden laut Pitro noch Erfahrungswerte fehlen und die Ergebnisse der Firma FSI Kommunalberatung, Idelberg, die einen externen Blick auf Konstrukt und Personalausstattung der Verwaltung werfen soll. Andreas Schmitt ergänzte, dass die Großprojekte Donatusplatz und Neubau der Kita schon viele Kräfte binden. Darüber hinaus müssen noch die Verbandsgemeinde und die Ortsgemeinden bedient werden. Insofern sei es notwendig die Stadtprojekte auch noch innerhalb der VG-Liste zu priorisieren. (BäR)