Im kleinen Kreis, zu dem sich u.a. Stadtbürgermeister Christoph König, der 1. Beigeordnete der VG Thalfang Andreas Vochtel sowie Bürgermeister a.D. Michael Hülpes gesellt hatten, stellte Dittmar Lauer den neuen „Schellemann“ vor.
Wer an Geschichte und Geschichten aus dem Hochwald interessiert ist. wartet stets mit Spannung auf die einmal im Jahr erscheinende Zeitschrift des Kulturgeschichtlichen Vereins Hochwald, „Schellemann“ genannt. Auch die diesjährige - die 37. - Ausgabe, die am vergangenen Freitag vorgestellt wurde, wird ihre Leser sicher nicht enttäuschen. Die winterliche Witterung war zumindest mit verantwortlich dafür, dass der Kreis der Besucher recht klein blieb.
Vier von insgesamt zehn Beiträgen stammen aus der Feder des Vorsitzenden Dittmar Lauer, der seit Jahrzehnten eine bemerkenswerte Schaffenskraft an den Tag legt. Weitere Autoren von Aufsätzen, die nicht zuletzt dadurch, dass sie reichlich Bilder enthalten, höchst informativ und interessant sind, sind Karl-Heinz Kaub, Hans J. Klos, Elmar P. Ittenbach und Berthold Bouillon.
Aus Anlass des 6x11-jährigen Jubiläums des KV Ruck Zuck wurden z.B. Informationen, Bilder und Zeitungsanzeigen zum Karneval in Hermeskeil vor 1900 zusammengetragen. Dittmar Lauer rekapituliert seinen Besuch im Mai in der Kaiserstadt Pétropolis, wo er an den Feierlichkeiten zum 200-jährigen Jubiläum der Brasilieneinwanderung teilgenommen und Nachfahren von Hochwälder Auswanderern getroffen hat. Weitere Beiträge Lauers befassen sich mit Anmerkungen zu der Urkunde, in der das Dorf Hilscheid vor 750 Jahren erstmals erwähnt wurde, sowie der 50-jährigen Erfolgsgeschichte der Hermeskeiler Firma TEBA.
Wussten Sie übrigens, dass es vor 95 Jahren Bestrebungen seitens der Regierung gab, die Gemeinden Gusenburg und Sauscheid zusammenzulegen? Was die Sauscheider davon hielten, kann man in der Niederschrift der Gemeinderatssitzung vom 5. Mai 1929 nachlesen, die sich im Hochwald-Archiv findet. Der „Schellemann“ zitiert sie.
Karl-Heinz Kaub stellt in einem ebenso umfangreichen wie beeindruckenden Beitrag die Lager des Reichsarbeitsdienstes (RAD) vor, die vor und während des Krieges in den Hermeskeiler Distrikten „Adrian“ und „Fohlengarten“ existierten, wobei er den Schwerpunkt ausdrücklich darauf legt, „in zahlreichen meist unbekannten Fotos die beiden Lager… zu beleuchten“.
Seine Serie über Naturdenkmale im Hochwald setzt Hans J. Klos in diesem „Schellemann“ mit einer ausführlichen Bilddokumentation aus dem saarländischen Teil des Schwarzwälder Hochwalds fort. Elmar J. Ittenbach beschäftigt sich unter der Überschrift „Von Schönberg in die Steinzeit“ auf unterhaltsame Weise mit Menhiren, also „langen Steinen“ (so die wörtliche Übersetzung aus dem Bretonischen; aus Asterix kennt sie jeder als Hinkelsteine) und findet Antworten auf „faszinierende Fragen“.
Davon, dass es im Tal des Röderbachs unterhalb von Hilscheid einmal eine Siedlung und ein Hüttenwerk gab, in dem Eisen und Kupfer verarbeitet wurden, berichtet Berthold Bouillon in einem lesenswerten Aufsatz. Den Reigen der Beiträge rundet der Abdruck des Berichts über die archäologischen Ausgrabungen im Hermeskeiler Rotbachtal ab, der in RuH Nr. 37/2024 unter der Überschrift „Ein Fenster in die Vergangenheit“ veröffentlicht worden war. Wie immer spiegelt der „Schellemann“ schließlich auch die Aktivitäten und Geschehnisse aus dem Vereinsleben im zu Ende gehenden Jahr wider. (WIL-)
Info: Der neue „Schellemann“ ist ab sofort an den bekannten Stellen (in Hermeskeil z.B. bei Inge Theis) erhältlich und kann zudem über den Kulturgeschichtlichen Verein direkt erworben werden.