Was aus einem Kommentar des Dienstherrn anlässlich der Abstimmung des VG-Rats zur Beschaffung eines Transportgerätes der Freiwilligen Feuerwehr (Sitzung vom 23.11.2022) und der diesbezüglichen Berichterstattung in RuH (Ausgabe 48/22) sowie einem anschließenden Leserbrief in RuH (Ausgabe 49/22) werden kann, erinnert an das allseits bekannte Kinderspiel „Stille Post“.
Das geschlossene Auftreten in Uniform der Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr anlässlich einer VG-Ratssitzung hat selbstverständlich keine Auswirkung auf eine Abstimmung. So auch der zulässige Kommentar des Bürgermeisters anlässlich dieser Sitzung und Berichterstattung in RuH. Dass durch das geschlossene Auftreten der Feuerwehr eine Drohkulisse durch einen Leser und ehemaliges Ratsmitglied empfunden wird, ist zwar schwer nachzuvollziehen, aber legitimes subjektives Empfinden, was mit Bestimmtheit durch die Kameradinnen und Kameraden nicht beabsichtigt war.
Den in diesem Zusammenhang mutmaßlich gut gemeinten Ratschlag des Leserbriefschreibers, sich nicht in die „Schmuddelecke der rechtsextremen Szenen drängen“ zu lassen, hat bei den Kameradinnen und Kameraden für verstärkten Unmut gesorgt mit entsprechender Aussprache beim Dienstherrn. Und ich mutmaße, dass dies ebenfalls nicht von dem Leserbriefschreiber beabsichtigt war.
Es steht mir fern, ein verdientes ehemaliges Ratsmitglied zu kritisieren, ich möchte aber an dieser Stelle gerne die Gegenposition einnehmen und die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren oder dem Technischem Hilfswerk auffordern, auch in Zukunft Präsenz in Uniform zu zeigen und dies aus mehreren Gründen:
Zum einen erfüllt Ihr mit Eurem Einsatz die staatliche, hoheitliche Aufgabe des Brandschutzes, etc. mit einem unschätzbaren Wert. Gäbe es Euch nicht, müsste die Kommune diese Pflichtaufgabe durch eine Berufsfeuerwehr erfüllen, die deutlich höhere Kosten mit sich brächte.
Zum anderen seid Ihr Repräsentanten dieser hoheitlichen Pflichtaufgabe und dürft, nein, Ihr solltet sogar hierfür werben, damit die BürgerInnen es nicht als selbstverständlich ansehen, welchen Schutz der demokratische Staat ihnen durch Euch gibt.
Schließlich muss man Uniformierung der staatlichen Repräsentanten nicht zwangsläufig negativ auffassen, sondern kann dies auch als Instrument der wehrhaften Demokratie verstehen, gerade in Zeiten, in denen Menschen sich verstärkt vereinigen, um diesen Staat und damit seine Organe stürzen zu wollen.