Marion Adams vor den Bücherregalen in der Hermeskeiler Stadtbücherei
Vergangene Woche hatte Stadtbürgermeister Christoph König den neu gewählten Ausschuss für Gesellschaft, Kultur und Soziales zu seiner ersten Sitzung einberufen. Im Rahmen dieser Versammlung wurden die neugewählten Ausschussmitglieder in der Stadtbücherei von deren Leiterin Marion Adams begrüßt. Ein weiterer Tagungsordnungspunkt war der Besuch des Jugendzentrums. Darüber hinaus stellten sich die beiden Partnerschaftsvereine Hel und St. Fargeau vor. Über diese Themen werden wir in weiteren Ausgaben von RuH berichten.
Zunächst stellte sich die Leiterin der Stadtbücherei persönlich vor. Marion Adams kam Anfang der 1990er Jahre mit der Stadtbücherei erstmals in Berührung. In dieser Zeit absolvierte sie eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten und half in der Stadtbücherei ehrenamtlich aus. Sie hatte immer Spaß an dem Engagement in der Bibliothek, besuchte etliche Lehrgänge und hat 2015, nach zweijähriger Ausbildung, den Abschluss als Lese- und Literaturpädagogin erworben. Lesen ist ihre Leidenschaft erklärt Marion Adams, die aus Bescheid stammt. In Spitzenzeiten liest sie bis zu fünf Bücher pro Woche. Ihre qualifizierte Ausbildung, aber auch die Begeisterung für das Lesen, prädestinieren sie geradezu, Buchempfehlungen für Erwachsene, Eltern, Kinder sowie Pädagogen von Schulen und Kitas aussprechen zu können.
Nach der Führung durch die Räumlichkeiten erläuterte Marion Adams die Aufgaben und Bedeutung einer Bibliothek im Allgemeinen und die der Hermeskeiler Stadtbücherei im Besonderen. Dabei wurden Problemfelder der Hermeskeiler Stadtbücherei erörtert. Die Größe der Räumlichkeit, die mit 90 qm deutlich zu gering ausgelegt ist, sieht Adams als primäres Problem. Hilfe bekommt die Bibliotheks-Leiterin von sieben ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen. Auch die Möglichkeit der Ausstattung der Stadtbücherei mit hauptamtlichem Personal wurde erörtert.
Vielseitigkeit, Nachhaltigkeit, Beliebtheit
Neben dem Buch bietet die Stadtbücherei eine Reihe von vielen verschiedenen Medien wie CD, DVD, Tonies, Spiele, um nur einige zu nennen. Physisch stehen den Besuchern rund 11.000 Medien zur Verfügung. Die Kinderliteratur machen bei den zur Verfügung stehenden Medien ca. zwei Drittel aus. Auch Nachhaltigkeit ist in der Stadtbücherei ein Thema, so sind z. B. alle Bücher frei von Folieneinbindungen. Die Stadtbücherei ist auch eine „Bibliothek der Dinge“. Für viele Menschen sind hochpreisige Werkzeuge und Geräte für den täglichen Gebrauch entweder schwer erschwinglich oder sie benötigen sie nur gelegentlich. Die „Bibliothek der Dinge“ setzt auf Ausleihen statt Kaufen und trägt damit zu mehr Nachhaltigkeit bei. Für eine Rundumversorgung stellt die Bücherei rd. 170.000 E-Medien bereit, die über die Onleihe RLP und die englischsprachige App „Libby“ 24/7 mit einem Büchereiausweis genutzt werden können.
Bisher kamen im Jahr 2024 etwa 10.000 Besucher, die sich mit rund 56.000 Ausleihen versorgt haben. Insgesamt sind etwa 3.000 Medien ständig verliehen. Die Stadtbücherei erfreut sich bei den Besuchern, auch aus dem weiteren Umland, großer Beliebtheit. Der städtische Haushalt gewährt ein jährliches Budget von 13.000 Euro für die Anschaffung neuer Medien.
Verankerung in lokaler Bildungslandschaft
Die Stadtbücherei ist in der lokalen Bildungslandschaft voll verankert. Es gibt vertragliche Kooperationen mit allen Hermeskeiler Kitas und der Grundschule. Medienpädagogische Konzepte in Bildungseinrichtungen werden ebenso unterstützt wie auch literaturpädagogisches Arbeiten oder bibliothekspädagogische Klassenführungen. Dazu zählen beispielsweise der Erwerb des Bibliotheksführerscheins, Durchführung des Lesesommers sowie die Teilnahme an Demokratie und Lese-Projekten.
Lesen gehört zu den elementarsten Kulturtechniken unserer Gesellschaft. Es erweitert wesentlich die Allgemeinbildung, fördert das kritische Denken, die Kreativität und die Konzentration, es hilft Informationen objektiv aufzulösen, und – das Lesen ist fast kostenlos, dazu trägt auch die Hermeskeiler Stadtbücherei sehr wesentlich bei. (Kö)