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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 51/2022
3 - Aus den Hochwaldgemeinden
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Der Forst als konstante Einnahmequelle

Bescheid erteilt Erhöhung der Brennholzpreise eine Absage

Überwiegend forstwirtschaftliche Themen beherrschten die Gemeinderatssitzung, zu der Ortsbürgermeisterin Nastja Raabe–Roschlaub ins Bescheider Bürgerhaus eingeladen hatte. Neben der Beratung und der Beschlussfassung über den Forstwirtschaftsplan 2023, wurden die Brennholzpreise festgelegt, sowie über das klimaangepasste Waldmanagement des Bundes beraten. Weiterhin wurden einige Beschlüsse über Auftragsvergaben gefasst und der Gemeinderat gab eine Absichtserklärung ab, um den Breitbandausbau in Bescheid zu realisieren.

Zu Beginn der Sitzung konnte die Ortsbürgermeisterin aus Bescheid neben einigen Zuhörern die Revierleiterin Sandra Sasse begrüßen, die über den Forstwirtschaftplan 2023 referierte. Der Forstwirtschaftsplan sieht vor, dass insgesamt ca. 5.000 Festmeter Holz eingeschlagen werde, das bedeute eine Verdoppelung des Hiebs gegenüber dem Vorjahr. Diese deutliche Erhöhung des Einschlages ist zum einen der Rodung für Windkraftanlagen (insgesamt 1.600 Festmeter), aber auch dem vermehrten Einschlag von Schadholz geschuldet. Es wird mit einem Ertrag von 210.744 Euro gerechnet, der sich schwerpunktmäßig aus dem Verkauf von 2.600 fm Holz ergibt. Demgegenüber steht ein Aufwand von 173.765 Euro. Die Ortsgemeinde Bescheid kann sich also über einen Reingewinn von rund 37.000 Euro freuen. Die Revierförsterin gab der Hoffnung Ausdruck, dass man im kommenden forstwirtschaftlichen Jahr vor allem die Problematik des Borkenkäferbefalls in den Griff bekomme. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor stellen die Wetterverhältnisse dar, die in engem Zusammenhang mit dem Schädlingsbefall zu sehen sind.

Brennholzpreise

In der Erwartung der kommenden Energieverknappung infolge des Ukrainekrieges steigt in Deutschland die Nachfrage nach Brennholz. Abgeleitet aus den landesweiten Mindestpreise für den Staatswald werden in der Saison 2022/23 im Forstamt Hochwald bei Verkäufen aus dem Staatswald im Forstamt Hochwald für Laubhartholz 68 €/fm und für Weichhölzer und Nadelholz 55 €/fm zur Anwendung kommen. Der entsprechenden Empfehlung des Forstamtes Hochwald diese Preise auch im Gemeindewald anzusetzen ist die Ortsgemeinde Bescheid nicht nachgekommen. So sieht Ratsmitglied Michaela Michels keinen Grund die Preise zu erhöhen. Ein anderes Ratsmitglied merkte an, dass sich der Preis durch die Versteigerung sowieso erhöhen würde. Diesen Argumenten schloss sich der Gemeinderat einstimmig an, sodass die Taxpreise für Brennholz aus dem Gemeindewald Bescheid wie im Vorjahr für Laubholz bei 47 €/fm und für Nadelholz bei 30 €/fm liegen. Insgesamt werden 100 Festmeter Brennholz zur Verfügung gestellt. Die Höhe der Festmeter-Zuteilung pro Haushalt wird im Anschluss an eine Bedarfsabfrage in der Bevölkerung von Bescheid ermittelt.

Förderprogramm klimaangepasstes Waldmanagement

Die Revierförsterin erläuterte, dass der Bund ein Förderprogramm „Waldmanagement“ zur Stützung des Öko-Systems für ertragsschwache Betriebe aufgelegt habe. So werde pro einem Hektar Waldfläche ein Betrag von 100 Euro gezahlt. Die Förderung ist allerdings an einige Bedingungen geknüpft u.a. die Pflicht zur Naturverjüngung, Verzicht auf Kahlschläge, mehr Zulassung von Totholz, Erhaltung von mindestens fünf Habitatbäume je Hektar Waldfläche, das Verbot von Düngung und Pflanzenschutzmitteln, Verbesserung des Wasserrückhaltes, eine natürliche Waldentwicklung bzw. Nutzungsverzicht auf 5 % der Fläche für 20 Jahre.

Nach Meinung der Revierförsterin ist die Teilnahme an diesem Förderprogramm mit sehr viel finanziellem Aufwand und Risiken verbunden, sodass sie zur Teilnahme am Förderprogramm keine positive Empfehlung abgeben könne. Der Ortsgemeinderat ist diesem Rat nachgekommen und hat einstimmig beschlossen am Förderprogramm nicht teilzunehmen.

Brandbekämpfung im Wald

Über diesen Tagesordnungspunkt wurde schon in der letzten Gemeinderatssitzung debattiert. Es soll ein revierübergreifendes Konzept erstellt werden. Die Ratsmitglieder waren sich einig, dass in die Gespräche zur Konzepterstellung die Wehrleute vor Ort beteiligt werden sollten.

Weitere Beschlüsse des Ortsgemeinderates Bescheid:

Mehrheitlich, bei zwei Enthaltungen, wurde der Neuanstrich der Dorfhalle für 29.800 Euro an die Firma Gerhard aus Thalfang vergeben. Für den Spielplatz werden neue Geräte angeschafft bzw. ergänzt. Dafür sind im Haushalt 10.000 Euro eingestellt. Vom Förderverein Jugend werden hierzu 3.000 Euro gespendet, die vom Gemeinderat dankbar einstimmig angenommen wurden. Die Dorfvereine (Sportverein, Musikverein, Heimatverein, FöVerein Feuerwehr, FöVerein Jugend) bekommen einen Zuschuss in Höhe von je 1.000 Euro zur Unterstützung wegen Einbußen durch die Corona-Pandemie.

Die Firma Westnetz beabsichtigt den eigenwirtschaftlichen Ausbau eines Breitbandnetzes in Bescheid. Bedingung wäre, dass 40 % der Bescheider Haushalte ihre Bereitschaft erklären sich einen Anschluss legen zu lassen. Den Haushalten entstehen keine Anschlusskosten. Dazu musste der Gemeinderat eine positive Absichtserklärung gegenüber Westnetz abgeben, die einstimmig beschlossen wurde. (Kö)