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Rund um Hermeskeil
Ausgabe 7/2023
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Nicht von dieser Welt

Außerirdisches Programm des KV Ruck Zuck in voll besetzter Hochwaldhalle

Zwei Jahre haben die Macher und Aktiven des Hermeskeiler KV Ruck Zuck und auch ihre Fans auf diesen Moment warten müssen. Am Samstagabend war es endlich wieder so weit, als in der voll besetzten Hochwaldhalle wieder ein vielfaches „Ruck Zuck Helau“ erklang und der Hermeskeiler Karnevalsverein mit seiner Prunk- und Galasitzung ein im wahrsten Sinne „außerirdisches“ Programm präsentierte. „Alles ausser irdisch“ lautete das Motto. Schon traditionell: die Eröffnung mit einem Video vom Elferrat, wie er - diesmal in einem Space Shuttle - unterwegs zur Hochwaldhalle ist. Da bebte die Halle zum ersten Mal.

Vor dem von einem Team um Arno Winter mit Raumschiffen, Raketen und grünen Männchen prächtig gestalteten Bühnenbild folgte ein ebenso anspruchsvolles wie abwechslungsreiches Programm, das nach der Begrüßung durch Sitzungspräsident Ernst Jacobi von der Bambinigarde eröffnet wurde. Den oft undankbaren Part der ersten Büttenrede übernahm ein neues Gesicht, nämlich die 14-jährige Imke Nolden, die sich als großes Talent entpuppte. Im „klassischen Jugend-Chic“ mit vielen Löchern in der Jeans beklagte sie sich in lustigen Reimen darüber, dass sie für so vieles „noch vieeeel zu jung“ sei. Von ihr wird man in den kommenden Jahren bestimmt noch mehr in den Ruck Zuck-Sitzungen sehen und hören.

Für noch mehr Stimmung sorgten das Ruck Zuck-Tanzmariechen Lucy Huwer mit eindrucksvollen Radschlägen und Pirouetten sowie ihre Kolleginnen von der Jugendgarde, der Prinzengarde und der Juniorengarde mit schmissigen Gardetänzen. Den Reigen der Büttenreden setzte Max Schmitt als „Brandwache“ fort, der dem Publikum in teils recht kritischen Worten „zeigte, wo es in Hermeskeil brennt“ - gemeint war, was alles fehlt: bessere Hinweise auf das Feuerwehrmuseum, Gastronomie für sonntägliche Besucher und einiges mehr. Als „Klingonen“ mit den Namen „He“ und „Lau“ waren Altmeister Kurt „Franz“ und Steffi Müller auf Inspektionsreise. „Bei unserem ersten Landeversuch ging leider euer Sägewerk in Flammen auf“, beichteten sie und erzählten, was ihnen alles aufgefallen war: geschlossene Geschäfte, Restaurants und im Schaufenster eines Buchladens das Buch „Insolvenzen leicht gemacht“. Am Ende hakten sie ihre Liste ab: Sägewerk - erledigt! Post - erledigt! Buchhandlung - erledigt! Feuerpatsche - erledigt!

Traditionsgemäß stellte sich das Kinderprinzenpaar Mira I. aus dem Hause Pospischil und Emil I. aus dem Hause Schmitt vor und appellierte an das Publikum, „außerirdisch fröhlich“ zu sein. Auch Prinzessin Valérie I. und Prinz Lars II. freuten sich darüber, dass nach zwei Jahren Pause endlich wieder Karneval gefeiert werden kann. Aus der Hand von Stadtbürgermeisterin Lena Weber übernahmen sie den symbolischen Rathausschlüssel, der sie für die Dauer ihrer Regentschaft begleiten wird. Bürgermeister Hartmut Heck richtete in seiner kurzen Ansprache ein großes Lob an alle Aktiven und Helfer, die zum Gelingen der Sitzung beigetragen hatten.

„Ich glaub, der Sekt war schuld“, sangen die „lustigen Witwen“ (Ute Scherer, Carmen Nickels, Susanne und Lena Jacobi), die Müllmänner (Björn Diemer und Dominic Winter) packten Lokalkolorit in bekannte und unbekannte Witze, darunter auch solche, die „uiuiui... auauau...“-Reaktionen beim Publikum auslösten, und als „Brigitte und Anita“ führten Susanne und Lena Jacobi ein heiteres Zwiegespräch.

Mit ihrem diesjährigen Showtanz machte „No Limit“ ihrem Namen wieder alle Ehre. In einer Fülle von fantasievollen Kostümen tanzten Krieger aus der Star Wars-Saga und ein bedrohlich wirkender „Darth Vader“. Auch das Männerballett reihte sich getreu dem Motto in die Phalanx der „Außerirdischen“ ein und der Auftritt von Hans Huwer (Gitarre) und Erich und Susanne Jacobi mit dem Song vom „Major Tom“ bildete zweifelsfrei einen der Höhepunkte, an dem sich das Publikum in der stimmungsgeladenen Halle aktiv beteiligte. Den furiosen Schlusspunkt vor dem großen Finale setzte der KV Ruck Zuck mit einem „Generationenshowtanz“, der die Halle mit einem heißen Potpourri aus sechs Jahrzehnten Musikgeschichte - mit Serien- und Musical-Hits, Rock & Roll, Pop Rap... - regelrecht zum Beben brachte.

Mehrere Gastvereine aus der näheren Umgebung machten dem KV Ruck Zuck ihre Aufwartung. Gemeinsam mit allen Akteuren fanden sie sich am Schluss auf der fast zu kleinen Bühne wieder und mit einem Song der „Toten Hosen“ wünschte man sich „An Tagen wie diesen“ Unendlichkeit und dass „kein Ende in Sicht“ sein möge. Bleibt noch zu erwähnen, dass auch das Drumherum dieser tollen Sitzung vom Ruck Zuck gewohnt professionell organisiert war, zu erkennen auch an der sehr aufmerksamen Bedienung in der Halle. Auch die musikalische Begleitung mit Gerd Brandscheidt (California Dreams) ließ nichts zu wünschen übrig. Den diesjährigen Ehrenamtspreis verlieh der Ruck Zuck an das Ambulante Hospiz Hochwald (lesen Sie hierzu den gesonderten Bericht in dieser Ausgabe). (WIL-)