Auch am Valentinstag haben die Geisfelder nichts zu verschenken. Da nützt es auch nichts, wenn man mit einem beachtlichen Zuschuss lockt. Letzteren gibt es nämlich nur dann, wenn man Auflagen erfüllt. Und die kosten, und das nach Berechnungen der Forstverwaltung mehr als man als Zuschuss erhalten kann. Kein Wunder also, dass der Gemeinderat Geisfeld sich einhellig gegen das vorgestellte Managementprogramm aussprach.
Neu vor den Geisfelder Rat trat Sebastian Küpper, der im Sommer die Nachfolge des bisherigen Revierleiters Mathias Schön antreten wird. Küpper, 36 Jahre alt, hat in Niedersachsen sein Studium der Forstwissenschaften abgeschlossen und auch einige Zeit in Bayern gearbeitet. Seit drei Jahren ist er im Hochwald tätig und wohnt in Reinsfeld.
Was er zum vom Land initiierten Forstmanagement erläuterte klang zunächst vielversprechend. Demnach erhält jede Gemeinde, die am Programm teilnimmt, pro Hektar Waldfläche einen Zuschuss von 100 Euro jährlich, für Geisfeld wären das 42.000 €.
Doch damit verbunden sind Auflagen, und die verursachen auch Kosten.
Da wäre zum Beispiel die sogenannte Vorausverjüngung mit klimareselienten und standortheimischen Baumarten. Im Geisfelder Forst kämen dafür 3 Hektar à 7.000 Euro in Frage, macht summa summarum 21.000 Euro gesamt. Oder der Verzicht auf Kahlschläge, der Mindererlöse aus dem Wald von etwas mehr als 10.000 Euro nach sich zöge, weil man Totholz stehen lassen müsste. Unter anderem müssten auch die Rückegassen auf mindestens 30 Meter, bei verdichtungsempfindlichen Böden gar auf 40 Meter, verbreitert werden, was die Arbeiten mit Harvestern, die über eine Reichweite von etwa 10 Metern verfügen, erschweren würde. Außerdem müsste auf Düngung und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verzichtet werden, was Ernteausfälle nach sich zöge.
Außerdem müssten auf 50 Prozent der gemeindeeigenen Forstfläche eine natürliche Waldentwicklung durchgeführt werden, was diese auf circa 20 Jahre jeglicher Nutzung entzöge. Diese stünden dann auch nicht mehr als potentielle Ausgleichsfläche zur Verfügung, eine erhebliche Einschränkung für die Entwicklung im Ort.
Insgesamt rechnet Küpper damit, dass den erwartenden Einnahmen rund 75.000 Euro an Ausgaben und Mindereinnahmen entgegenständen, ein jährliches Defizit von 23.000 Euro. Weil die in Frage stehende Förderung für die Gemeinde deshalb nicht attraktiv sei, lehnte der Gemeinderat auf Vorschlag von Ortsbürgermeister Theo Palm den Beitritt zum Waldmanagement einhellig ab.
Brennholz
Weil die aus dem Gemeindewald zur Verfügung stehende Brennholzmenge nicht für alle Ansprüche ausreicht beschloss der Gemeinderat, dass zukünftig die Menge je Haushalt von sieben auf fünf Festmeter reduziert wird.
Glasfaserausbau
Nach den teilweisen schlechten Erfahrungen mit der in Hermeskeil, Reinsfeld, Gusenburg und Grimburg tätigen Firma wird Geisfeld den Glasfaserausbau im Ort in 2024 mit der Firma Westenergie durchführen.
Freiflächen-Photovoltaik
Ortsbürgermeister Pal zeigte sich verärgert über die Verzögerung durch die Maßgaben im Kriterienkatalog bei der Planung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen. Gleichzeitig wies er auf die auf die Gemeinden zukommenden Probleme hin, sollten nicht genügend zusammenhängende gemeindeeigene Flächen vorhanden sein. (PaGe)