Es waren keine „großen“ Themen, die auf der Tagesordnung der letzten Züscher Gemeinderatssitzung standen. Dennoch gab es in einem Punkt, nämlich der Frage, ob man sich für den Strombezug der kommenden drei Jahre wieder der Bündelausschreibung anschließen soll, unerwartet viel Diskussionsbedarf. Mit dem Ergebnis war Ortsbürgermeister Ulrich Frohn sichtlich nicht zufrieden: Die Sache wurde vertagt.
Wie der Ortschef zu Beginn mitteilte, sind die Vorbereitungen für die 800 Jahr-Feier relativ weit gediehen. „Es sieht gut aus“, sagte Frohn. Gebraucht werde noch eine Gruppe für das Marketing. Darüber sollen sich die Ratsmitglieder Gedanken machen und vielleicht auch ihr Umfeld mit einbeziehen.
Da Züsch noch keinen Haushalt für 2025 beschlossen hat, aber schon einige Maßnahmen durchgeführt werden müssen, bat der Ortsbürgermeister um Zustimmung, die nötigen Aufträge erteilen zu dürfen. Einstimmig ermächtigte der Rat Frohn zur Erneuerung der Heizung (bis 5000 Euro) und zur Reparatur der Garagentore (bis 1800 Euro) im Bauhof, darüber hinaus zur Anschaffung von Hackschnitzeln für die Spielgeräte am Mehrgenerationenpark (1200 Euro).
Auch bei der Bündelausschreibung für den Gemeindestrom 2026 bis 2028 erwartete Ulrich Frohn die Ermächtigung, nach Vorlage der Prüfungsergebnisse von der Verwaltung im Einvernehmen mit den Beigeordneten den Beitritt zur Ausschreibung zu erklären, so jedenfalls sein Beschlussvorschlag. Doch damit stieß er auf Widerstand, denn beim letzten Mal hat man in Züsch offenbar keine guten Erfahrungen gemacht, worauf Beigeordneter Michael Malburg verwies. Er kritisierte, dass es unterschiedliche Lose für Groß- und Kleinabnehmer gegeben habe. Man habe damals auch im Voraus zugestimmt, „aber wir haben ein schlechtes Los bekommen ohne die Chance auszusteigen“ sagte Malburg. Er stellte den Sinn der Bündelausschreibung generell in Frage und erklärte, er wolle das nicht im kleinen Kreis entscheiden, sondern mit einem Ratsbeschluss. Unterstützung erhielt er von einigen Ratsmitgliedern. „Man unterschreibt ja auch nicht eine Blanko-Einzugsermächtigung“, meinte einer. Edward Gross schlug vor, die Gemeinde solle sich selbst bei Stromanbietern umsehen und Angebote einholen. Man solle deshalb nach Vorliegen der Prüfungsergebnisse der Verwaltung einen neuen Sitzungstermin vereinbaren.
Ortsbürgermeister Frohn wies zwar noch darauf hin, dass sich die Gemeinde bis zum 4. April entscheiden müsse, ob sie an der Ausschreibung teilnehme, und dass man bis dahin vielleicht keinen gemeinsamen Termin mehr finden werde. Doch die Ratsmitglieder waren mehrheitlich dafür, die Sache zu vertagen. (WIL-)