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Nachrichtenblatt der VG Bodenheim
Ausgabe 30/2025
Amtlicher Teil
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Bürgerinformation zur Ausbreitung der Großen Drüsenameise in Rheinland-Pfalz

Die Große Drüsenameise Tapinoma magnum ist eine zunehmend in Deutschland auftretende Ameisenart. Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammend, wurde die Art vermutlich durch den internationalen Warenverkehr, vor allem mit südländischen Kübelpflanzen, eingeschleppt. Auch in Rheinland-Pfalz und Hessen ist sie bereits an einigen Orten zu finden.

Die Ameisen zeichnen sich durch ihre schnelle Vermehrung und die Bildung großer Kolonien aus. Die bisher größten gefundenen Kolonien, sogenannte „Superkolonien“, können sich auf bis zu einem Hektar ausbreiten. Sie bauen Nester bis zu einem Meter Tiefe und sind vor allem in offenen, trockenen, vom Menschen strak beeinflussten Gebieten wie gepflasterten Flächen und Gärten zu finden. Dabei meiden sie besonders dichte und hochgewachsene Vegetation. Nesteingänge sind meist durch große, kraterartige Kuppeln aus ausgegrabenen Bodenmaterial zu erkennen.

Typische Merkmale sind die große Größenvielfalt der Arbeiterinnen, lange sogenannte Ameisenstraßen mit einer hohen Individuenzahl und schnelle, oft hektische Bewegungen, besonders bei äußeren Störungen. Beim Zerdrücken riechen sie säuerlich oder nach ranziger Butter. Da Tapinoma magnum der heimischen Wegameise mit dem bloßen Auge sehr ähnlich sieht, ist bei Verdacht immer eine Bestimmung durch eine fachkundige Person angeraten.

Für den Menschen scheint die Art ungefährlich zu sein. Allerdings kann ihre schnelle Ausbreitung Schäden verursachen. Neben Absenkungen von Pflaster aufgrund der hohen Grabtätigkeit der Ameisen ist es durch das Einbringen von Pflanzenmaterial in Verteilerkästen vereinzelt auch schon zu Strom- oder Internetausfällen gekommen.

Zur Bekämpfung hat sich bisher, neben normalen Giftködern, die „Heißwasser“- bzw. „Heißwasser-Schaum“-Methode bewährt, bei der die befallene Fläche mit heißem Wasser bzw. einem Heißwasser-Schaum-Gemisch besprüht wird. Aufgrund der großen Kolonien ist die Bekämpfung jedoch sehr aufwendig und bedarf regelmäßiger Wiederholungen und Kontrolle. Im Privatbereich kann es bei früher Erkennung der Art zum Beispiel helfen, die betroffenen Bereiche regelmäßig mit heißem Wasser zu übergießen.