Artenschutz vor der Haustür: Der Braunbrustigel
Vor kurzem endete der Weltnaturgipfel (COP16) in Kolumbien mit nur sehr geringen Fortschritten. Zugleich meldete sich die Weltnaturschutzunion (IUCN) zu Wort und stufte in ihrer Roten Liste ein neues Tier als „potentiell bedrohte Art“ ein: Den Braunbrustigel
Kurz bevor er in den Winterschlaf geht, sind das keine guten Nachrichten, aber es war absehbar. Seine Bestände gehen massiv zurück. Und das direkt vor unserer Haustür!
Warum?
Er leidet unter dem Insektensterben, da er reiner Insektenfresser ist. Er frisst dadurch weniger geeignete Beute, die ihn dann krank macht und schwächt. Aber auch der Verlust des natürlichen Lebensraums setzt ihm schwer zu. Was er braucht, sagt schon die Übersetzung seines englischen Namens (Hedgehog = Heckenschwein)
Was er nicht braucht sind Schneckenkorn und andere Gifte, die ihm ebenso schwer zusetzen. Der Klimawandel wird für den Winterschläfer natürlich zum Problem, denn wenn es warm wird, erwacht er. Und im Winter findet er keine Käfer oder andere passenden Insekten.
Er wird zum (oft vermeidbaren!) Verkehrsopfer, ertrinkt in nicht abgesicherten Pools oder Teichen, wird von Hunden verletzt. Die Ordnungsliebe, das Entfernen jeglichen Laubs und das Fehlen von Totholz- und Reisighaufen werden ihm zum Verhängnis.
Und seit einiger Zeit fallen Igel immer öfter Rasenmäh-Robotern zum Opfer. Gerade wenn sie in der Dämmerung oder nachts eingesetzt werden, wird es nicht nur für den Igel lebensgefährlich. Auch andere nachtaktive Tiere wie z.B. Kröten, werden verstümmelt, schwer verletzt und getötet.
Daher mein Appell an alle: Lassen Sie den Mäh-Roboter - wenn überhaupt - nur tagsüber laufen. Die Hersteller werben mit Unbedenklichkeit, die Fotos des Tierheims in Mainz sprechen jedoch eine völlig andere Sprache!
Lassen Sie uns vor Ort den Artenschutz leben und hoffen, dass auch bald international die Erkenntnis reift:
"Wer seinen Wohlstand vermehren möchte, der sollte sich an den Bienen ein Beispiel nehmen. Sie sammeln an den Blüten, um ihren Honig zu produzieren, ohne die Blumen zu zerstören. Sie sind sogar nützlich für die Blumen. Sammle deinen Reichtum, ohne seine Quellen zu zerstören, dann wird er beständig zunehmen." (Siddharta Gautama)
Bei Fragen oder Anregungen melden Sie sich gerne bei mir. Vielen Dank.