Stephan Werner (zweiter von rechts), ganz links Philipp Nawrath
Mehr Titel als Stephan Werner hat bei Deutschen Meisterschaften noch kein Sportler vom Rhein-Nahe-Eck errungen. Seiner imposanten Sammlung fügte der für die Schützengesellschaft Bingen startende Sommerbiathlet bei den Meisterschaften in Haibach seine erste im Target Sprint hinzu. Dort setzte er sich als ältester Teilnehmer in seiner Altersklasse im Rahmen der ISSF World Tour durch. Es war bereits sein 28. DM-Titel. Target Sprint ist die jüngste Disziplin im Sommerbiathlon. Die Laufstrecken sind hier stark verkürzt. Dreimal 400 Meter müssen von den Athleten zurückgelegt werden, dazwischen warten zwei Schießeinlagen im stehenden Anschlag mit dem Luftgewehr auf eine Entfernung von zehn Metern. Der Biathlet darf bei Fehlschüssen zwar unbegrenzt nachladen, aber das Rennen erst fortsetzen, wenn alle Scheiben gefallen sind. Stephan Werner spielte bereits in der Qualifikation in einem von Taktik geprägten Rennen seine ganze Routine aus und kam als Zweiter in den Endlauf. Der verlief zunächst für ihn wenig
optimal und schien schon fast verloren, als er beim ersten Schießen mit drei Nachladern ins Mittelfeld zurückfiel. Obgleich Werner als eher bedächtiger Schütze gilt, hat er nach eigener Aussage sich dann „im zweiten Schießen entschieden, voll auf Risiko zu gehen”. Der Erfolg gab ihm recht. Mit zwei Nachladern ging er als Führender wieder auf die Strecke und konnte dort mit gewohnt starker Laufleistung die Verfolger auf Abstand halten. Die Medaille für den Titel als Deutscher Meister erhielt er bei der anschließenden Siegerehrung aus den Händen von Philipp Nawrath, selbst unter anderem Deutscher Meister und zweimaliger WM-Bronzemedaillengewinner im Winterbiathlon.