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Binger R(h)einschau - Mitteilungsblatt mit den Amtlichen Bekanntmachungen der Stadt Bingen
Ausgabe 45/2025
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Mit Herz und Verstand gegen Wohnungslosigkeit

Sascha Horn, Jörg Berres, Diane Wüst

Wir sind für Wohnungs- und Obdachlose da, geben ihnen Unterkunft, sind Gesprächspartner und helfen, wo es möglich ist, so der Leiter der Herberge Bingen, Sascha Horn, und die pädagogische Leiterin, Diane Wüst, anlässlich ihres Vortrages beim Lions Club Bingen. Die Herberge ist Anlaufstelle für den ganzen Landkreis Mainz-Bingen. Ferner gehört eine wirksame Wohnraumhilfeberatung im Landkreis zum Gesamtkonzept. Wüst: „Unser oberstes Ziel ist es, Wohnungslosigkeit zu vermeiden.“ Seit Mitte 2021 konnten wir in 198 Fällen Wohnungslosigkeit abwenden oder 152 Personen Wohnraum vermitteln. Trotz dieser positiven Ansätze steigt die Wohnungslosigkeit weiter an. „Wenn ungünstige Umstände zusammenkommen, kann es jeden treffen. Eines Abends kam ein 87-Jähriger in die Herberge, der ohne soziale Kontakte und finanzielle Mittel von seiner Lebensgefährtin vor die Tür gesetzt wurde“, so Horn. „Trotz großer Anstrengungen in der persönlichen Beratung oder bei der Sicherung oder Vermittlung von Wohnraum gehören auch Rückschläge zu unserer Arbeit“, ergänzt Wüst. Ergänzend wurde in der Diskussion deutlich, dass Alkohol nicht mehr verbreitet sei als in der normalen Gesellschaft und in der Herberge ohnehin tabu ist, so Horn. Etwas ernüchternd sei zudem die Finanzierung der Herberge. Von den jährlichen Kosten von derzeit rd. 380.000 Euro übernimmt ein Löwenanteil der Kreis. Im Jahr blieben dennoch rd. 50.000 Euro ungedeckt, die durch das Thaddäusheim in Mainz und die Caritas getragen würden. Alles andere, wie neue Betten für 16.000 Euro, müssen über Spenden finanziert werden. Der Präsident des Lions Clubs, Jörg Berres, dankte beiden Referentenganz herzlich, die auch trotz mancher Enttäuschungen ihre positive Einstellung nicht verloren haben.