Feierlicher Kameradschaftsabend der Feuerwehr Bingen

Ehrungen, Rückblick und Ausblick durch Oberbürgermeister Feser und den stv. Wehrleiter Marco Woog

Am 22. November 2025 fand in der Dreikönigshalle in Bingen-Kempten der traditionelle Kameradschaftsabend der Freiwilligen Feuerwehr Bingen am Rhein statt. In feierlicher Atmosphäre würdigten Oberbürgermeister Thomas Feser und der stellvertretende Wehrleiter die beeindruckenden Leistungen der Feuerwehrkameradinnen und -kameraden und boten zugleich einen umfassenden Rückblick auf das Jahr 2025.

Bereits beim Sektempfang und dem gemeinsamen Abendessen, musikalisch begleitet von der Musikvereinigung 1928 Bingen-Gaulsheim, stand die Kameradschaft im Vordergrund. Oberbürgermeister Feser betonte in seiner Ansprache die Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehr für die Stadt und hob hervor, dass die Verwaltung auch in diesem Jahr die Kosten für Abendessen und Getränke übernommen habe, um den Einsatzkräften einen unbeschwerten Abend zu ermöglichen.

Grußwort des stellvertretenden Wehrleiters: Würdigung des Ehrenamts und Einblick in den Einsatzalltag

Zu Beginn des offiziellen Teils begrüßte der stellvertretende Wehrleiter Marco Woog die zahlreich erschienenen Feuerwehrangehörigen mit ihren Partnerinnen und Partnern sowie die Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kirchen, Landkreis, Nachbarkommunen und der Blaulichtfamilie. Er würdigte die besondere Rolle des Ehrenamtes und erinnerte daran, dass das System der freiwilligen Feuerwehren weltweit nahezu einzigartig sei.

Mit eindrucksvollen Zahlen verdeutlichte er die hohe Einsatzbelastung:

2024 rückte die Feuerwehr Bingen zu 434 Einsätzen aus, im Jahr 2025 stehen bereits 405 Einsätze zu Buche – ein Wert, der voraussichtlich erneut an das Vorjahr heranreichen wird. Gleichzeitig machte er auf die zunehmende Zahl vermeidbarer Einsätze aufmerksam für die es bislang keine wirksame Lösungsstrategie gebe.

Besonders eindrucksvoll schilderte er den 4. Dezember 2024, an dem die Feuerwehr neun Einsätze an einem einzigen Tag zu bewältigen hatte – darunter ein 16-stündiger Einsatz an einem einsturzgefährdeten Gebäude in Büdesheim, bei dem ein Kamerad selbst betroffen war. Er dankte allen Einsatzkräften sowie den unterstützenden Organisationen wie dem Technischen Hilfswerk für die hervorragende Zusammenarbeit.

Der stellvertretende Wehrleiter hob die Bedeutung des hohen Ausbildungsstandes der 222 aktiven Feuerwehrangehörigen hervor und dankte insbesondere den Familien und Partnern für deren Rückhalt.

Auch die Jugendfeuerwehr, die im kommenden Jahr ihr 35-jähriges Bestehen feiert, fand besondere Erwähnung: Mit 30 Mitgliedern und sieben Übertritten in die Einsatzabteilung im Jahr 2026 bleibt sie ein Grundpfeiler der Nachwuchssicherung.

Zugleich dankte er Oberbürgermeister und Stadtrat ausdrücklich für die finanzielle Unterstützung in den vergangenen Jahren – bei stetig wachsenden Anforderungen und steigender technischer Komplexität. Trotz angespannter Haushaltslage müsse gemeinsam an der Modernisierung einzelner Gerätehäuser sowie an der schrittweisen Stärkung des Ehrenamts durch hauptamtliche Unterstützung festgehalten werden.

Abschließend dankte er der Einheit Gaulsheim sowie den Sachbearbeitern für die Organisation des Abends sowie den Einheiten Bingen und Büdesheim für die Übernahme der Einsatzbereitschaft.

Rückblick auf das Jahr 2025: Herausforderungen und Investitionen

Im Anschluss ging Oberbürgermeister Feser auf die Entwicklungen des Jahres 2025 ein. Die Lage in der Beschaffung habe sich zwar entspannt, doch vor allem Lieferzeiten für Einsatzuniformen blieben problematisch.

Die Stadt investierte im laufenden Jahr:

• 40.000 Euro in persönliche Schutzausrüstung
• 30.000 Euro in reguläre Reparaturen an Einsatzfahrzeugen
• 11.000 Euro für Reparaturen am Tank des HLF Bingen und der Pumpe des TLF 24-50
• 32.000 Euro in zwei neue Tragkraftspritzen

Zudem steht in der kommenden Sitzung des Stadtrates die Vergabe der Aufträge zur Lieferung neuer Atemschutztechnik (ca. 310.000 Euro) und die Lieferung eines Tanklöschfahrzeuges 3000 für die Einheit Büdesheim (461.000 Euro) auf der Tagesordnung.

Dank einer großzügigen Spende der Firma Löwen Entertainment konnte die Einheit Bingen-Bingerbrück zudem mit einer Wärmebildkamera im Wert von 9.000 Euro aus-gestattet werden. Gemeinsam mit der Kreisverwaltung wurde außerdem ein mobiler 55-kVA-Stromerzeuger angeschafft.

Ehrungen für langjährige Treue und besondere Leistungen

Der Höhepunkt des Abends war die Ehrung zahlreicher Feuerwehrangehöriger:

• Bronzenes Feuerwehr-Ehrenzeichen (15 Jahre): Michael Southard, Florian Oldendorf, Philipp Schu, Jannis Dahlmann, Michael Grünewald und Florian Gertönis.
• Silbernes Feuerwehr-Ehrenzeichen (25 Jahre): Christian Berg, Andre Maus, Thorsten Wagner, Sebastiano Del Sordo und Philipp Treis.
• Goldenes Feuerwehr-Ehrenzeichen (35 Jahre): Rudi Wernersbach, Andreas Kerner und Udo Engel.

Zusätzlich wurden Stefan Polzer mit dem Silbernen Ehrenzeichen, Klaus Kürschner und Klaus Stumm mit dem Bronzenem Ehrenzeichen des Kreisfeuerwehrverbandes Mainz-Bingen ausgezeichnet. Elke Sturm wurde die Floriansnadel des Landesfeuerwehrverbandes Rheinland-Pfalz verliehen. Elmar Puche erhielt die Ehrenspange der Kreisjugendfeuerwehr in Gold sowie die Ehrenspange der Jugendfeuerwehr Rhein-land-Pfalz in Silber.

Ein weiteres Highlight war die Übergabe der Jubiläumsehrenamtskarten des Landes Rheinland-Pfalz an langjährige Feuerwehrkameraden, die seit mindestens 25 Jahren aktiv im Dienst sind. Die Ehrenamtskarten erhielten Christian Berg, Andre Maus, Thorsten Wagner, Sebastiano Del Sordo und Philipp Treis.

Zukunftsorientierung und Herausforderungen in der Wehrleitung

Ein zentrales Thema war auch die Zukunft der Wehrleitung. Die Suche nach einem hauptamtlichen Wehrleiter blieb bislang erfolglos. Die beiden stellvertretenden Wehrleiter werden daher weiterhin die Führung übernehmen. „Eine stabile und zukunftsfähige Führung ist unser Ziel – zum Wohle der Feuerwehr und zur Entlastung des Ehrenamtes“, so Oberbürgermeister Feser.

Gemeinschaft und Dankbarkeit im Fokus

Der Kameradschaftsabend bot nicht nur Raum für Rückblicke und Auszeichnungen, sondern auch für Gemeinschaft und Geselligkeit. Oberbürgermeister Feser dankte allen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden für ihren unermüdlichen Einsatz sowie den hauptamtlichen Gerätewarten, die mit großem Engagement für die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge sorgen.

Mit einem Ausblick auf die geplanten Investitionen und Ausbildungsmaßnahmen für 2026, darunter eine Heißausbildung für PA-Träger und neue Schulungen für Führungskräfte, schloss der Abend mit einem positiven Blick in die Zukunft. Die Freiwillige Feuerwehr Bingen bleibt eine unverzichtbare Stütze der Stadt und ein Vorbild für ehrenamtliches Engagement.