Die mitgebrachten Weine werden vor dem Altar für den Johannissegen bereit gestellt.
„Trinket die Liebe des heiligen Johannes“, so lautet der letzte Satz der heiligen Messe am 27. Dezember um 18:30 Uhr in der Rochuskapelle. Seit vielen Jahren ist es die Tradition der Weinsegnung an dem Gedenktag des Evangelisten Johannes, die viele Besucher in diesen besonderen Gottesdienst führt. Ebenso eine gepflegte Tradition ist es, dass die Predigt, mit dem Bezug auf den Wein, von einer besonderen Persönlichkeit gehalten wird. In diesem Jahr hat die Binger St. Rochusbruderschaft die derzeitige Abtissin der Benediktinerabtei St. Hildegard in Eibingen, Sr. Katharina Drouve, dazu auf den Rochusberg gebeten. Zelebrant wird als Hausherr der Rochuskapelle Pfarrer Markus Lerchl sein.
Der alte Brauch der Johannisweihe führt zurück auf das Wirken des Evangelisten Johannes in Kleinasien. Dort sollte er einem heidnischen Götzen opfern, andernfalls müsse er Gift trinken. Er schlug das Kreuzzeichen über den Kelch. Das Gift entwich zum Schrecken der Ungläubigen in Gestalt einer Natter aus dem Becher, und er trank, ohne zu sterben.
Der gesegnete Wein soll deshalb vor allen giftigen Krankheiten und Seuchen bewahren und die Gesundheit des Leibes und der Seele erhalten. Aus diesem Grund wird jährlich im Anschluss an die heilige Messe in der Rochuskapelle der gesegnete und vom Weinsenat Binger Mäuseturm e. V. zur Verfügung gestellte Wein an die Besucher des Gottesdienstes kostenlos ausgeschenkt.
Eigens hergestellte Gläschen mit dem Motiv der Rochuskapelle können vor dem Gottesdienst für 1,50 € erworben werden.
„Alle sind herzlich zum Weinausschank eingeladen – und natürlich werden auch alle mitgebrachten Weine gesegnet“, ergänzen Brudermeister Prof. Dr. Manfred Psiorz und Consul Dr. Stefan Blaesius unisono.