Verloren, gefunden und was dann?

Schlüssel, Geldbörsen aber auch Kurioses im Binger Fundbüro

Es ist wohl schon jedem einmal passiert. Man hat in der Stadt den Schlüssel, das Handy oder das Lieblingskuscheltier des Kindes verloren - oder man hat einen Schlüssel oder ein Plüschtier gefunden.

Die richtige Anlaufadresse ist in beiden Fällen das Fundbüro, das in Bingen beim städtischen Bürgerbüro angesiedelt ist.

Zuerst einmal vorweg genommen:

Fundsachen („verlorene, vorrübergehend besitzlos gewordene Gegenstände“) müssen abgegeben werden. Das Portemonnaie mit 20 Euro Inhalt, das jemandem aus der Tasche gefallen ist oder das Smartphone, das aus Versehen auf der Parkbank liegen geblieben ist, einfach zu behalten ist rechtlich gesehen Fundunterschlagung.

Ab einem Wert von zehn Euro besteht Anzeigepflicht. Bringt man den gefundenen Gegenstand zum Fundbüro, erfassen die Mitarbeitenden das Funddatum, den Fundort sowie eine genaue Beschreibung des Gegenstandes. Kann der Eigentümer ermittelt werden, beziehungsweise er fragt selbst beim Fundbüro und kann seine Eigentümerschaft nachweisen, erhält er das Fundstück zurück.

Die Aufbewahrungsfrist beträgt sechs Monate. Wird die Fundsache nicht abgeholt, kann sie dem Finder unter Eigentumsvorbehalt (der rechtliche Eigentümer hat sich nicht gemeldet) ausgehändigt werden. Besteht von Seiten des Finders kein Interesse, dann kann sie vernichtet oder verwertet werden.

Die meisten Dinge werden jedoch abgeholt, was übrig bleibt kommt entweder sozialen Zwecken zugute oder wird gegebenenfalls vernichtet. Zu Versteigerungen wie in manchen größeren Städten kommt es in Bingen nicht, dafür gibt es nicht genügend Wertgegenstände unter den Fundsachen.

Nicht nur Schals, Mützen, Regenschirme, Handys, Schlüssel, Brillen und Geldbörsen finden sich im Fundbüro wieder auch kuriosere Gegenstände wurden oder werden dort aufbewahrt, wie die Mitarbeitenden berichten. Auch Gebisse, Hörgeräte, Sexspielzeug, ein Luftgewehr, Werkzeugkoffer, Motorradhelme und ein Kondomautomat wurden bereits abgegeben. Zurzeit befinden sich circa 60 Objekte in der Obhut des Bürgerbüros in der Binger Basilikastraße 4.

Wer etwas in einem der Stadtbusse vergessen hat, der kann beim Fundbüro der Stadtwerke nachfragen.