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Amtsblatt VG Sprendlingen-Gensingen
Ausgabe 15/2024
Bekanntmachungen und Mitteilungen der Ortsgemeinden
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Ist Rücksichtnahme wirklich so schwer?

Die Sprendlinger Gemarkung lädt bei den steigenden Temperaturen wieder zum Spazierengehen ein. Viele attraktive Routen stehen zur Verfügung. Das wird erfreulicherweise auch von zahlreichen Menschen genutzt. Umso wichtiger ist es, dass alle Nutzer*innen auch „im freien Feld“ Rücksicht aufeinander nehmen. Selbstverständlich tritt man zur Seite, wenn Landwirte die Wirtschaftswege nutzen, um zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen. Sie sind es, die unsere Kulturlandschaft pflegen und Intakt halten und uns mit Nahrungsmitteln versorgen. Und natürlich verringert der Traktorfahrer seine Geschwindigkeit, wenn Radfahrer*innen entgegenkommen. Die Regeln sind recht einfach, international und man braucht dazu kein Hochschulstudium.

Menschen, die ihre Hunde ausführen, verkennen oft, dass ihre freilaufenden Lieblinge nicht immer die nötige Distanz zu Anderen wahren und „vergessen“ diese rechtzeitig anzuleinen. Und dass ein Winzer, der seine Reben zurückschneidet, nicht gerne in eines der unzähligen Häufchen tritt, scheint auch nicht überall bekannt zu sein. Richtig schräg wird es aber, wenn so mancher Haufen fein säuberlich in schwarzes Plastik verpackt am Wegesrand platziert wird, in der irrigen Annahme, andere Menschen würden diese mit großer Freude entsorgen. Gleiches gilt natürlich auch in der Ortslage.

Spitzenreiter beim Outdoor-Vergnügen sind allerdings die zurückgelassenen Pizzaschachteln, die vom Lieferdienst an die Tische des Weines gebracht werden, und nach dem Verzehr des Inhalts auf ihre Selbstauflösung warten. Dafür gibt man sich richtig Mühe beim Beschmieren von Hinweistafeln mit den Schriftzügen „Mehr Mülleimer!“ Insgesamt gilt: der öffentliche Raum ist keine Müllhalde. Dafür gibt es ein ausgeklügeltes System und der Abfallwirtschaftsbetrieb kommt bis zur Haustür, um den Müll zu entsorgen. Bequemer geht es kaum! Mehr Gemeinsinn würde wirklich weiterhelfen. Dieser Gemeinsinn ist auch dann gefragt, wenn man der Straßenreinigungsplicht nachkommt und dafür Sorge trägt, dass man sich beim Spaziergang durchs Ort einigermaßen wohlfühlt.

Manfred Bucher, Ortsbürgermeister