Wie können alle Menschen in Würde leben? Wie erreichen wir es, unseren Planeten zu schützen und zugleich Wohlstand für alle zu schaffen, aber auch Frieden zu fördern und globale Partnerschaften zu stärken?
Diese Fragen beschäftigen uns als Modellschule für Partizipation und Demokratie ganz besonders – sie bilden zugleich die fünf Kernbotschaften der Agenda 2030, und gelten als Handlungsprinzipien für nachhaltige Entwicklung. Und sie umreißen auch die vielfältigen Bereiche, mit denen sich die Schüler*innen und Lehrkräfte der Realschule Plus Eich im Rahmen ihres Demokratietages am 25.05.2023 auseinandersetzten. An diesem Projekttag widmeten sich die Kinder und Jugendlichen je nach Alter und Interesse intensiv verschiedensten Aspekten der Themenfelder Gesellschaft, Recht, Politik und Geschichte.
So ermöglichte zum Beispiel das gemeinsame Kennenlernen des Dokumentarfilms „Morgen gehört uns“ von Gilles de Maistre einer siebten Klasse, sich ganz grundlegende, existenzielle Probleme, aber auch Möglichkeiten von Kindern unserer Erde zu erschließen. In der Reportage zeigen Jungen und Mädchen aus aller Herren Länder, welchen Herausforderungen sie begegnen, aber auch, wie mit kreativen Ideen, einfachen Mitteln und Entschlossenheit schon im Kleinen die Welt ganz unmittelbar ein Stück verbessert werden kann – zweifellos ein guter Ansatzpunkt für eigene Überlegungen und Aktivitäten der Schüler*innen.
Die Klassenstufe acht setzte sich am Beispiel des Themas Ehrenamt damit auseinander, wie sehr die Gesellschaft durch das persönliche, individuelle Engagement ihrer Mitglieder bereichert wird. Dabei zeigte sich unter anderem, dass das Aktivwerden „ohne Gegenleistung“ nicht nur die Gemeinschaft stärkt, sondern auch die eigene Persönlichkeit – durch die Erfahrung von Selbstwirksamkeit und Sinnhaftigkeit. Dies konnten die Schüler*innen ganz praktisch erfahren, während sie in Eich eine große Menge Müll einsammelten, den Menschen achtlos auf Straßen und in Grünanlagen hinterlassen hatten. Und bei eigens erstellten Interviews kamen die Jugendlichen mit Passanten ins Gespräch über den Wert ehrenamtlicher Tätigkeit und die persönliche Beteiligungsbereitschaft der Befragten.
Neben solchen grundsätzlichen weltanschaulichen Aspekten beschäftigten sich sowohl die jüngsten als auch die älteren Schüler*innen der Realschule Plus Eich mit Demokratie als Organisationsform von Regierung und Gesellschaft. Die einen lernten bei Erkundungsgängen durch den Ort ihre Heimatgemeinde und die VG Eich kennen, die anderen untersuchten das politische System der Bundesrepublik Deutschland.
Dabei kamen die Jugendlichen nicht umhin, sich auch mit der Vergangenheit Deutschlands auseinanderzusetzen. Besuche der Gedenkstätte KZ Osthofen standen ebenso auf dem Programm wie die Beschäftigung mit Zeitzeugen der NS-Zeit, um zu erfahren und zu sehen, zu fragen und zu verstehen.
Die zahlreichen Erfahrungen und Erkenntnisse jeder Gruppe aus ihren vielschichtigen Aktivitäten wurden am Ende dokumentiert und visualisiert. Ihre Präsentation wird in Form einer schulinternen Ausstellung in den letzten Schulwochen der Schulgemeinschaft die Möglichkeit bieten, neugierig über den Tellerrand der eigenen Beschäftigung hinaus zu schauen und im Rahmen eines Galeriegangs in die Arbeit anderer Klassen und Stufen einzutauchen. Denn wie immer, gilt auch hier: Die Welt ist groß, bunt und vielfältig – und wir sind mittendrin. Lernen wir gemeinsam und machen etwas Gutes daraus!