Die Grundidee der Gründung einer Streuobstwieseninitiative 2009 war die Erhaltung des alten Baumbestandes auf dem Wörth und die Neupflanzung von Hochstamm-Obstbäumen. Die anfallenden Arbeiten - insbesondere der Baumschnitt und die Ernte - wurden ab diesem Zeitpunkt in Gemeinschaft geleistet und die Pflege der Bäume dadurch wieder möglich. Ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer betreuen aktuell einen Bestand von 800 (überwiegend hochstämmigen) Bäumen, die ohne jeden Einsatz von Dünger oder Chemie bewirtschaftet werden. 100 verschiedene Apfel-, Birnen-, Zwetschgen- und Quittensorten wurden bestimmt, einige sind uralte Sorten, die es nur noch hier gibt!
Neben der Bedeutung für den Obstbau sind die Streuobstwiesen als Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten einzigartig und unersetzlich. Hier brüten Gartenrotschwanz, Kleinspecht und der Wendehals. Auch die Hammer Störche finden hier Nahrung.
2013 wurde unter dem Dach der GNOR (Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz e.V.) der Antrag auf Bio-Apfelsaft-Zertifizierung (EG-Bio) gestellt. Nach zwei Umstellungsjahren konnte 2015 der erste „Hammer Wörth-Apfelsaft“ abgefüllt werden. Mittlerweile haben sich 19 Apfelbauern dieser Kooperative angeschlossen.
Die Ernte besteht im Schnitt aus 8 Tonnen Äpfel. Beim Pressen bei der Firma Groebe in Westhofen (die ebenfalls biozertifiziert ist) entstehen rund 6.000 Liter Saft. Es ist sichergestellt, dass zu 100 % der Saft der eigenen Äpfel als Direktsaft abgefüllt wird.
Den naturtrüben Apfelsaft erhält man für 2 Euro pro Liter z.B. in Eich beim Hofladen Widder und Krebs, in Hamm bei Mein Markt M. Stäblein. In Worms bei der Lebenshilfe, dem Unverpackt-Laden Lotte + Klara und im Hagenbräu sowie bei GNOR direkt oder im privaten Verkauf bei Peter Bretzer und Oliver Erben.
Der Gewinn aus dem Apfelsaftverkauf ist ausschließlich für Naturschutzprojekte in unserer Heimat bestimmt.
Neben der Herstellung des Wörth-Apfelsaftes in Glasflaschen keltert die Streuobstinitiative Hamm auch noch jedes Jahr nach alter Sitte. Äpfel, Birnen und Quitten werden mit einer Apfelmühle („Schrabb“) gemahlen und danach mit Spindelkeltern in Handbetrieb zu leckerem Apfel-, Birnen- und Quittensaft gepresst.
Die Kelteraktion findet jährlich am Erntedankfest der ev. Kirchengemeinde in Hamm auf dem alten Schulhof und als Hofkeltern bei Gisela Dürr (Landdamm) statt.
Hier kann man dann den frisch gepressten Saft verkosten und auch zur Zubereitung von leckeren Gelees erwerben.
Zusätzlich bietet die Streuobstinitiative jährlich im März einen Baumschneidekurs an, der Grundkenntnisse beim Baumschnitt vermittelt. Dieses Jahr wurde der Schnittkurs noch durch einen Veredelungskurs ergänzt. Alte heimische Sorten wurden hier auf eine Sämlingsunterlage gepfropft. Damit soll der Erhalt der alten Wörth-Sorten gesichert werden.
Wer Lust hat bei der Streuobstinitiative Hamm mitzumachen, kann sich einfach bei Oliver Erben melden (06246/6436).
Über Termine zu allen Aktionen informiert Sie die Homepage: www.streuobstwieseninitiative-hamm.de