Der Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal hat in seiner Verbandsversammlung in Bingen die Weichen für die weitere Entwicklung der Region gestellt. Die Verbandsversammlung beschloss die Haushaltsplanung für das kommende Jahr 2025 und bestätigte den Vorstand des Zweckverbandes im Rahmen von Vorstandswahlen. Wesentliche weitere Themen der Versammlung waren unter anderem die Vorstellung des überarbeiteten Konzeptes für die Bundesgartenschau 2029 sowie die Finanzausstattung der BUGA29.
Insbesondere die Erhöhung der finanziellen Ausstattung des Zweckverbandes durch das Land Rheinland-Pfalz, die Schaffung einer zusätzlichen Personalstelle in der Geschäftsstelle sowie die umfangreiche Projektarbeit für Themen wie die BUGA29, das Bundesförderprojekt „Aller.Land“ oder auch die Fortführung des „RheinLeuchtens“ nannte Boch als wesentliche Themen, an denen im zu Ende gehenden Jahr intensiv gearbeitet worden ist.
Die BUGA 2029 ist das wesentliche Instrument der Regionalentwicklung am Mittelrhein und bringt das Tal für die kommenden Jahrzehnte entscheidend voran. Gemeinsam mit Dr. Achim Schloemer, Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschaugesellschaft (DBG) und damit neben dem Zweckverband Gesellschafter der BUGA29 gGmbH, stellte Volker Boch vor, wie sich die Fortschreibung des BUGA29-Konzeptes aktuell darstellt. Auch BUGA29-Geschäftsführer Sven Stimac, Aufsichtsratsvorsitzender Peter Labonte und die BUGA-Beauftragte der Landesregierung Rheinland-Pfalz, Frau Staatssekretärin Simone Schneider, standen für alle Fragen zur Verfügung.
Im Jahr fünf vor der Eröffnung der Bundesgartenschau im Welterbe Oberes Mittelrheintal stehen die wesentlichen Eckpunkte einer einzigartigen BUGA29 durch einen Beschluss des Aufsichtsrates vom 26. November 2024 fest. Dr. Achim Schloemer und Volker Boch stellten dazu die geplante Entwicklung der sechs BUGA29-Parks in Bacharach, Bingen, Lahnstein, Rüdesheim sowie St. Goar und St. Goarshausen/ Bornich und die Entwicklung von Korrespondenz- und Bürgerprojekten vor. Zur konkreten weiteren Umsetzung der BUGA29-Parks laufen aktuell durch beauftragte Fachbüros die Planungs- und Abstimmungsprozesse. Zudem erfolgen erste Schritte zur Umsetzung eines Mobilitätskonzeptes für die BUGA29, dazu gehören insbesondere auch Abstimmungsprozesse mit den regionalen Verkehrsverbünden und der Deutschen Bahn AG.
Die finanzielle Ausstattung des Großprojektes konnte in den vergangenen Monaten entscheidend verbessert und das Budget auf ein Gesamtvolumen von rund 137 Millionen Euro erhöht werden. Die BUGA29 ist damit auf absehbare Zeit das größte Investitionsprogramm für die Welterberegion Oberes Mittelrheintal. Entlang beider Flussseiten wird die BUGA29 auf jeweils 67 Kilometern Länge prägend für die Bevölkerung, für alle Gäste und für die Kommunen sein.
Das vom Aufsichtsrat bestätigte aktualisierte Finanzkonzept zur BUGA29 wurde im Zweckverband vorgestellt. Wesentlicher Bestandteil ist dabei die deutlich erhöhte Förderung durch das Land Rheinland-Pfalz, das insgesamt 68,6 Millionen Euro und damit 20 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant in die Finanzausstattung der BUGA29 investiert. Mit dieser erhöhten Fördersumme legt die Landesregierung Rheinland-Pfalz die Grundlage dafür, die wertvolle Kulturlandschaft Mittelrhein durch die BUGA29 modern und zugleich behutsam weiter zu entwickeln. Aktuell wird durch das Land Hessen ebenfalls eine Erhöhung der Fördersumme geprüft, welche über die bislang zugesicherte Förderung in Höhe von 6,3 Millionen Euro hinausreichen könnte. Der Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal leitet die Fördergelder als Hauptgesellschafter der BUGA29 zum einen in den Investitionshaushalt der BUGA29 und zum anderen in den Durchführungshaushalt für das regionale Großprojekt ein. Den Investitionshaushalt finanzieren die im Zweckverband vertretenen Kommunen mit 5,1 Millionen Euro und den Durchführungshaushalt mit 9,3 Millionen Euro selbst mit und tragen damit insgesamt 14,4 Millionen Euro zur BUGA29 bei. Durch die Aufstockung der Landesförderung von Rheinland-Pfalz um weitere 20 Millionen Euro, die sich auf 13 Millionen Euro für den Durchführungshaushalt und 7 Millionen Euro für den Investitionshaushalt aufteilt, ist die Finanzierung eines Eigenanteils der Fördersumme durch den Zweckverband notwendig. Vorgesehen ist eine moderate Erhöhung der Fördersumme durch den Zweckverband um 778.000 Euro auf insgesamt 15,18 Millionen Euro. Darüber wird im kommenden Frühjahr in einer weiteren Verbandsversammlung entschieden, die Verbandsmitglieder wurden jedoch während der Sitzung umfassend informiert.
Landrat Volker Boch wurde durch die Verbandsversammlung bei der Wahl des Vorstandes einstimmig im Amt bestätigt, ebenso wie Landrat Jörg Denninghoff und Hansjörg Bathke als weitere Vorstandsmitglieder. Der Vorstand wurde entsprechend der Satzung für zweieinhalb Jahre gewählt.