Am Montag nach dem Dreikönigstag waren die Sternsinger herzlich willkommene Gäste in den Räumen der Verbandsgemeindeverwaltung in Bingerbrück. Diesmal waren es neun Jungs und Mädels aus Niederheimbach, die unterstützt von Helferinnen und Pfarrer Michael Knipp ihre Aufwartung machten und den Segen ins Rathaus brachten. Logisch, dass auch noch einzelne Mitarbeiter in den Büroräumen besucht wurden. Umd selbstverständlich: Für die weite Anreise aus dem „Morgenland“ gab es auch eine Stärkung, mit Kreppel, Muffins, Säften und Kaffee, damit Kleine und Große sich gleichermaßen wohlfühlen konnten. Seit Montag prangt das markante Zeichen „20+C+M+B+23“ den Eingang zur Verwaltung in der Koblenzer Straße.
Mit „Grüß Gott! Hallo ihr lieben Leute!“ grüßten die Sternsinger alias Caspar, Melchior und Balthasar und wünschten mit der ganzen Schar, dass alle im Haus behütet und gesegnet sein mögen, und dass jedem, der den Weg hierher findet, auch Gottes Segen mit Frieden, Licht und Heil zuteil würde. Die Aktion Dreikönigssingen famd dabei in diesem Jahr unter dem Motto „Kinder stärken, Kinder schützen“ statt, mit Schwerpunkt Indonesien. Bürgermeister Karl Thorn hatte sich die beeindruckenden Spendenzahlen des Vorjahres besorgt. Trotz Corona waren vor 12 Monaten unter dem Schlagwort „Gesund werden - gesund bleiben“ bundesweit 2,252 Millionen Euro zusammengekommen, weltweit waren es gut 38,5 Millionen.
Insgesamt ließen die Summen in rund 100 Länder weltweit, wobei immer ein Land exemplarisch besonders im Fokus steht. Mit ihrem Engagement tragen die Sternsinger weltweit dazu bei, die Kinderrechte und den Kinderschutz weltweit zu fördern und stärker ins Rampenlicht zu rücken. Der Fingerzeig auf andere ist dabei nicht angebracht, denn auch in Deutschland verdient das Thema nach wie vor große Aufmerksamkeit.
Ein Blick auf die Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO bringt erschreckende Zahlen zutage. Denen zufolg sind nämlich jährlich eine Milliarde Kinder und Jugendliche physischer, psychischer oder sexualisierter Gewalt ausgesetzt. Das heißt: Nicht einmal jedes zweite Kind kann unbeschwert aufwachsen, unabhängig von gesellschaftlichen Schichten oder Notsituationen. Kinder in armen Regionen werden zudem häufiger Opfer organisierter Kriminalität oder systematischer Ausbeutung. Zur körperlichen kommt immer auch das seelische Leid. Es gilt, Erwachsene für den Kinderschutz zu sensibilisieren. Sie allein sind dafür verantwortlich, Kinder und Jugendliche zu schützen, sie zu stärken, ihnen Rechte zu vermitteln und sie zu unterstützen, diese auch einzufordern und ihre Bedürfnisse auszudrücken.
Bericht und Foto: Jochen Werner