Übergabe Fördermittelbescheide durch die Umweltministerin Frau Eder an den Verbandsvorsteher RHW Herrn Unkel (l.) und an Verbandsvorsteher WVZ Herrn Dr. Saftig (r.)
Vertreter der Unterzeichnende Wasserversorger: v.l. n.r.: Dr. Alexander Saftig, Verbandsvorsteher WVZ; Jan Deuster Geschäftsführer Stadtwerke Andernach GmbH; Peter Unkel Verbandsvorsteher RHW; Winfried Erbar Ehrenamtlicher Erster Beigeordneter VG Weißenthurm; Lars Hörnig Geschäftsführer Wasserwerk Koblenz/Weißenthurm GmbH und Geschäftsführer Vereinigte Wasserwerke Mittelrhein GmbH
Am Dienstag, den 30. Juli, fand im Verwaltungsgebäude des RheinHunsrück Wasser Zweckverbands eine bedeutende Veranstaltung statt:
Die Gründung der Clusterinitiative „Überregionale Ersatzwasserversorgung im Nördlichen Rheinland- Pfalz“.
Diese Initiative hat sich das Ziel gesetzt, durch ein Verbundsystem die Trinkwasserversorgung auch im Falle von lokalen Katastrophen oder Großstörungen sicherstellen zu können. Sechs Wasserversorger aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz sind an dieser Initiative beteiligt: der RheinHunsrück Wasser Zweckverband, die Verbandsgemeindewerke Weißenthurm, die Stadtwerke Andernach, das Wasserwerk Koblenz/Weißenthurm, der Wasserversorgungszweckverband Maifeld-Eifel und die Vereinigten Wasserwerke Mittelrhein.
Bereits in den letzten Monaten haben diese Versorger ein Konzept entwickelt, das einfache technische und organisatorische Potenziale zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der bestehenden Trinkwasserversorgung in der Region aufzeigt.
Mit der Unterzeichnung eines „Letter of Intent“ wurde am Dienstag der Start der aktiven Umsetzung des Konzepts eingeleitet. Die Teilnahme der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Katrin Eder an der Veranstaltung unterstrich die Wichtigkeit des Projekts, denn die Folgen des Klimawandels haben massiven Einfluss auf die Trinkwasserversorgung und bedürfen dringender Maßnahmen. Die Ministerin sicherte bei der Umsetzung des Projekts die Unterstützung des Landes zu, denn dieses Großprojekt erfordert nicht nur viel Mühe, Zeit und Arbeit, sondern auch erhebliche Investitionen und die wirkungsvolle Zusammenarbeit mit Behörden und Institutionen. Bereits während der Veranstaltung übergab sie einen Fördermittelbescheid an den RheinHunsrück Wasser Zweckverband (RHW) und einen an den Wasserversorgungszweckverband Maifeld-Eifel (WVZ).
Bei der Konzeptarbeit wurden moderne Werkzeuge wie digitale Plattformen und hydraulische Rechenmodelle genutzt, um Verbundlösungen zu entwerfen. Dabei mussten mögliche Übergabestellen zwischen den oft naheliegenden Trinkwassersystemen der jeweiligen Wassernachbarn gefunden und geographische Bedingungen geklärt werden. Im Konzept heißen diese Übergabestellen „Scharniere“.
„Stellen Sie sich vor, das Wasser in der Eifel wird aufgrund einer Versorgungsstörung knapp, entlang des Rheins gibt es aber noch genug Ressourcen. Es wäre also machbar, Wasser zu übergeben, nur müssen dafür diese Übergabestellen erst noch geschaffen werden.“, erklärt Werkleiter des RHW Steffen Liehr.
50 Scharnierideen gibt es bereits - sichtbar für alle innerhalb einer digitalen Plattform und dauerhaft fortschreibbar. Mit dem zu schaffenden Verbundsystem der sechs Versorger wäre es zukünftig möglich, für etwa 450.000 Einwohner defizitäre Trinkwasserbilanzen auszugleichen.
„Das erstellte Verbundkonzept ist jetzt schon ein Vorzeigemodell, das Schule machen und sich langfristig auf viele weitere Nachbarversorger ausweiten wird.“, so Liehr weiter.
Dieses innovative Modell der interkommunalen Zusammenarbeit soll langfristig über die sechs beteiligten Versorger hinaus ausgedehnt werden. Für die Bürgerinnen und Bürger im nördlichen Rheinland-Pfalz bedeutet dies eine erhöhte öffentliche Sicherheit und die Gewissheit, dass die Wasserversorgung selbst in Krisenzeiten gewährleistet ist.
Dieses Projekt stellt einen wegweisenden Schritt in die Zukunft der Trinkwasserversorgung dar. Die bevorstehende Arbeit ist umfangreich, jedoch unerlässlich und im Sinne aller Beteiligten von großem Nutzen.