Mit fadenscheinigen Formulierungen rufen Trickbetrüger bei älteren, meist allein lebenden Personen an und geben sich als Enkel, nahe Verwandte oder Bekannte aus.
Unter Vorspielung falscher Tatsachen wollen sie schnell an Bargeld oder Wertgegenstände ihrer Opfer gelangen. Als Grund wird ein finanzieller Engpass oder eine dringliche Notlage vorgetäuscht. Die Lage wird immer als sehr dringlich dargestellt und oftmals versuchen die Trickbetrüger die Betroffenen, auch durch wiederholte Anrufe, unter Druck zu setzen.
Sobald das Opfer seine Zahlungsbereitschaft erklärt, wird ein Bote angekündigt, der das Geld vor der Haustür abholt. Hat der Betroffene das Geld nicht parat, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen um den Betrag abzuheben. Hierbei ist es nicht unüblich, dass die Täter ein Taxi rufen, wenn der Betroffene den Weg zur Bank nicht mehr zu Fuß bewältigen kann.
Verhaltensregeln:
• Lassen Sie sich am Telefon auf keine Diskussionen oder Gespräche mit unbekannten Personen ein.
• Lassen Sie sich am Telefon niemals unter Druck setzen
• Bei Forderungen von Bargeld am Telefon legen Sie sofort auf.
• Geben Sie niemals Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
• Raten Sie niemals, wer am anderen Ende der Leitung ist, sondern fordern Sie den Anrufer dazu auf, seinen Namen von sich aus zu nennen.
• Erfragen Sie beim Anrufer Informationen, die nur ein richtiger Enkel, Verwandter oder Bekannter wissen kann.
• Der Anrufer gibt meist an, dass er aus dem Auto oder aus dem Zug anruft und daher seine Stimme anders klingt als sonst. Teilen Sie ihm mit, dass Sie zu einem späteren Zeitpunkt zurückrufen, wenn er nicht mehr im Auto oder Zug sitzt.
• Rufen Sie den angeblichen Verwandten immer erst, unter der Ihnen bekannten Nummer, zurück. Niemals unter einer Telefonnummer, die Ihnen der Anrufer gegeben hat.
• Besprechen Sie solche Anrufe zuerst mit Familienangehörigen, einer Ihnen nahstehenden Person, einem Mitarbeiter Ihrer Bank oder Ihrer Polizeidienststelle.
• Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen.
• Notieren Sie, wenn möglich die Telefonnummer und bewahren Sie diese auf.
• Trickbetrüger suchen im Telefon nach altmodisch klingenden Vornamen und arbeiten alle Nummern ab. Lassen Sie im Telefonbuch Ihren Vornamen abkürzen z.B. A. Mustermann. So können solche Betrüger Sie gar nicht mehr ausfindig machen.
• Fordern Sie angebliche Mitarbeiter der Polizei, des Ordnungsamtes, Notare etc. immer auf, einen Dienstausweis vorzulegen.
Bitte beachten Sie:
• Offizielle Stellen, z.B. Ordnungsamt, Polizei fordern niemals telefonisch zur Zahlung eines Geldbetrages auf. Kommen Sie solchen Aufforderungen unter keinen Umständen nach.
• Offizielle Stellen, z.B. Ordnungsamt, Polizei, schicken niemals eine Person in ziviler Kleidung, um das angeforderte Geld abzuholen.
• Offizielle Stellen und Banken bitten Sie grundsätzlich niemals um die Herausgabe von Geheimnummern/PINs oder Passwörter. Geben Sie diese Informationen niemals telefonisch oder schriftlich an Dritte weiter.
• Offizielle Stellen haben immer Telefonnummer, Aktenzeichen oder Sachbearbeiter auf einem Schreiben erwähnt. Halten Sie zuerst Rücksprache mit der angeblichen Stelle.
Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110 oder Ihre Polizeiinspektion Bingen unter 06721/9050.