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Nachrichtenblatt Wöllstein aktuell
Ausgabe 28/2022
Gau-Bickelheim
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Niederschrift

über die 29. Sitzung des Ortsgemeinderates Gau-Bickelheim

- Öffentlicher Teil -

Datum:

27. Juni 2022

Ort:

Bürgerhaus Gau-Bickelheim

Beginn:

19:04 Uhr Ende: 20:12 Uhr

Anwesenheitsliste

Bürgermeister:

Vollmer, Jürgen

Beigeordnete:

1. Beigeordneter Mack, Wolfgang (o.RM)

2. Beigeordneter Lintgen, Michael (o.RM)

Ratsmitglieder:

Abel, Adam

Brunk, Markus

Fels, Heinrich Werner

Fels, Sandra entschuldigt

Friedrich, Andreas

Gräsel, Hans

Haßlinger, Thomas entschuldigt

Hollenbach, Peter

Janz, Johannes entschuldigt

Krollmann, Markus

Noetzel, Thomas

Schnabel, Karl-Heinz

Schnabel, Oliver

Vollmer, Martin

Weil, Dominik

Zahn, Thomas

Sonstige Anwesende:

Herr Rocker, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Wöllstein

Herr Eichler, Architekt des Kita-Neubaus

Frau Faßbinder, zugl. Schriftführerin

1 Besucher

Tagesordnung

I. Öffentlicher Teil

TOP 1

Einwohnerfragestunde gemäß § 16a der Gemeindeordnung

TOP 2

Kita-Neubau - Aktueller Sachstand nach dem Kitabrand

- Information

TOP 3

Mitteilungen und Anfragen

Ortsbürgermeister Jürgen Vollmer eröffnet die 29. Sitzung des Ortsgemeinderates um 19:04 Uhr und begrüßt die Anwesenden zur 1. Dringlichkeitssitzung aufgrund der Brandsituation am Rohbau der neuen Kita. Er stellt fest, dass gem. § 34 Abs. 3 Satz 2 der Gemeindeordnung fristgerecht zur Sitzung eingeladen wurde und der Rat beschlussfähig versammelt ist. Der Vorsitzende begrüßt den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Wöllstein, Herrn Rocker sowie den Architekten des Kita-Neubaus, Herrn Eichler. Zur Schriftführerin wird Frau Faßbinder von der Verbandsgemeinde Wöllstein bestimmt. Einwendungen in die Tagesordnung werden nicht vorgebracht.

I. Öffentlicher Teil

TOP 1 Einwohnerfragestunde gemäß § 16a der Gemeindeordnung

Zu diesem Tagesordnungspunkt liegt nichts vor.

TOP 2 Kita-Neubau - Aktueller Sachstand nach dem Kitabrand

- Information

Der Vorsitzende berichtet ausführlich über die Brandnacht v. 20.06.22.

Mittlerweile gilt nach Auswertung von Zeugenaussagen, Videos und diversen Begehungen durch Kripo, Brandursachen-Sachverständigen, Schadenschätzern und Versicherung folgender Sachstand als gesichert:

Die letzten Arbeiter haben am 20.06.2022 gegen 16:30 Uhr die Baustelle verlassen. Gegen 17:15 Uhr fand eine routinemäßige Kontrolle des Eingangsbereiches durch einen Gemeindemitarbeiter statt. Um 17:45 Uhr ging der Alarm bei der Feuerwehr ein. Spaziergänger hatten zunächst leichte Rauchentwicklung und dann in Windeseile die Bildung von Flammen an einem Profilholzstapel vor der Kita entdeckt und gemeldet. Trotz schnellem Eintreffen der Feuerwehr stand der Holzstapel da schon lichterloh in Flammen und das Feuer hatte schon auf die benachbarte Kita übergegriffen. Aller Einsatz konnte schwere Brandschäden im Eingangsbereich der Kita und dem vorderen Bereich der Flure nicht verhindern. Dazu kommt eine schwere Verrußung des gesamten Restgebäudes und die Schäden durch das Löschwasser.

Die am nächsten Tag eingesetzten Brandursachenermittler konnten eindeutig die Wahrnehmung der Zeugen bestätigen, dass der Brand im vor der Kita gelagerten Profilholzstapel ausgebrochen und von dort auf die Kita übergesprungen ist. Bei der Brandursache ist eine Selbstentzündung auszuschließen, es muss von Fremdverschulden ausgegangen werden. Ob fahrlässig oder absichtlich konnte noch nicht geklärt werden und es ist fraglich ob dies noch geklärt werden kann.

Was die Schadenshöhe betrifft, so muss nach den ersten Untersuchungen leider von einem Totalschaden ausgegangen werden. Aufgrund der ersten Begutachtungen durch den Schadenschätzer der Brandversicherung müssen wir davon ausgehen, dass aufgrund der genannten Schäden das Gebäude bis auf die Bodenplatte abgetragen werden muss.

Eine abschließende Stellungnahme der Versicherung folgt noch, es wurde aber bereits der Architekt beauftragt, ein Leistungsverzeichnis als Grundlage für die Einholung von Angeboten für den Totalabriss zu erstellen.

Ferner wurde ein Sanierungsfachbetrieb ebenfalls von der Versicherung beauftragt, den auf dem an die Ludwig-Jahn-Straße angrenzenden Grundstücksteil zwischengelagerten Brandschutt zu entsorgen.

Abschließend drückte der Ortsbürgermeistere seine große persönliche Betroffenheit über den eingetretenen Schaden aus, das Werk von einem halben Jahr Arbeit sei an einem Abend vernichtet worden. Dies ausgerechnet zu einem Zeitpunkt als die ersten Anmeldungen für die neue Kita eingegangen seien, die letzte noch am Brandabend. Er bedankte sich nochmals ausdrücklich bei den beteiligten Wehren und den anderen Helfen für die solidarische Unterstützung. Wichtig sei, dass kein Personenschaden entstanden sei - alles andere würde über die Versicherung geregelt.

Architekt Eichler drückte zunächst ebenfalls der Gemeinde sein Bedauern aus, dass so kurz vor der Fertigstellung - in der Brandwoche war Einbau des Estrichs geplant und Ende November wollte man einzugsbereit sein - dieses Unglück passiert sei.

Er bestätigt die Einschätzung der Gutachter, dass das Gebäude bis auf die Bodenplatte zurückgebaut werden müsse, bestätigt aber auch dass diese ebenso wie die darunterliegenden Grundleitungen unversehrt sei, sodass man zwar schwer zurückgeworfen sei aber nicht wieder bei Null anfangen müsse.

Die Ratsmitglieder nehmen von diesen Ausführungen Kenntnis und drücken unisono den Willen zum schnellstmöglichen Wiederaufbau aus, sobald entsprechende Freigabe durch die Versicherung erfolgt ist. Dabei bestätigen alle Fraktionen an der bisherigen Bauweise, sprich Holzbau festhalten zu wollen. Was auch versicherungstechnisch und von der Statik der Bodenplatte her gar nicht anders möglich wäre, wie Architekt Eichler auf entsprechende Rückfrage hin nochmals ausdrücklich ausführte. Man müsse den Brand als das Unglück akzeptieren was es war, was nichts an den Vorzügen und der Sicherheit der gewählten Bauweise ändert. Ohne den vor der Kita gelagerten Holzstapel und bei einer mit schwerentflammbaren Material fertiggedämmten Fassade wie nach Fertigstellung vorgesehen, wäre der Brand so nicht entstanden bzw. hätte sich so nicht ausgewirkt.

Als Konsequenz nach dem Brand ist natürlich an eine Eröffnung im Januar 2023 wie geplant nicht mehr zu denken. Bis wann der Ersatzbau wieder steht hängt von der Bearbeitungsschnelligkeit bei der Versicherung und natürlich auch der Verfügbarkeit des Baumaterials ab. Dies wird versucht bis zur nächsten Ratssitzung näher zu klären. Zunächst kann man von einem Zeitverlust von einem Jahr ausgehen. Der Bürgermeister wird sobald die Zeitschiene klarer ist Gespräche sowohl mit dem Kreisjugendamt als auch der Pfarrgemeinde als Träger der Bestandskita aufnehmen, mit dem Ziel die aktuelle Containerlösung entsprechend zu verlängern.

Abschließend wurde mit Zustimmung des Rates dem Besucher, einem Anwohner des Neubaus, das Wort erteilt, der die schwierige Verkehrssituation an der Kreuzung Pestalozzistraße / Badenheimer Weg monierte, verursacht durch die Kombination Umleitung B420 und Baustellenverkehr. Er bat hier Materialanlieferungen doch wo möglich von der Ludwig-Jahn-Straße her zu organisieren, um die Situation zu entspannen. Ortsbürgermeister und Architekt sagten hier Prüfung zu.

Nicht alle Fragen an den Architekten, Herrn Eichler und an den Vorsitzenden, Herr Vollmer konnten in dieser Sitzung im Detail beantwortet werden. Herr Vollmer hofft in der nächsten Sitzung am 18. Juli 2022 weitere Details mitteilen können.

TOP 3 Mitteilungen und Anfragen

Mitteilungen der Verwaltung liegen nicht vor.

Anfragen von Seiten der Ratsmitglieder werden nicht vorgebracht.

Nachdem sich keine weiteren Wortmeldungen mehr ergeben, schließt Ortsbürgermeister Jürgen Vollmer die Sitzung um 20:12 Uhr.

Unterschriften:
(Vorsitzender) (Schriftführer)