Auf diese Ankündigung haben wir alle sehnsüchtig gewartet: Unsere „Chaussèe“ ist fast fertig!
Die Älteren unter uns erinnern sich: Im September 2021 hatten wir damals noch unter der Regie der VG-Werke und ausgeführt durch die Firmen Kuschmann & Metz sowie Knebel begonnen Teile der Wasserleitung und des Kanals in der Wallertheimer Straße zu erneuern. Damals konnten wir schonmal üben, wie das so ist mit der Vollsperrung unserer Hauptverkehrsachse.
Dann im Februar 2022 hat der LBM mit Fa. Strabag die Erneuerung der eigentlichen Straßendecke und des Unterbaus in Angriff genommen. Über 3 ½ Bauabschnitte hinweg haben wir uns vom Kreisel beim Sutter bis zum Friedhof durch die Wöllsteiner und dann Wallertheimer Straße gearbeitet – in den letzten Monaten zügig, am Anfang eher zögerlich.
Aus anfangs geplant gut einem Jahr wurden dann anderthalb Jahre, wenn man Kanal und die Wasserleitung mitrechnet 2 Jahre.
Der Einfluss der Ortsgemeinde als Juniorpartner für die Bürgersteige verantwortlich – war hier überschaubar. Dennoch haben wir versucht mit pragmatischen Lösungen – die nicht immer allen gefallen haben – die Situation für Anlieger und Gesamtbevölkerung erträglich zu halten.
Wir hatten frühzeitig im Gemeinderat entschieden, dass wir Gau-Bickelheim während der Bauphase nicht abschotten, sondern durch ergänzende, ortsinterne Umleitungen der Bevölkerung ermöglichen jederzeit in beide Richtungen aus dem Ort und wieder zurück zu kommen. Und so auch der Geschäftswelt wenigstens einen Teil des Kundenverkehrs zu ermöglichen, um über die Durststrecke während des Baus zu kommen. Dass diese Routen auch von vielen Durchreisenden genutzt wurden, war eine Konsequenz daraus. Durchaus auch verständlich, aber dass viele davon sich mehr als rücksichtslos gegen alle Regeln aufgeführt haben, war ein Unding. Jeder der Anwohner an den Umleitungsstrecken aber auch wir von der Ortsverwaltung haben hier so unsere einprägsamen Erfahrungen gemacht. Hilfe von außen gab es in dieser Situation nicht viel, die Polizei war völlig überlastet und nur stichprobenartig tätig und sonst kam nix. Vor diesem Hintergrund möchte ich mich nochmal ausdrücklich bei meinen Mitarbeitern vom Bauhof der Ortsgemeinde bedanken, die verstärkt durch Freiwillige aus der Bevölkerung, in den wilden Anfangszeiten als „nach Navi fahrende und Schilder ignorierende“ Sattelschlepperfahrer drohten den alten Ortskern zu demolieren, über Monate auf dem Römer Posten bezogen haben und sich den LKW „beratend“ in den Weg gestellt haben.
Ebenso wirksam war die Anwohnerinitiative aus dem Gutenbergring die den mittlerweile schon legendären „GauBi 1“ gebaut hatte - den ersten ortseigenen Blitzer, der hochwirksam war und das ganz ohne Knöllchen.
Danke auch an alle, die durch konstruktive Vorschläge was Beschilderungen und Schutzmaßnahmen betraf, mitgeholfen haben, dass wir ohne Personenschäden durch diese Zeit gekommen sind. Auch hier wieder Dank an die Jungs vom Bauhof, die jederzeit egal ob Feierabend oder Wochenende damit rechnen mussten, dass der Bürgermeister noch irgendwo ein Umleitungsschild oder eine Absperrbake aufgestellt haben wollte.
Dies gilt auch den Müttern, die sich um die sichere Straßenquerung unserer Schüler und die Betreuung der Bushaltestellen gekümmert haben.
Den Anliegern, die über Wochen und Monate die Baustelle nicht nur vor der Haustür hatten, sondern wenn überhaupt dann nur mal selten mit einem Fahrzeug an ihr Grundstück bei fahren konnten – vielen Dank fürs Aushalten!
Aber auch den Anliegern der Umleitungsstrecken haben wir einiges abverlangt: Parkprobleme, Verkehrslärm, angeschrammte Fassaden, Schlamm auf den Straßen und vor allem im letzten Abschnitt ein Staub in der Luft wie bei einem Hurrikan im mittleren Westen. Das ein oder andere steht hier noch an, aber das meiste ist überstanden.
Wir hoffen, dass auch die Geschäfte an der Straße aber auch im ganzen Ort jetzt wieder durchatmen und in ihren normalen Rhythmus zurückfinden können. Danke das ihr durchgehalten habt!
Jetzt zum Wichtigsten: Freitag 29.09. im Laufe des Nachmittags wird die Straße wieder für den Verkehr frei gegeben. Ab Montag 02.10. morgens fahren die Busse wieder an den ursprünglichen Haltestellen ab, d.h. die Haltestellen für beide Fahrtrichtungen sind dann wieder im Badenheimer Weg.
Zur offiziellen Eröffnungszeremonie am 06.10. morgens um 9.00 Uhr auf dem Parkplatz vor dem Friedhof mit Landesverkehrsministerin Daniela Schmitt und Herrn MD Michael Puschel aus dem Bundesverkehrsministerium ist die Bevölkerung herzlich eingeladen – ganz besonders auch die, die wie oben erwähnt während der Maßnahme unterstützt haben.
Zum Schluss Danke an meine beiden Beigeordneten – wir sind ganz viele Baustellentermine gemeinsam abgelaufen - aber auch an die Herren von der Projektleitung beim LBM in Worms und der Bauleitung bei der Straßenmeisterei Bingen: Sie hatten immer ein offenes Ohr für unsere Sorgen und Vorschläge.
Gott sei Dank, es ist rum!