Nunmehr schon im dritten Jahr in Folge, führte St Martin hoch zu Ross den Gau-Bickelheimer Martinszug hoch zur Kapelle am Wißberg.
Hatten wir im ersten Jahr noch mit den Corona-Auflagen zu kämpfen und letztes Jahr durch Ausfall der Technik unsere Akteure quasi geknebelt, so hatten die Organisatoren diesmal alles im Griff. Dies auch dank einiger organisatorischer Umstellungen.
Los gings um 16.30 Uhr an der Grünanlage um die von den Grauen im Frühjahr sorgfältig restaurierten alten Kelter überm Bahnübergang.
Hoch loderten die Flammen, denn der Pfarrer hatte sich ein Martinsfeuer gewünscht, was man noch von der Kapelle aus sehen kann. Peter Hanuschek und Dieter Fröhlich waren die „Feuerwerker“ die dort kurzerhand auch einen Autoanhänger als Bühne für die großen und kleinen Akteure umfunktioniert hatten. Begonnen wurde mit einer kleinen Andacht gestaltet von Pfarrerin Feuerstake und Pfarrvikar Schneider. Frau Kruse-Ott von der Kita St. Martin hatte mit Kindern, Eltern und Erziehern das Fürbittengebet und ein Gedichtspiel zum Thema „Teilen“ vorbereitet.
Nach Segnung des Feuers entzündete die Jugendfeuerwehr ihre Fackeln um der KKM beim Marsch hoch zur Kapelle „heimzuleuchten“. Angeführt von St. Martin Herr Russ, der von „Bodyguard“ Hermann Weil betreut wurde, setzte sich ein aus vielen hundert Laternen und Taschenlampen gebildeter, leuchtender Lindwurm in Bewegung. Überhaupt die Laternen: In einer Vielfalt die jedem EU-Normenkontrolleur die Schweißperlen auf die Stirn treiben würde war alles vertreten was man an einen Stab hängen und zum Leuchten bringen kann. Statisch manchmal durchaus zweifelhaft aber mit viel Herzblut gebastelt und von verträumt bis schaurig schön. Unterwegs hielten wir mehrmals um unterstützt von der KKM die alten Martinslieder zu singen.
Tja mit dem Singen, da ist allerdings noch etwas Luft nach oben – da muß der ein oder andere Erwachsene für das nächste Mal nochmal trainieren um mit den in Kita und Schule durchtrainierten kleinen Sängern mithalten zu können.
Wie immer war dann die in vollem Glanz in der mittlerweile hereingebrochenen Dunkelheit majestätisch erstrahlende Kapelle im wahrsten Sinne des Wortes das Highlight des Abends.
Peter Urfell vom Pfarrverwaltungsrat hatte unterstützt von den „Grauen“ noch kurz vor dem Fest die Beleuchtungsanlage der Kapelle ergänzt. Die gesamte Treppenanlage bis zur neuen WC-Anlage sind nun dauerhaft und sicher beleuchtet. Für das Fest wurde das Ganze noch von Gottfried Faßbinder aus seinem reichen Fundus an Lichterketten ergänzt, sodass auch der gesamte Kapellenvorplatz in Festbeleuchtung erstrahlte.
Auf der dadurch optimal beleuchteten Bühne des Treppenpodestes kam dann das traditionelle Martinspiel zur Aufführung. Verena Sarnjai und Sandra Fels vom Familiengottesdienstkreis hatten mit sage und schreibe 12!!! kleinen Akteuren die teilweise gleichzeitig auf der „Bühne“ waren ein richtiges Theaterstück choreografiert, was die Mantelteilung des heiligen Martin sehr nachdrücklich und bewegend auf heutige Verhältnisse transformierte. Diesmal glasklar zu hören dank der von Jan Rausch organisierten und seinem Kollegen Yanis betreuten Technik. Tosender Applaus für die kleinen Akteure aus den Reihen der Messdiener, der Sound Kids und der Young Voices war der Dank.
Danach wurde von den Kindern die Ausgabestelle der Weckmänner gestürmt, 300 Stück waren weg wie nix. Nicht weniger stürmisch ging es zu an der vom Pfarrgemeinde- und Pfarrverwaltungsrat betreuten Getränketheke mit Würstchenstand sowie dem Glühwein- und Kindepunschstand betreut von den Erzieherinnen der Kita St. Martin. Vorbereitet hatten die Stände wiederum die Grauen hier diesmal federführend Gottfried Faßbinder, Bernhard Krämer, Karlheinz Schnabel und Alfred Weis.
Last but not least und kaum zu übersehen da mit 3 Fahrzeugen und großer Mannschaftsstärke im Einsatz: unsere Freiwillige Feuerwehr Gau-Bickelheim. Sie sorgte für Strom am Bahnübergang, Licht an allen Spielorten und sicherte den Zug hinten und vorne ab, damit wir alle sorglos St. Martin feiern konnten. Wie immer wird die Ortsgemeinde dem Anlass entsprechend eine großzügige Spende an das „Wöllsteiner Tischlein“ machen, was der erste Beigeordnete Wolfgang Mack die nächsten Tage überbringen wird.