Die Ausbreitung des gefleckten Schierlings - Das unheimliche Gift am Wegesrand

An fast alle Kreis- und Landesstraßen im Wonnegau befindet sich der gefleckte Schierling. Vor ein paar Wochen noch in weißer Blüte, jetzt verwelkt mit vertrockneten Blütenständen. Aber nicht nur an den Straßenrändern breitet sich diese Pflanze im Moment mit erschreckender Geschwindigkeit aus. Sie ist auf Ausgleichsflächen, Brachflächen, Rastplätzen und unbebauten Flächen zu finden und wandert auch bereits in die Gärten vor. Der gefleckte Schierling ist zwar schon lange heimisch in Europa, war aber meist nur vereinzelt zu finden. Diese Art Neophyt stellt eine zunehmende Bedrohung für Pflanzen, Tiere und Menschen dar. Er gehört zu den giftigsten heimischen Pflanzen, wobei alle Teile, Wurzeln, unreife Samen, verletzte Stängel etc. bereits in sehr geringen Dosen toxisch sind.

Das Gift kann durch die gesunde Haut dringen. Da die Pflanze bisweilen in Gärten vordringt, ist bei der Beseitigung auf umfassende Schutzkleidung zu achten.

Der gefleckte Schierling ist für Weidetiere, Hunde und Katzen giftig. Bei Kontakt sind heftige allergische Reaktionen bei allen Lebewesen zu beobachten. Die flächenhafte Ausbreitung ist alarmierend. Es wird befürchtet, dass Insekten, besonders nutzbringende Käfer durch den Schierling in ihrem Fortbestand stark gefährdet werden. Bei der nachwachsenden Generation der Käfer und der Larven konnten Schädigungen im und am Skelett festgestellt werden. Letztendlich sind bestimmte Arten noch mehr vom Aussterben bedroht.

Die Ausbreitung dieser zweijährigen Pflanze muss eingedämmt werden, da langfristige Folgen auf die Biodiversität zu befürchten sind. Da die Samen für dieses Jahr schon durch den Wind verbreitet wurden, muss im nächsten Frühjahr gehandelt werden. Zunächst gilt aber erhöhte Vorsicht beim Beseitigen der Restbestände.

Elisabeth Kolb-Noack, Ortsbürgermeisterin